Die Mitglieder habend dem Vorstand des 1. FC Köln die Entlastung verwehrt. Einen Tag nach dem Debakel hat sich Präsident Werner Wolf geäußert.
Nach Zerwürfnis mit FC-MitgliederratPräsident Wolf fällt Entscheidung – Vorstands-Mitglied denkt an Rücktritt
Das war eine schallende Ohrfeige für den Vorstand des 1. FC Köln. 51,54 Prozent der zu diesem Zeitpunkt anwesenden 1335 Mitglieder stimmten bei der Mitgliederversammlung (24. September 2024) gegen eine Entlastung des FC-Vorstands.
Vizepräsident Eckhard Sauren versuchte sich an seinem 53. Geburtstag zwar noch in Galgenhumor zu flüchten, indem er sagte: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mehr Lebensjahre ansammeln würde als Prozente bei der Entlastungsfrage.“
Wolf über Mitglieder-Ohrfeige: „Nehmen wir ernst“
Doch zum Lachen war dem Vorstand nach dem denkwürdigen Entscheid gewiss nicht. Schließlich könnte der Abend in der Lanxess-Arena bereits der Anfang vom Ende für das aktuelle Präsidium gewesen sein, eine Wiederwahl im Jahr scheint unter diesen Umständen quasi ausgeschlossen. Vielmehr wurde den Bossen mit dem Votum nahegelegt, 2025 Schluss zu machen und für einen geordneten Übergang zu sorgen.
Oder bricht das Trio schon viel früher auseinander? Denn bei Vizepräsident Carsten Wettich (44) hat das enttäuschende Votum Rücktrittsgedanken geweckt. Eine endgültige Entscheidung soll aber noch nicht gefallen sein.
Während ein Mitstreiter überlegt, die Flinte ins Korn zu werfen, gibt sich der Präsident kämpferisch. Ein vorzeitiger Rücktritt ist ausgeschlossen, Gedanken an eine geordnete Übergabe 2025 verschwendet er zum jetzigen Zeitpunkt keine.
„Die Situation nach der Mitgliederversammlung nehmen wir ernst. Einen Teil unserer Mitglieder konnten wir abholen. Der andere Teil hat mit dem Votum nachvollziehbar seine Kritik nach dem Abstieg und der Transfersperre zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig ist es unser Ansporn, in den kommenden Wochen und Monaten diesen Mitgliedern unseren Weg noch besser zu vermitteln und ihr Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte Werner Wolf (68) am Tag nach dem bitteren Ergebnis.
Doch das wird schwer bis unmöglich. Im Mitgliederrat herrscht nach der Wahl weiterhin eine breite Front, schließlich schafften es jene zwölf Kandidaten in den Mitgliederrat, für die der Südkurve 1. FC Köln e.V. zuvor eine Empfehlung ausgesprochen hatte.
Der Großteil trägt die schweren Vorwürfe (u.a. Indiskretion, mangelnde Kritikfähigkeit) mit. Vorstandskandidat Gottfried Rüßmann dagegen bekam keinen Posten im Gremium.
Hier unsere Galerie zur Mitgliederversammlung ansehen:
Dennoch ist aufgeben für Wolf keine Option. Er sagt: „Wir sind der festen Überzeugung, dass es nach der letzten Saison richtig war, auf Kontinuität zu setzen. So konnten wir uns in kürzester Zeit stabilisieren, es ist Ruhe eingekehrt und der Fokus liegt auf dem Sport. Entsprechend werden wir auch weiterhin alles daran setzen, uns nachhaltig für Kontinuität und Ruhe am Geißbockheim einzusetzen.“