Die forsche Meisterschafts-Ansage von Uli Hoeneß war am Sonntag auch Thema im Sport1-„Doppelpass“. Ein Anruf sorgte im Studio für großes Erstaunen.
„Lieber Uli, Grüße“Helmer bedankt sich für erneuten Hoeneß-Anruf im „Doppelpass“ – doch etwas ist anders
Wenn es nach Uli Hoeneß (72) geht, ist dem FC Bayern München ein erster Titel schon jetzt nicht mehr zu nehmen. „Was ich zusagen kann, ist die deutsche Meisterschaft“, ließ der Bayern-Ehrenpräsident schon vor dem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen den FC Augsburg am Freitag (22. November 2024) auf einem Forum der Schweizer Zeitung „Finanz und Wirtschaft“ verlauten.
Hat der Vereinspatron den Platz in der Vitrine gedanklich etwas zu früh freigeräumt? Oder dient der Spruch als perfekte Motivation für nach einer titellosen Saison ohnehin schon hungrige Bayern-Stars?
„Doppelpass“-Moderator Helmer sorgt mit Hoeneß-Spruch für Lacher
„Ich glaube auch, dass die Bayern Meister werden. Aber ich finde das wenig respektvoll der Leistung der eigenen Mannschaft und der Konkurrenz gegenüber“, sagte Journalist und Moderator Thomas Wagner (53) am Sonntag (24. November) im Sport1-„Doppelpass“.
Der frühere Bayern-Profi Markus Babbel (52) zeigte sich vielmehr überrascht, dass der Arroganz-Anfall überhaupt diskutiert wurde. „Das ist ein ganz normaler Hoeneß-Reflex“, stellte der Europameister von 1996 fest.
Für Verwunderung in der Runde sorgte wenig später ein Anrufer am „Dopafon“, mit dem die TV-Sendung regelmäßig Stimmen von Zuschauerinnen und Zuschauern einfängt. „Ich bin genau der Meinung von Uli Hoeneß: Die Meisterschaft ist gelaufen, denn der FC Bayern ist in diesem Jahr für die Bundesliga einfach zu stark“, sagte der Zuschauer.
Auffällig war dabei, dass der Anrufer nicht nur inhaltlich komplett auf einer Linie mit Hoeneß war, sondern auch Stimme und Dialekt auffällig an den langjährigen Bayern-Boss erinnerten.
Das entging auch Moderator Thomas Helmer (59), der den für RTL bei der Formel 1 in Las Vegas weilenden Florian König (57) vertrat, nicht. „Ja lieber Uli, Grüße hier vom Flughafen. Schön, dass du selbst angerufen hast“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi und sorgte damit für große Lacher im Studio. „Das hörte sich so an, oder?“
Stefan Effenberg (56) äußerte hingegen einen anderen Verdacht. „Das war der Dieter“, meinte der Sport1-Experte und meinte damit natürlich den jüngeren der beiden Hoeneß-Brüder (71).
Völlig abwegig ist es bekanntermaßen nicht, dass Uli Hoeneß spontan im „Doppelpass“ anruft, um seine Meinung zu sagen. So ließ sich der damalige Manager des Rekordmeisters im Jahr 2000 live ins Studio schalten, um seine Haltung zu Christoph Daum (†70) kundzutun, dessen Kokain-Konsum kurz zuvor wegen einer Haarprobe aufgeflogen war.
„Es kann nicht sein, dass diese Diskussion jetzt zu der Quintessenz kommt, dass es ja kein Problem ist, wenn ein Bundesliga-Trainer oder ein Bundestrainer drogenabhängig ist“, echauffierte sich Daums damaliger Intimfeind, der vor dessen Tod aber seinen Frieden mit dem Erfolgstrainer machte.
Weitere Themen, bei denen Hoeneß als Zuschauer nicht an sich halten konnte, waren die für ihn überzogene Kritik am damaligen Bayern-Sportboss Hasan Salihamidzic (47) oder zuletzt die Diskussionen um die WM in Katar mit dem aus Hoeneß' Sicht „König der Scheinheiligen“, Andreas Rettig (61).
Allerdings hatte Hoeneß bei seinen Wutanrufen stets die Nummer der Redaktion und nicht den Umweg über das „Dopafon“ gewählt. Und so handelte es sich dieses Mal wohl tatsächlich nur um einen Stimmen-Doppelgänger des Bayern-Ehrenpräsidenten.