Schock in der NachspielzeitFinkgräfe machte FC ganz jeck, dann schlug der Köln-Schreck wieder zu

Hoffenheims Maximilian Beier (l) und Kölns Julian Chabot kämpfen um den Ball.

Hoffenheims Maximilian Beier (l) und Kölns Julian Chabot kämpfen am 11. Februar 2024 um den Ball.

Was ist dieser Punkt am Ende wert? Der 1. FC Köln spielte am Sonntag 1:1 bei der TSG Hoffenheim.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Lange Zeit sah der 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim wie der sichere Sieger aus. FC-Youngster Max Finkgräfe (19) hatte in der 79. Minute einen Freistoß zur 1:0-Führung in die Maschen gezirkelt.

Die gut 6000 mitgereisten Kölner Fans, viele verkleidet und mit bunten Luftballons ausgestattet, waren schon ganz jeck, starteten die Karnevals-Party im Kriachgau. Doch dann kam Andrej Kramaric, der in der Nachspielzeit (90.+4) eine Unachtsamkeit in der FC-Defensive zum Ausgleich nutzen konnte. Mit dem Punktgewinn bleibt Köln mit nun 16 Zählern auf Platz 16.

Köln kämpft weiter gegen Karnevals-Fluch

FC-Trainer Timo Schultz sagte vor dem Spiel bei DAZN noch: „Ich freue mich auf den Rosenmontagszug. Wir alle können Karneval noch viel besser feiern, wenn wir gewinnen.“ Es reichte nicht ganz ...

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Köln kämpft weiter gegen den Karnevals-Fluch: Nur zwei der letzten 21 Bundesliga-Partien am jecken Wochenende konnte der FC gewinnen, 13 Spiele wurden verloren. Die einzigen Karnevalssiege gab es 2009 (2:1 beim FC Bayern München) und 2020 (5:0 bei Hertha BSC).

Am Ende war es ausgerechnet FC-Schreck Kramaric (sieben Tore, vier Vorlagen gegen Köln). Er stand nicht in der Startelf der Hoffenheimer. Schultz war das egal: „Sie spielen immer noch mit elf Mann. Bebou hat auch Qualität und mit Kramaric können sie einen exzellenten Spieler bringen.“ Leider bewahrheitete sich das ...

Bebou zeigte auch gleich nach 14 Minuten, wie gefährlich er ist, doch sein Abschluss ging drüber. Nach 26 Minuten musste Marvin Schwäbe dann gegen Wout Weghorst klären, in der 42. Minute hatte Weghorst erneut eine gute Chance, verzog aber.

Mit 0:0 ging es in die Kabine. Köln hatte Glück, dass die Hoffenheimer ihre Chancen nicht nutzten, der FC selber hatte derweil kaum Gelegenheiten. Jan Thielmann schloss einmal überhastet ab, ansonsten kam der letzte Pass oft zu ungenau.

1. FC Köln in der Einzelkritik

Die Noten der FC-Profis im Bundesliga-Spiel bei der TSG Hoffenheim

Kölns Torschütze Max Finkgräfe (r) jubelt mit Kölns Steffen Tigges über sein Tor zum 0:1.

Der 1. FC Köln schnuppert am Sonntag (11. Februar 2024) bei der TSG Hoffenheim am Sieg, kassiert in der Nachspielzeit aber noch den Ausgleich. Diese Noten gibt EXPRESS.de den FC-Profis.

Marvin Schwäbe im Porträt.

Marvin Schwäbe: Stets hellwach, war beim Schuss von Weghorst zur Stelle. Nach Bebou-Abschluss muss er nachfassen. Beim Gegentor machtlos. Note: 2,5

Benno Schmitz im Porträt.

Benno Schmitz: Hatte Glück, dass er früh keine Gelbe Karte sah. Hatte Probleme mit dem schnellen Beier. Rettete dann gegen Skov, als er sich in dessen Schuss warf. Note: 3

Luca Kilian (1. FC Köln) in Aktion.

Luca Kilian: Kam für den erkrankten Hübers in die Startelf, ab und zu mit Problemen im Stellungsspiel, ansonsten solide Partie. Vor dem Ausgleich verliert er das Kopfballduell. Note: 3,5

Jeff Chabot im Poträt.

