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„Würden einige Dinge anders machen“Zurück aus Texas: 1. FC Köln zieht ehrliches USA-Fazit

Profis und Betreuer des 1. FC Köln stehen am Donnerstag am Frankfurter Flughafen.

Der 1. FC Köln ist zurück in Deutschland. Profis und Betreuer am Donnerstagmorgen (24. November 2022) am Frankfurter Flughafen.

Christian Keller, Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln, zieht nach dem Abschluss der USA-Reise, sein Fazit. Die Geißböcke haben nun bis zum 8. Dezember Urlaub.

von Jürgen Kemper  (kem)

Der 1. FC Köln ist wieder auf deutschem Boden. Der Reise-Tross landete am Donnerstagmorgen (24. November 2022), 9.10 Uhr, nach einem rund zehnstündigen Flug von Austin am Frankfurter Flughafen.

Von dort ging es dann zurück in die Heimat. Nach dem achttägigen Promo-Trip nach Texas ist nun für alle Urlaub angesagt, viele Profis und Trainer sind direkt in den Staaten geblieben. Das Fazit der Reise fällt durchwachsen aus...

So lief die USA-Reise des 1. FC Köln

Die Verantwortlichen hätten nach den kräftezehrenden letzten Monaten wohl lieber darauf verzichtet, 9000 Kilometer weit wegzufliegen – doch die Reise war bereits lange im Voraus geplant. Ex-Geschäftsführer Alexander Wehrle (47) hatte das Projekt zu seiner Zeit angeschoben.

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Der zusätzliche Stress legte sich allerdings bei allen Beteiligten, vor allem bei Steffen Baumgart (50), nach dem letzten offiziellen Termin vor Ort. Bis dahin war Trainer und Spielern die hohe Belastung der letzten Zeit anzumerken.

Zuvor musste sich Baumgart noch über den schlappen Auftritt seiner Jungs im sportlich unbedeutenden Test gegen den VfB Stuttgart ärgern. Bei der 2:4-Pleite vor einer Mini-Kulisse machte der FC nicht unbedingt Werbung bei den fußballbegeisterten Amis.

Erst mit dem Mega-Sporttag am Sonntag und den Besuchen beim NFL-Football (Houston gegen Washington) sowie dem NBA-Knaller zwischen den Houston Rockets und den Golden State Warriors stieg das Stimmungs-Barometer merklich.

FC-Sportchef Christian Keller: „Hätten wir abgefragt, wer Lust hat...“

FC-Geschäftsführer Christian Keller (43) gibt zu: „Hätten wir am vergangenen Montag abgefragt, wer Lust hat, in die USA zu reisen, hätten wir wohl ein relativ einstimmiges Votum bekommen.“ Gegen Texas.

„Einige waren dann doch müde und natürlich auch ein Stück weit enttäuscht von den letzten Ergebnissen. Wenn wir sie nach der Reise fragen, glaube ich schon, dass alle es als coole Reise empfunden haben. Wir haben viele Eindrücke gewonnen“, so Keller weiter.

Die University of Texas und die professionellen Bedingungen im Darrell K Royal-Texas Memorial Stadium (104.000 Plätze) sorgten, besonders im Vergleich zum Geißbockheim, für Staunen und Begeisterung bei den Spielern. Da haben die Studenten weitaus bessere Möglichkeiten als die Profi-Kicker.

Unter dem Strich war es aber wohl eine reine Spaß-Reise, denn eventuelle eigene Internationalisierungs-Pläne abseits der DFL wurden nicht ernsthaft verfolgt.

Christian Keller: „Die DFL war sehr zufrieden“ mit dem 1. FC Köln

„Was unsere internationale Vermarktungsperspektive angeht, so haben wir eine realistische Einschätzung. Es ging vor allem darum, zu lernen. Wir haben geschaut, wie es andere machen, damit intern ein breiteres Verständnis dafür wächst, wie Internationalisierung funktionieren kann“, sagt Keller ehrlich.

Er schiebt hinterher: „Wenn wir zukünftig noch mal so eine Reise machen würden, würden wir trotzdem mit Sicherheit einige Dinge anders machen. Die Lernkurve war groß.“ Beispielsweise würde ein Spiel gegen einen heimischen Klub wohl deutlich mehr Fans anlocken als ein bundesliga-internes Duell.

Zudem sei das Programm „übersichtlich und an vielen Stellen improvisiert“ gewesen. Aber „dem Teamgeist dürfte das durchaus geholfen haben. Eine gemeinsame Kultur entsteht nicht, wenn man von Termin zu Termin hetzt“, ergänzt Keller.

Angesichts der leeren Klub-Kasse ein entscheidender Faktor: Es entstanden keine Kosten. Die Reise konnte im Wesentlichen aus einem Fördertopf der DFL abgedeckt werden.

„Es ist wichtig, dass die Bundesliga auch in ausländischen Märkten bekannt ist und positiv wahrgenommen wird. Wir haben dazu einen kleinen Beitrag geleistet. Die DFL war sehr zufrieden“, verrät Keller.