Jonas Urbig verlässt den 1. FC Köln Richtung FC Bayern München. Für alle Parteien ist das ein guter Deal – ein Kommentar.
Kommentar zum Urbig-AbgangWin-Win-Win-Situation? Keeper schreibt FC-Geschichte und überholt Poldi
Er hat nur elf Spiele für die Profis des 1. FC Köln bestritten und dennoch FC-Geschichte geschrieben! Jonas Urbig (21) wechselt in der Winterpause zum FC Bayern München. Schon am Montag (27. Januar 2025) soll nach dem Medizincheck an der Säbener Straße alles offiziell vermeldet werden.
Dem Vernehmen nach erhält Urbig einen Vertrag bis 2029 beim Rekordmeister. Dass er dort mehr Spiele als beim FC machen wird, ist die Hoffnung der Bayern. Der U21-Nationalkeeper soll auf Sicht die lebende Keeper-Legende Manuel Neuer (38) in München beerben.
Jonas Urbig unter Top 6 der teuersten Köln-Abgänge
In Köln kam Urbig nur auf elf Profi-Einsätze, dennoch geht er als einer der Top-Transfers in die FC-Historie ein, überholt dabei sogar Lukas Podolski (38), der bei seinem ersten FC-Abgang für zehn Millionen zum FC Bayern ging. Für Urbig werden nun sofort acht Millionen fällig, in den kommenden Jahren folgen weitere Bonizahlungen und Erfolgsprämien in Höhe von bis zu 3,5 Millionen – in Summe wird es ein Transfer von weit über zehn Millionen Euro.
Urbig ist damit in der Top 6 der FC-Abgänge hinter Anthony Modeste (29 Millionen nach Tianhai), Lukas Podolski (15 Millionen zum FC Arsenal), Jhon Cordoba (15 Millionen zu Hertha BSC), Sebastiaan Bornauw (13,5 Millionen zum VfL Wolfsburg) und Yannick Gerhardt (13 Millionen zum VfL Wolfsburg).
Kölns Sportchef Christian Keller (46) bekam in der Vergangenheit viel Kritik ab, teils berechtigt, aber in der Personalie Urbig kann man ihm nur gratulieren.
Keller war maßgeblich an der Entwicklung des Keepers beteiligt, sorgte für zwei geschickte Leihen nach Regensburg und Fürth, baute so Urbig sportlich und auch in Sachen Marktwert auf.
Auch wenn Urbig sich nicht beim 1. FC Köln entfalten konnte und Kellers Nummer-eins-Projekt mit ihm nach nur elf Pflichtspielen von FC-Trainer Gerhard Struber (47) beendet wurde, kann der Abgang nun mindestens als Win-Win-Situation gewertet werden. Im besten Fall wird es sogar eine Win-Win-Win-Situation.
Der FC bekommt einen zweistelligen Millionenbetrag und Urbig darf im Idealfall in den kommenden Jahren um nationale und internationale Titel kämpfen. Er darf sich zudem noch Hoffnungen machen, auf Sicht die Nummer eins im DFB-Trikot zu werden. Und die Bayern? Die erhalten ein Top-Talent, mit welchem sie die Neuer-Nachfolge nun endgültig klären wollen.
Dafür muss sich Urbig bei den Bayern durchsetzen – und das haben vor ihm schon andere hoffnungsvolle Talente wie zuletzt Alexander Nübel nicht geschafft – der ist im Gegensatz zu Urbig sogar schon deutscher Nationaltorwart.
Fakt ist: Urbig muss die Chance auf einen Wechsel in der jetzigen Situation als Nummer zwei beim FC ergreifen, hat in München nichts zu verlieren. Klar ist auch: Für die Bayern ist Urbig eine vergleichsweise kostengünstige Wette auf die Zukunft. Setzt sich der junge Schlussmann in München nicht durch, dürfte sich der finanzielle Verlust für die Bayern dennoch in Grenzen halten.