Die Kölner Haie legen bald wieder los in der Deutschen Eishockey Liga. Vor dem Saisonstart traf EXPRESS.de Kapitän Moritz Müller zum Interview.
Vor DEL-StartHaie-Kapitän Müller über den neuen KEC-Coach, die Sommer-Qualen und sein Karriere-Ende
Die Kölner Haie starten am Freitag (20. September 2024) mit einem Kracher-Duell in die neue DEL-Saison. Um 19.30 Uhr sind die Eisbären Berlin zu Gast in der Lanxess-Arena. Nur zwei Tage später kommen dann die Adler aus Mannheim (Sonntag, 22. September, 16.30 Uhr).
Nach dem Scheitern in der ersten Playoff-Runde der vergangenen Saison unter Trainer Uwe Krupp (59) trennte sich der gemeinsame Weg. Der neue Coach heißt Kari Jalonen (64). Mit Adam Almquist (33, Schweden) und den Finnen Veli-Matti Vittasmäki (34) und Juhani Tyrväinen (33) wurde der Haie-Kader etwas nordischer.
Kölner Haie: Moritz Müller schielt noch Richtung Olympia 2026
Ein Anführer bleibt: Moritz Müller (37) spielt seit 2004 für die Haie. Im Interview mit EXPRESS.de spricht der Kapitän über den neuen Coach und seine Zukunft.
Es geht bald wieder los – was sind die Lehren, die ihr aus der vergangenen Spielzeit gezogen habt?
Moritz Müller: „Das waren doch einige. In der jüngeren Vergangenheit war es für uns als Mannschaft und auch für den Verein einfach nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Für die Fans sicherlich auch nicht. Im Sommer wurde deshalb viel analysiert und gesprochen. Ich will aber nicht zu sehr in die Vergangenheit gucken. Jetzt haben wir einen Neustart mit einem komplett neuen Trainerteam.“
Wie wirkt sich das bisher aus?
Moritz Müller: „Es gibt viele neue Abläufe und Strukturen – das ist sehr spannend. Ich verspüre gerade großen Spaß am Eishockey, finde es wirklich klasse. Wir hatten ein tolles Trainingslager in Österreich. Es war auch mal wieder gut, dass wir gemeinsam weggefahren sind und als Mannschaft Zeit zusammen hatten.“
Was ist das kurzfristige Ziel?
Moritz Müller: „Ich hoffe auf einen guten Start in die Saison. Und wir wollen den Fans wieder mehr Freude bereiten.“
Moritz Müller über den neuen Haie-Coach Kari Jalonen
Wie würdest du den neuen Coach beschreiben?
Moritz Müller: „Man merkt, dass der Coach ein Finne ist, eher ruhig und sachlich, aber sehr fokussiert. Er ist ein großer Eishockey-Fachmann, der sehr viel Wert auf Details legt. Wir haben von Tag 1 angefangen an unserem Spiel zu arbeiten, das ist sehr komplex. Es macht großen Spaß, an diesen Themen zu arbeiten.“
Du hattest nach dem letzten Spiel der abgelaufenen Saison gesagt, dass es deine letzte Spielzeit wird. Wie sieht es mit etwas Abstand nun aus?
Moritz Müller: „Wenn es so ein Jahr werden würde wie letztes Jahr, dann würde ich wahrscheinlich sagen, dass Schluss ist, ja. Die vergangene Saison war nicht einfach, auch vom Mentalen her. Aber jetzt macht es wieder großen Spaß. Wenn es das ganze Jahr so ist und wir eine gute Saison spielen mit den Haien, dann kann ich mir vorstellen noch ein Jahr dranzuhängen. Aber das müssen beide Seiten wollen. Wenn meine Leistung stimmt und die Haie sagen, dass ich noch gut genug bin, kann ich mir noch ein Jahr vorstellen. Ich schiele aber auch noch so ein bisschen Richtung Olympia 2026 in Mailand.“
Wie sieht es körperlich aus?
Moritz Müller: „Ich habe keine Wehwehchen, mir geht es sehr gut.“
Kannst du nach so langen Jahren als Profi im Training immer noch neue Reize setzen oder kommst du an deine Grenzen?
Moritz Müller schmunzelt: „Auch ich komme an meine Grenzen, aber man lernt mit der Zeit, was man braucht und was nicht. Ich hatte nie Probleme, mich fürs Training zu motivieren und mich im Sommer zu quälen. So war es auch diesmal.“
Gibt es auch noch Leistungstests, wo du besser wirst?
Moritz Müller: „Im Springen werde ich nicht mehr besser, da versuche ich mein Leistungsniveau zu halten. Aber was Kraft und Ausdauer angeht, da habe ich den Anspruch mindestens halten oder sogar besser werden.“
In Pulheim hast du mit Partnern ein Fitness-Studio aufgebaut, das Powerhouse – ist das auch ein Standbein mit Blick auf die Zeit nach der Karriere?
Moritz Müller: „Ja, richtig! Es hat mir immer geholfen noch ein zweites Standbein neben dem Sport zu haben, auch wenn es hier nicht darum geht, reich zu werden. Es ist mehr so eine Herzensangelegenheit. Etwas was ich gerne mache, mit guten Leuten hier Zeit verbringen. Gemeinsam Sport machen ist einfach gut.“