Der 1. FC Köln hat im Sommer trotz Transfersperre vier Talente verpflichtet, diese aber direkt weiterverliehen. Wie schlagen sich die Neuzugänge bei ihren Leihklubs?
Rotsünder und TorjägerSo sind die FC-Leihspieler in die Saison gestartet
von Faris Knödgen
Der 1. FC Köln hat einen komplizierten Transfersommer hinter sich. Wegen der Transfersperre durfte der Bundesliga-Absteiger nur perspektivisch Spieler verpflichten.
Einige namhafte Spieler verließen zudem nach dem Abstieg aus dem Oberhaus den Verein. Abwehrchef Jeff Chabot (26) und Talent Justin Diehl (19) zog es zum Vizemeister VfB Stuttgart, während sich Stürmer Davie Selke (29) dem Hamburger SV und Ex-Köln-Trainer Steffen Baumgart (52) anschloss. Insgesamt blieb der befürchtete Aderlass aber aus, große Teile des Kaders wurden gehalten.
Ouro-Tagba mit Startschwierigkeiten
Aufgrund der Transfersperre waren Geschäftsführer Christian Keller (45) bei direkten Verstärkungen die Hände gebunden. Trotzdem blieb der FC auf dem Transfermarkt nicht untätig und verpflichtete vier vielversprechende Talente. Weil die Kölner bis Januar 2025 keinen neuen Spieler registrieren dürfen, wurden die Neuzugänge direkt wieder verliehen. EXPRESS.DE liefert dir einen Überblick, wie sich die Leihspieler der Geißböcke bislang bei ihren Klubs schlagen.
Mansour Ouro-Tagba (19), ausgeliehen an Jahn Regensburg: Der Stürmer wurde von TSV 1860 München verpflichtet. Der 19-Jährige, der im März 2024 sein Debüt in der togolesischen Nationalmannschaft feierte, wurde für die Saison 2024/25 an Zweitliga-Konkurrent Regensburg verliehen. „Mansour hat vielversprechende Anlagen und bringt für sein junges Alter schon sehr gute Voraussetzungen mit. Für seine weitere Entwicklung ist die Leihe nach Regensburg genau der richtige Schritt“, sagte Keller.
Ouro-Tagbas Start bei der Jahnelf verlief jedoch alles andere als optimal. In den ersten vier Pflichtspielen kam der Togoer von der Bank und wurde am 3. Spieltag im Auswärtsspiel gegen Hertha BSC acht Minuten nach seiner Einwechslung aufgrund eines überharten Einsteigens mit Rot vom Platz gestellt. Er traf den ebenfalls eingewechselten Florian Niederlechner unglücklich mit offener Sohle am Schienbein.
Ouro-Tagba stand bei den Regensburgern bislang – in Liga und DFB-Pokal – 54 Minuten auf dem Platz. Nach der Roten Karte wurde er für zwei Spiele gesperrt, kann also frühestens ab dem 6. Spieltag weitere Spielminuten sammeln.
Said El Mala (18), ausgeliehen an Viktoria Köln: Deutlich besser läuft es bislang eine Liga tiefer für Said El Mala. Der 18-Jährige wechselte von Viktoria Köln auf die andere Rheinseite zum FC und unterschrieb einen langfristigen Vertrag bis Sommer 2029. El Mala wurde für die Spielzeit 2024/25 wieder zurück an Viktoria verliehen, um im vertrauten Umfeld Spielpraxis zu sammeln.
Und das mit Erfolg. In den ersten vier Pflichtspielen stand der U18-Nationalspieler immer in der Startelf und traf bereits zweimal. Gegen Waldhof Mannheim enteilte der Linksaußen am 2. Spieltag seinem Gegenspieler und schob den Ball eiskalt am Torwart zum 2:1-Auswärtssieg vorbei. Am nächsten Spieltag zeigte El Mala erneut seine Torgefährlichkeit. Gegen 1860 München traf er zum zwischenzeitlichen 2:0. El Mala hat also durchaus seinen Anteil am starken Saisonstart der Viktoria, die nach vier Spielen den zweiten Platz der Drittligatabelle belegt.
Malek El Mala (19), ausgeliehen an Viktoria Köln: Saids älterer Bruder Malek El Mala wechselte ebenfalls von Viktoria Köln zu den Geißböcken. Der Offensivspieler debütierte bereits für die U19-Nationalmannschaft und wurde wie sein Bruder für die aktuelle Saison zurück auf die andere Rheinseite verliehen.
Der 19-Jährige kommt aber noch nicht so zum Zug wie sein jüngerer Bruder. In den ersten vier Pflichtspielen der dritten Liga konnte der El Mala drei Kurzeinsätze verbuchen und stand insgesamt nur 27 Minuten auf dem Feld. Für die beiden Brüder gehe es „jetzt mal darum, sich im Herrenbereich zu etablieren“, sagte Viktoria-Co-Trainer Mirian Wilhelm dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die beiden FC-Leihspieler am Höhenberg.
FC-Talent Chilohem Onuoha hat für Verl schon getroffen
Chilohem Onuoha (19), ausgeliehen an den SC Verl: Der vierte Neue beim FC ist Chilohem Onuoha. Er kann mit seiner Entwicklung durchaus zufrieden sein. Der U19-Nationalspieler wechselte aus der Jugend von RB Leipzig in die Domstadt und wurde für die Saison 2024/25 an Drittligist SC Verl verliehen. „Ich habe große Lust, eines Tages im Rhein-Energie-Stadion spielen zu dürfen und werde hart arbeiten, um mir dieses Ziel zu erfüllen“, sagte der 19-Jährige bei seiner Verpflichtung.
Beim Sportclub saß der Offensivspieler in den ersten drei Liga-Spielen zwar jeweils auf Bank und kam nur auf zwei Kurzeinsätze, wusste aber seine Chance zu nutzen. Im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim traf Onuoha fünf Minuten nach seiner Einwechslung mit einem sehenswerten Volleytor zum Ausgleich und rette den Verlern einen Punkt.
Cheftrainer Alexander Ende belohnte seine aufsteigende Form am darauffolgenden 4. Spieltag mit einem Startelf-Einsatz gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96. In Verl hat Onuoha insgesamt bislang 103 Einsatzminuten in der Liga gesammelt. Hinzu kam ein Startelf-Einsatz im Westfalen-Pokal, der allerdings nach einer Halbzeit beendet war.