Bei Verkündung von KarriereendeEx-Köln-Profi erneuert FC-Kritik und spricht über Angebot von Modeste-Klub

Er hat eine lange Leidenszeit hinter sich, jetzt hat sich Sebastian Andersson dazu entschieden, seine aktive Profi-Karriere zu beenden. Dabei erneuerte er auch seine Kritik am 1. FC Köln.

von Tobias Schrader  (tsc)

Seine wichtigsten Tore schoss er für den 1. FC Köln in der Relegation – jetzt hat er die Fußballschuhe an den Nagel gehängt!

Sebastian Andersson (33) hat sein Karriereende bekanntgegeben, wie er am Donnerstag (13. Februar 2025) im schwedischen Portal „fotballskanalen“ bestätigte.

Sebastian Andersson übt erneut Kritik am FC

„Ich habe schon eine Weile darüber nachgedacht, jetzt ist die Entscheidung gefallen“, sagte der Schwede: „Es gab viele Verletzungen, viel harte Arbeit und ich konnte mich nicht wirklich so bewegen, wie ich wollte.“

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Seine Profi-Karriere startete er 2010 bei seinem Jugendklub Ängelholm FF, über die Stationen bei Kalmar FF und Djurgardens IF landete er 2017 in Deutschland beim 1. FC Kaiserslautern.

Für die Roten Teufel erzielte er in 30 Einsätzen zwölf Tore (plus vier Vorlagen) in der 2. Bundesliga, 2018 zog es dann schon weiter zu Union Berlin. In der Hauptstadt hatte Andersson seine wohl beste Zeit, überzeugte vor allem in der Bundesliga-Saison 2019/20 zwölf Treffern in 33 Spielen.

Im September 2020 folgte der Wechsel zum 1. FC Köln – der Beginn einer langen Leidenszeit. Seit seiner Ankunft kämpfte der Schwede mit einer Knie-Verletzung, spielte unter anderem monatelang unter Schmerzmitteln und fehlte lange verletzt.

Schon während seiner Köln-Zeit erhob Andersson Vorwürfe gegenüber dem FC, wiederholte diese nun: „Ich habe zu sehr auf den Verein gehört. Das kann ich von Zeit zu Zeit bedauern. Wenn ich in der Zeit zurückgehen und es ändern könnte, Dinge anders machen und andere Entscheidungen auf dem Weg treffen könnte, hätte ich es getan.“

Zwar sei das Abenteuer am Geißbockheim „sehr speziell“ gewesen, der FC habe viele Dinge schlecht gemacht. In seinen drei Jahren in Köln brachte es der 33-Jährige zwar trotzdem noch auf 47 Einsätze, nur acht Treffer waren für beide Seiten aber deutlich zu wenig.

Einen ganz großen FC-Auftritt hatte Andersson aber! 2021 musste der 1. FC Köln in der Relegation gegen Holstein Kiel ran, reiste mit einer 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel in den Norden.

Sebastian Andersson: „Jetzt ist die Entscheidung gefallen“

Das Rückspiel gewann der FC klar mit 5:1, Andersson erzielte per Doppelpack binnen sieben Minuten das zwischenzeitliche 2:1 und 3:1 für die Kölner. Es blieb das einzige sportliche Highlight des Stürmers im FC-Trikot.

Von Juni 2023 bis Januar 2024 war Andersson erstmals in seiner Karriere vereinslos, schloss sich dann dem 1. FC Nürnberg an. Nach einem halben Jahr bei den Franken (15 Spiele, zwei Tore) war dann auch schon wieder Schluss und Andersson erneut ohne Klub.

„In Nürnberg hat es in vielerlei Hinsicht Spaß gemacht, aber danach hatte ich das Gefühl, dass es im Grunde vorbei ist. Jetzt ist die Entscheidung gefallen“, sagte Andersson.

Im vergangenen Transferfenster gab es kurz Gerüchte um ein Engagement beim FC Schalke, daraus wurde schließlich nichts: „Ich hatte in den letzten Monaten einige Angebote, aber ich hatte nicht den Wunsch, von meiner Familie wegzuziehen. Es gab viele Faktoren, die eine Rolle gespielt haben. Das Gefühl war immer dasselbe, dass ich nicht mehr spielen will. Das habe ich schon lange gefühlt, aber ich wollte die Tür nicht wirklich schließen, da der Fußball ein großer Teil meines Lebens war. Aber jetzt muss ich es tun.“

Bereits im vergangenen August habe er eine Anfrage von CF Intercity gehabt, auch im Winter habe es wieder Kontakt gegeben. Andersson lehnte jedoch erneut ab. Der spanische Drittligist holte stattdessen einen anderen ehemaligen FC-Stürmer: Anthony Modeste.