Anthony Modeste hört einfach nicht auf, zu treffen. Gegen Eintracht Frankfurt erzielte der Franzose sein 15. Saisontor. Steffen Baumgarts Joker-Plan und ein Video-Hinweis führten den 1. FC Köln zum Sieg.
„Ein Mann, ein Wort“Nach Joker-Plan und Video-Trick: FC-Star Modeste löst Garagen-Versprechen ein
Als Anthony Modeste (33) nach dem FC-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt (1:0) seinen Interview-Marathon absolviert hatte, präsentierte er sich wie schon während des Spiels treffsicher. Kölns Siegtorschütze warf sein Trikot über die Bande hinweg auf die Tribüne, in die Arme eines überglücklichen Fans.
„Ein Mann, ein Wort“, so Tony grinsend. Denn der FC-Star löste am Samstagabend (19. Februar 2022) ein Versprechen ein: „Als wir vor zwei Wochen hier gespielt haben, habe ich ihn in der Tiefgarage getroffen. Er war so glücklich, mich zu sehen, und hat mich gebeten, mein Trikot zu bekommen.“
Mit Robert Lewandowski: Anthony Modeste ist Liga-Spitze
Doch Anthony Modeste beschenkte gegen die Eintracht nicht nur den einen Fan, sondern ganz Köln! Dank seines 15. Saisontreffers steht der FC weiterhin nur zwei Pünktchen hinter den Champions-League-Rängen. Bereits zum siebten Mal in dieser Saison erzielte der Franzose das wichtige 1:0 – gemeinsam mit Bayern-Star Robert Lewandowski Liga-Spitze.
„Das gibt es nicht so häufig“, weiß auch Chefcoach Steffen Baumgart (50), der Modeste nach überstandener Corona-Infektion zunächst auf der Bank ließ. Hatte sich der Stürmer natürlich anders vorgestellt: „Man will immer von Anfang an spielen, aber ich habe die Entscheidung des Trainers akzeptiert.“
Da Modeste unter der Woche nur zweimal mit der Mannschaft trainiert hatte, war für Baumgart schnell klar, dass erneut Sebastian Andersson (30) starten wird: „Jungs, die komplett im Trainingsprozess dabei sind, haben größere Chancen zu spielen. Tony war nicht komplett fit.“
Steffen Baumgart: „Sebastian Andersson hat sich aufgerieben“
Ergebnis und Spielverlauf gaben dem FC-Coach komplett recht: „Ich bin nicht nur der Meinung, dass es die richtige Entscheidung war, sondern auch, dass Tony nicht länger als 60 oder 70 Minuten durchgehalten hätte. Wir wollten aber zum Ende hin noch mal nachlegen“, so Baumgart, dessen Team in der Schlussphase besonders gerne trifft.
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Der FC-Plan ging voll auf – auch weil Andersson zwar erneut ohne Tor blieb, aber seine beste Leistung seit Monaten zeigte. „Er hat sich aufgerieben für die Mannschaft. Dadurch hatte es Tony dann etwas leichter, so funktioniert Mannschaftssport. Der eine arbeitet für den anderen“, betont Baumgart. Der Schwede hat den entscheidenden Treffer quasi mit vorbereitet, auch wenn er in der 84. Minute längst nicht mehr auf dem Feld stand.
Baumgart wird weiterhin alles geben, um Andersson aus der fast drei Monate andauernden Tor-Krise zu holen, sagt: „Wir müssen schon gucken, dass wir nicht den einen in den Himmel heben und den anderen zu kritisch sehen. Seb arbeitet sehr viel.“ Auch Modeste meint: „Seb hat es verdient, zu spielen. Ich freue mich für ihn und hoffe, dass er bald wieder trifft. Er ist ein guter Junge.“
Für Tony war das Frankfurt-Spiel der erste Liga-Einsatz als Joker unter Baumgart. Dass er auch von der Bank aus treffen kann, hatte er bereits im Pokal bewiesen (drei Treffer in zwei Einsätzen).
Am Samstag sprintete er alleine auf Kevin Trapp (31) zu, tunnelte den Eintracht-Keeper dann ganz cool. Das Tor kam zwar glücklich zustande, war allerdings kein Zufall: Weil Ndicka links das Abseits aufhob, hatte der lauernde Modeste im Zentrum die entscheidenden Meter Vorsprung. Er verrät: „Wir haben vorher in der Videoanalyse gesehen, dass die Innenverteidiger nicht immer auf einer Linie stehen.“
Belohnt wurde Tony nicht nur mit Sprechchören von den Rängen, sondern auch vom Trainer – mit einem Küsschen. „Er hat mir eins gegeben, ich hab ihm eins zurückgegeben“, so der Torjäger. Baumgart ergänzt: „Wäre auch schlimm, wenn nicht. Er will ja spielen." Nächsten Samstag (26. Februar) in Fürth wieder von Beginn an…