„Mich überrascht das schon“Deutliche Keller-Kritik nach FC-Pleite: Sky-Moderator verwundert

Klare Worte von Christian Keller nach der 0:1-Pleite für den 1. FC Köln beim Hamburger SV. Der Sport-Boss überraschte damit sogar Sky-Moderator Yannick Erkenbrecher.

von Béla Csányi  (bc)

Nach diesem Frust-Auftritt musste selbst Sky-Moderator Yannick Erkenbrecher (42) noch mal nachfragen! Kurz nach Abpfiff bei der FC-Pleite in Hamburg ließ Christian Keller (46) im TV-Interview Dampf ab, übte deutliche Kritik wegen zahlreicher Defizite.

Der Sport-Geschäftsführer ärgerte sich über zu wenig gelaufene Meter, mangelnde Ideen mit dem Ball am Fuß und „naives“ Vorgehen in entscheidenden Spielsituationen. Was genau ihn an der 0:1-Niederlage des 1. FC Köln beim Hamburger SV so gestört hatte, machte Keller am TV-Pult ausführlich deutlich.

Christian Keller kritisiert FC-Auftritt: „Viel zu wenig investiert“

Keller sprach an der Seite von Sky-Experte Simon Terodde (36) von einer „definitiv verdienten Niederlage“, obwohl auch der HSV kein allzu gutes Spiel gemacht habe. In seinem Fazit kritisierte er: „Ich bin weder mit dem Ergebnis noch mit der Leistung einverstanden, weil wir wirklich viel zu wenig investiert haben.“

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Die Laufwege seien zur Halbzeitpause „sehr, sehr schwach“ gewesen, auch nach der Steigerung im zweiten Durchgang sei der FC-Auftritt an der Elbe unter dem Strich schlichtweg „nicht gut genug“ gewesen, befand Keller: „Hinzu kam, dass wir einfach mit dem Ball sehr, sehr unsauber waren und gerade in der ersten Halbzeit gar keine Lösungen hatten.“

Erkenbrecher hakte an dieser Stelle ein, bemerkte: „Mich überrascht das schon, die Schärfe vom Boss. Ich habe das Spiel relativ auf Augenhöhe gesehen, mit leichtem Vorteil für den HSV. Es war jetzt nicht so, dass der FC hergespielt wurde, aber trotzdem sagen Sie ja, es hat ganz viel gefehlt.“

Keller wollte seine Kritik vor allem als sachliche Bestandsaufnahme der 90 Minuten verstanden wissen, sagte daher: „Ich weiß gar nicht, ob ich jetzt scharf war. Ich habe einfach Fakten genannt, weil die Laufdaten, die liegen ja auf der Hand. Was wir mit dem Ball nicht gut gemacht haben, liegt auch auf der Hand.“

Christian Keller nach dem FC-Spiel beim Hamburger SV im Sky-Gespräch mit Yannick Erkenbrecher (l.) und Simon Terodde (r.).

Christian Keller wurde nach dem FC-Spiel beim Hamburger SV am Samstag (18. Januar 2025) im Sky-Gespräch mit Yannick Erkenbrecher (l.) und Simon Terodde (r.) deutlich.

In der Mixed-Zone äußerte Keller wegen der teils fehlenden Prozente an Intensität gar die Theorie, dass der Mannschaft „die Tabellenführung vielleicht nicht gutgetan hat.“ Die ist durch die Pleite in Hamburg ohnehin erst mal futsch.

Für das Spiel gegen Elversberg am kommenden Samstag forderte Keller daher, dass es die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber (47) „viel, viel besser machen“ müsse, die entsprechenden Kritikpunkte sollen in der Analyse unter der Woche klar angesprochen werden, kündigte der Geschäftsführer an.

Im Vergleich zu vorigen Spielanalysen hatte sich Keller in Hamburg tatsächlich noch zurückgehalten, einer der Momente der Hinrunde war schließlich seine Wutrede nach dem 1:5-Debakel in Darmstadt Mitte Oktober. Da hatte er eine „Schülermannschaft“ im FC-Trikot gesehen und den Auftritt am Böllenfalltor als „desolat, bodenlos, fürchterlich“ bezeichnet.