Schwache Vorstellung gegen DrittligistFC-Debütant verhindert bei Test-Pleite Schlimmeres – Experiment gescheitert

Anthony Racioppi im FC-Tor.

Anthony Racioppi feierte am 20. März 2025 im Testspiel gegen den SC Verl sein Debüt.

Der 1. FC Köln hat die Länderspielpause für ein Testspiel gegen den SC Verl genutzt. Was Trainer Gerhard Struber gegen den Drittligisten zu sehen bekam, dürfte ihm nicht gefallen haben.

Ein Test zum Vergessen! Der 1. FC Köln hat am Donnerstag (20. März 2025) das Spiel gegen den SC Verl in den Sand gesetzt. Die Mannschaft von Gerhard Struber verlor nach äußerst schwacher Leistung mit 1:2 gegen den Tabellen-Achten der 3. Liga.

Der FC-Coach musste im Südstadion, der Rasen im Franz-Kremer-Stadion ist durch die vielen Geheimtrainings der vergangenen Woche überspielt, auf die Nationalspieler und einige Verletzte verzichten.

Struber bricht Experiment frühzeitig ab

Für Steffen Tigges kam die Partie nach seinem Kopf-Treffer aus dem Darmstadt-Spiel zu früh, Struber strich den Stürmer aus dem Aufgebot. Kurzfristig fiel dann auch noch Dominique Heintz aus. Der Verteidiger klagte über Oberschenkelprobleme.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Hieß: Struber musste seine Viererkette komplett umkrempeln. Vor Anthony Racioppi, der seine FC-Premiere im Tor feierte, verteidigten Hübers und Telle im Zentrum und Finkgräfe und Schmied auf den Außen. Der Schweizer wurde nach der schweren Verletzung von Jusuf Gazibegovic auf ungewohnter Position getestet.

Doch die neu zusammengewürfelte Kette hatte von Beginn an arge Probleme. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Max Finkgräfe musste Neo Telle gleich zweimal auf der Linie klären.

In der siebten Minute sah vor allem Kapitän Tim Hübers alt aus. Nach einem Doppelpass der Verler verlor der Kapitän die Orientierung, sodass Lokotsch frei vor der Kiste stand und zum 1:0 traf. Auf der Gegenseite hätte Schmied beinah den unmittelbaren Ausgleich erzielt, doch der Test-Rechtsverteidiger scheiterte an Keeper Pekruhl.

Stattdessen schlug erneut der Gast zu und profitierte dabei wieder von einem krassen Aussetzer in der Kölner Abwehr. Nach einem Einwurf behinderten sich Telle und Hübers gegenseitig, sodass der Ball auf Baack verlängert wurde. Der Verteidiger schob locker zum 2:0 ein (13.). Unglücklicher hätte die Anfangsviertelstunde für den neuen Keeper nicht laufen können.

Nach den zwei Nackenschlägen wachte der FC dann kurz aus seinem Tiefschlaf auf. Nach einem feinen Pass von Denis Huseinbasic in die Schnittstelle lief Tim Lemperle allein auf das Tor zu. Der Stürmer, der nach der Länderspielpause wieder in der Liga angreifen soll, blieb eiskalt und traf zum Anschluss (18.).

Es blieb keine Zeit zum Durchatmen. Es war kaum wieder angepfiffen, da stand die FC-Abwehr wieder im Blickpunkt. Telle ließ sich von Lokotsch im Zweikampf viel zu einfach abschütteln. Nachdem Racioppi im anschließenden Eins-gegen-Eins stark rettete, hämmerte Taz den Nachschuss an die Latte. Glück für den FC! Nach einer weiteren Glanzparade von Racioppi hätte es zu diesem bereits 1:4 stehen können.

Nach dem verkorksten Start hatte Struber ein Einsehen und stellt fortan auf Dreierkette um. Schmied rückte zurück ins Zentrum – Experiment frühzeitig beendet. Besser wurde das FC-Spiel danach aber nicht. Nach einer gruseligen Leistung ging es mit einem schmeichelhaften 1:2 in die Kabinen.

Dementsprechend unzufrieden waren die Verantwortlichen zur Pause. Christian Keller sagte deutlich: „Es ist überhaupt nicht so, wie ich mir ein Testspiel in der Länderspielpause wünschen würde. Ich würde mir ein Testspiel wünschen, in dem die Mannschaft auf Spannung ist und bereit ist zu investieren. In dem auch die Spieler, die wenig Spielzeit zuletzt hatten, zeigen, dass sie das ändern möchten. Und das habe ich leider alles nicht gesehen.“

Zur Pause reagierte Struber und brachte mit Oliver Issa Schmitt, Imad Rondic, Mikhail Özkan und Emin Kujovic frische Kräfte. Bei den Gästen wurde Chilohem Onuoha eingewechselt. Der Stürmer wurde im Sommer von der U19 von RB Leipzig verpflichtet und dann direkt nach Verl weiterverliehen.

Obwohl Struber laut Keller in der Kabine deutliche Worte für die Leistung fand, änderte sich zunächst nichts am Spielgeschehen. Der FC trat weiter plan- und ideenlos auf und fand selbst gegen die B-Elf der Gäste keine Lösungen. Im Gegenteil: Die Elf konnte sich erneut bei Racioppi bedanken, der in der 65. Minute einen Schuss aus dem Winkel holte. 

Beim FC herrschte bis zur 72. Minute tote Hose im Angriff. Dann hatte Neuzugang Rondic die dicke Chance auf den Ausgleich. Nach feiner Flanke von Finkgräfe scheiterte der Bosnier aber aus kurzer Distanz am Verler Keeper.

Danach passiert nicht mehr viel. Dem FC fiel auch in der Schlussphase nichts mehr ein. Die Struber-Elf ging nach 90 dürftigen Minuten als verdienter Verlierer vom Platz. 

Nach der Partie war der FC-Trainer sichtlich angefressen von der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben uns sehr schwergetan. Mir hat die Haltung gefehlt. Die Jungs mussten sich in der Kabine was anhören. Das war eine sehr überschaubare Leistung“, so Struber.

So spielte der FC im Test gegen Verl: Racioppi – Schmied, Hübers, Telle (ab 46. Özkan), Finkgräfe – Obuz (ab 59. von der Hitz), Ljubicic (ab 46. Kujovic), Huseinbasic, Kainz (ab 46. Schmitt) – Waldschmidt, Lemperle (ab 46. Rondic)