Jeff Chabot: Musste gleich zu Beginn einstecken bei einem Zweikampf mit Bebou, bekam die Schulter gegen den Kopf. Chabot haut aber so schnell nichts um. Warf sich in einen Schuss von Bebou. Manchmal aber auch zu weit weg vom Gegenspieler Note: 3

Max Finkgräfe vom 1. FC Köln im Porträt.

Max Finkgräfe: Macht einfach Spaß, seine Entwicklung zu sehen, agierte sehr intensiv und mit viel Energie. Krönung: das Freistoß-Tor aus 25 Metern. Note: 2

Eric Martel im Porträt.

Eric Martel: Solide, schnörkellose Leistung, aber auch ein unnötiger Ballverlust, den Hoffenheim zum Glück nicht nutzen konnte. Note: 3,5

Denis Huseinbasic vom 1. FC Köln im Porträt.

Denis Huseinbasic: Hatte Spaß mit dem Ball am Fuß, konnte offensiv aber nicht viele Akzente setzen. Beim Gegentreffer nicht energisch genug im Zweikampf. Note: 4

Dejan Ljubicic im Porträt.

Dejan Ljubicic: Lief einmal vielversprechend aufs Tor, als Bebou ihn stoppte. Konnte ansonsten weniger kreieren als noch gegen Frankfurt. Note: 3,5

Florian Kainz im Porträt.

Florian Kainz: Probleme beim letzten Pass – da kam vieles nicht an. Schickte einmal Thielmann, doch TSG-Keeper Baumann passte auf. Wurde kurz darauf ausgewechselt Note: 3,5

Faride Alidou im FC-Trikot.

Faride Alidou: Findet immer besser in die Mannschaft, kluge Laufwege. Macht allerdings noch viel zu wenig aus den Möglichkeiten. Note: 3,5

Jan Thielmann beim Spiel des 1. FC Köln im Einsatz.

Jan Thielmann: Einmal mehr Aktivposten im Angriffsspiel, aber zu überhastet im Abschluss. Traf schon mal bessere Entscheidungen in der Offensive Note: 3,5

Linton Maina im Porträt.

ab 58. Minute Linton Maina: Sollte mit seiner Schnelligkeit offensiv für mehr Gefahr sorgen. Holte den Freistoß aus guter Position raus, den Finkgräfe versenkte. Note: 3

1. FC Köln: Portrait von Steffen Tigges

ab 74. Minute Steffen Tigges: Sollte als wuchtiger Angreifer für Betrieb vor dem TSG-Tor sorgen. Kam fast noch zum Abschluss Note: -

Sargis Adamyan im Porträt.

ab 89. Minute Sargis Adamyan: Kam in der Schlussphase in die Partie. Note: -

Dominique Heintz im Trikot des 1. FC Köln.

ab 89. Minute Dominique Heintz: Wurde in den Schlussminuten aufs Feld geschickt, um zu helfen, die Führung zu verteidigen. Das klappte nicht. Note: -

1/16

Immerhin: Köln stand über weite Strecken stabil und hielt die Null. Schultz zu seiner Arbeit: „Ich gehe es hier analytisch an. Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Das zeigte sich auch in der zweiten Hälfte. Die Kölner klug im Verteidigen. Offensiv war es aber zäh. Bis der eingewechselte Linton Maina (kam für Florian Kainz) einen Freistoß rausholte und Max Finkgräfe das Ding aus etwa 25 Metern versenkte.

Finkgräfe sagte nach dem Spiel: „Ich freue mich trotzdem, auch wenn es sich wie eine Niederlage anfühlt. Freistöße trainiere ich jeden Tag. Ich habe drum gebeten und habe ihn bekommen.“

Kollege Benno Schmitz war im Gespräch bei DAZN mehr geknickt: „Hoffenheim war besser in der ersten Hälfte, dann war es sehr ausgeglichen. Es ist bitter, in der 94. Minute so ein Tor zu bekommen.“

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Schultz musste Timo Hübers (Erkältung) ersetzen, für ihn startete Luca Kilian, er verlor dann in der Schlussphase das Kopfballduell vor dem Ausgleich.

Am Montag fahren dann einige Kölner beim Rosenmontagszug auf dem FC-Wagen mit: Philipp Türoff (Geschäftsführer), Trainer Timo Schultz, sowie die Profis Eric Martel, Davie Selke, Jeff Chabot und Linton Maina. Eins ist klar: Auch nach dem Punkt in Hoffenheim wird der FC-Wagen von der Menge gefeiert.