Kaum SpielzeitNächste FC-Leihe geht nicht auf – kommt das zweite Talent frühzeitig zurück?

Malek El Mala im Testspiel gegen den 1. FC Köln.

Malek El Mala (hier im Testspiel gegen den 1. FC Köln am 14. Januar 2025) kommt bei Viktoria Köln seit geraumer Zeit nicht mehr zum Zug.

Die Leih-Pläne von Christian Keller rund um die FC-Talente stocken gewaltig. Lediglich Said El Mala kann man seinem Klub überzeugen. Mit Mansour Ouro-Tagba kehrte bereits der Erste zurück, nun könnte ein Zweiter folgen.

von Jürgen Kemper  (kem)

Der 1. FC Köln hat im Sommer 2024 bereits Vorgriffe auf die kommende Saison getätigt. Als der Klub noch mit der Registrierungssperre belegt war, sicherte man sich mit Chilem Onuoha (19), Mansour Ouro-Tagba (20), den Brüdern Said (18) und Malek El Mala (19) sowie Patrik Kristal (17) die zukünftigen Dienste von fünf hoffnungsvollen Talenten.

Während Estland-Juwel Kristal bereits wie geplant Anfang Januar am Geißbockheim aufschlug, sollte das übrige Quartett bei den jeweiligen Leihstationen Spielpraxis und Erfahrung sammeln.

Talente-Leihen: Nur Said El Mala überzeugt

Nach einem halben Jahr ist die Bilanz mehr als ernüchternd. Lediglich Said El Mala weiß als unumstrittener Stammspieler bei Viktoria Köln vollends zu überzeugen.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Der Linksaußen beeindruckt mit starken Leistungen und Zahlen (sechs Tore und vier Vorlagen in 20 Spielen) derart, dass Stimmen laut werden, Christian Keller (46) müsste den U19-Nationalspieler als zusätzliche Aufstiegshilfe eigentlich sofort zurückholen.

Doch die Absprache zwischen den Rhein-Nachbarn ist klar, El Mala soll seine erste komplette Profi-Saison in gewohnter Umgebung beenden und das Jahr in Höhenberg weiter reifen.

Das ist aber auch die einzige Erfolgsgeschichte bei Kellers Talente-Poker. Bei den anderen läuft es alles andere als und. Chilohem Onuoha spielt bei Drittligist SC Verl mittlerweile nur noch eine Nebenrolle.

Der Stürmer erzielte zwar in 15 Spielen bereits drei Treffer und bereitete vier weitere vor, seit Anfang November ist er – wenn überhaupt nur noch als Kurzarbeiter gefragt. In den vergangenen beiden Partien saß er sogar jeweils 90 Minuten auf der Bank.

Das gleiche Schicksal ereilte Sturm-Kollege Mansour Ouro-Tagba bei Jahn Regensburg. Der Angreifer schmorte beim Zweitligisten derart oft 90 Minuten auf der Bank, dass sich die Verantwortlichen im Winter dazu entschlossen, die Leihe vorzeitig abzubrechen. Nach mageren 143 Minuten, verteilt auf neun Einsätze, kehrte Ouro-Tagba frühzeitig ans Geißbockheim zurück und soll fortan für die U21 in der Regionalliga auf Torejagd gehen.

Das hatten sich Keller und Co. sicher anders vorgestellt. Zumal mit Malek El Mala nun der zweite Youngster in der Spielzeit-Falle sitzt. Der große Bruder von Said kommt bei Viktoria nicht zum Zug. Er hat bislang ebenfalls enttäuschende 149 Minuten auf der Uhr, zuletzt stand er Anfang November auf dem Platz.

Für die weitere Entwicklung sicher kein optimales Szenerio. Kehrt damit das nächste Talent vorzeitig zurück, um in der U21 Spielpraxis zu bekommen? Vom Verein heißt es auf Nachfrage, es sei aktuell „kein realistisches Szenario“.

Doch nach EXPRESS.de-Informationen ist El Malas Situation sehr wohl Gesprächsthema, da auch im neuen Jahr keine Besserung in Sicht ist. Viktoria hat zwar das Zugeständnis, dass die Brüder bis Sommer bleiben können. Wenn der eine bis dahin allerdings auf der Bank versauert, wäre damit keiner Seite geholfen. Noch sind ein paar Tage Zeit, den Plan zu überdenken.