FC, Viktoria und FortunaKölner Politiker schlägt Aufstiegs-Alarm: „Bereitet mir große Sorgen“

FC-Fans zeigen ein Spruchband: „Geißbockheim als Heimat des 1. FC Köln erhalten“.

Auch die FC-Fans beschäftigt der Streit um den Geißbockheim-Ausbau, wie sie immer wieder mit Spruchbändern – wie hier am 2. August 2024 – zum Ausdruck bringen.

Die großen Kölner Fußballvereine arbeiten intensiv an einer besseren Zukunft. Jetzt könnte es sogar drei Aufstiege geben. Doch die Rahmenbedingungen in Köln sind schlecht.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Der 1. FC Köln ist Tabellenführer der 2. Liga, Viktoria Köln liegt auf Rang fünf der 3. Liga und Fortuna Köln hat als Tabellenfünfter nur einen Zähler Rückstand auf Rang zwei in der Regionalliga West.

Wenn alles optimal läuft, können in diesem Jahr drei Kölner Klubs aufsteigen. Doch die Rahmenbedingungen in der selbsternannten Sportstadt Köln spielen da nicht mit.

„Köln darf nicht weiter ins Hintertreffen geraten“

Jetzt schlägt ein Politiker Alarm: Oliver Seeck (50, SPD), arbeitet als Lehrer und ist zeitgleich Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln. Seeck meint gegenüber EXPRESS.de: „Der Kölner Fußball steht vor einer außergewöhnlichen sportlichen Entwicklung: Der 1. FC Köln hat die Chance, in die 1. Bundesliga zurückzukehren, Viktoria Köln könnte in die 2. Liga aufsteigen und Fortuna Köln kämpft um den Sprung in die 3. Liga. Diese Erfolge sind das Ergebnis harter Arbeit der Vereine und ihrer Verantwortlichen – doch die infrastrukturellen Voraussetzungen bereiten mir große Sorgen.“

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Beim Geißbockheim-Ausbau kommt es seit Jahren zu keiner Lösung. Der FC bräuchte dringend Plätze. Zuletzt musste die Profimannschaft das Training in der Vorbereitung auf das Pokalspiel in Leverkusen verschieben, weil kein Platz bespielbar war.

Der Trainingsplatz 1 hat keine Rasenheizung, im Franz-Kremer-Stadion spielen die Frauen, die U21 und weitere Nachwuchsteams – der Rasen kann sich kaum erholen. Das neue Nachwuchsleistungszentrum soll zudem auf einem Kunstrasenplatz gebaut werden, es werden also weitere Trainingsmöglichkeiten wegfallen.

Der FC drängt darauf, dass neue Flächen für Trainingsplätze angeboten werden, doch es passiert nichts von Seiten der Politik. Bei Viktoria und Fortuna sieht es noch schlechter aus, denn sie hätten im Aufstiegsfall keine geeigneten Spielstätten.

Seeck erklärt: „Die Aufstiegsambitionen unserer Kölner Traditionsvereine sind ein sportlicher Meilenstein, aber die Spielstätten könnten zum Hindernis werden. Der Sportpark Höhenberg und das Südstadion erfüllen möglicherweise aktuell nicht die Standards für die jeweils höheren Ligen.“

Seeck verweist darauf, dass schon in anderen Sportarten einige Aufstiege verhindert wurden, weil es keine geeigneten Spielstätten gab. So konnten die Volleyballerinnen der Deutschen Sporthochschule Köln in der Vergangenheit ihren sportlichen Aufstieg nicht realisieren, da es keine geeignete Halle gab. Auch die Basketballer der RheinStars Köln konnten den sportlichen Aufstieg im Basketball nicht wahrnehmen, weil es an einer geeigneten Spielstätte fehlte.

Oliver Seeck, Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln, mit Philipp Türoff, Geschäftsführer des 1. FC Köln.

Oliver Seeck, Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln, mit Philipp Türoff, Geschäftsführer des 1. FC Köln, am 7. November 2024 bei der Begehung am Geißbockheim vor dem Nachwuchsleistungszentrum.

Seecks Forderung: „Das darf sich im Fußball nicht wiederholen! Um den Kölner Sport zukunftsfähig aufzustellen, müssen diese Probleme jetzt angegangen werden. Die Infrastruktur unserer Sportstätten ist nicht auf dem Niveau, das eine Stadt wie Köln verdient. Wenn wir nicht handeln, laufen wir Gefahr, dass die tollen Leistungen unserer Vereine nicht belohnt werden. Das wäre erneut ein fatales Signal für den gesamten Kölner Sport.“

Seeck weiter: „Wir müssen heute handeln, damit der sportliche Erfolg unserer Vereine nicht an baulichen Defiziten scheitert. Köln darf nicht weiter ins Hintertreffen geraten.“