Beim 1. FC Köln sorgt eine Personalie für reichlich Störgeräusche. Der FC hat ein dickes Torwart-Problem. Der Sport-Boss versucht zu beschwichtigen.
Kölns Torwart-ProblemSchwäbe Sonntag wieder nicht im Kader? Keller: „Brauchen Verlässlichkeit“
Ist er fit oder ist er krank? Beim 1. FC Köln sind momentan alle Augen auf Torhüter Marvin Schwäbe gerichtet. Zweimal meldete sich der Torhüter vor den letzten Spielen kurzfristig ab. Will der 29-jährige Keeper sich nicht auf die Bank setzen?
Am Mittwoch (14. August 2024) sprach Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) über das Torwart-Problem des 1. FC Köln. Zuvor trainierte Schwäbe mit dem Torwartteam, war dann jedoch bei den intensiven Spielformen außen vor. Trainer Gerhard Struber (47) setzte lieber auf Philipp Pentke (39) und natürlich seine Nummer 1, Jonas Urbig (21).
FC hat klare Absprache mit Schwäbe bei einem Angebot
Keller versucht, die Lage zu beruhigen: „Die zwei Ausfälle würde ich nicht allzu hoch hängen. Einmal war es ein Infekt, Marvin hat zwei kleine Kinder, da kann das immer mal passieren, dass man selber relativ schnell angeschlagen ist. Beim zweiten Mal war es der untere Rücken, der zugemacht hat. Das ist nichts Neues bei Marvin, ist auch in der Vergangenheit vorgekommen. Das war eine ungeschickte Doppelung, aber keine, aus der man etwas raus interpretieren sollte.“
Dennoch wäre Keller froh, wenn sich noch eine Tür für einen Schwäbe-Abgang öffnet: „Stand heute gibt es nichts, kein belastbares Angebot für Marvin. Das kann ich in der Offenheit sagen. Es ist aber noch ein bisschen in der Transferphase, wir gucken, was hinten raus passiert“, so Keller.
Zum Hintergrund: Schwäbe hatte den FC-Verantwortlichen schon lange vor dem feststehenden Abstieg gesagt, dass er nicht mit in die 2. Liga gehen will. Daraufhin legten sich Keller und Co. auf Jonas Urbig als neue Nummer 1 fest. Der 20-jährige gebürtige Euskirchener war zuvor vom FC an Jahn Regensburg und zuletzt an Greuther Fürth ausgeliehen und kam nun in der Sommerpause zurück. Er gilt als riesiges Torwart-Talent.
Schwäbe hätte den Verein per Klausel für eine festgeschriebene Ablöse von gut vier Millionen Euro verlassen können. Seine Seite war sich sicher, dass er einen neuen Klub finden würde. Doch dem ist bis dato nicht so. Die Frist für die Klausel ist mittlerweile verstrichen – der FC würde Schwäbe nun sogar für weniger Ablöse ziehen lassen.
Vor dem Saisonauftakt gegen den Hamburger SV meldete sich Schwäbe mit einem Infekt krank, vor dem Spiel gegen Elversberg waren es Rückenprobleme.
Ob er sich nun beim Pokalduell in der 1. Runde beim SV Sandhausen (Sonntag, 18. August, 15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) auf die Bank setzt, wird man sehen. Keller beobachtet die Lage ganz genau. Ob Schwäbe im Kader steht, obwohl er am Mittwoch im Training etwas außen vor war? Keller sagt: „Das muss der Trainer entscheiden. Klar ist natürlich: Wir brauchen Verlässlichkeit. Und wenn der Rücken hält und kein Infekt dazu kommt, dann ist er grundsätzlich bereit für den Kader. Aber das wird der Trainer Richtung Wochenende entscheiden, mal sehen, wie sich die Trainingswoche noch entwickelt.“
Keller sieht noch kein Problem, dass die Mannschaft oder explizit Jonas Urbig durch die Torhüter-Situation belastet werden würde: „Aus unserer Sicht überhaupt nicht. Marvin verhält sich professionell, er bringt sich in die Mannschaft ein. Er ist sehr aktiv im Coaching und hinterlässt einen guten Eindruck auf dem Platz, das ist in der Kabine genau so. Also, es ist keine Belastung für die Mannschaft.“
Keller weiter: „Es ist auch nicht so, dass Jonas Urbig im ersten Spiel den Ball nicht so sauber fängt, weil Marvin Schwäbe noch da ist. Das sind hypothetische Dinge, die sind einfach nicht so.“
EXPRESS.de hakte nach bei Keller: Was wären mögliche Konsequenzen, falls für Schwäbe kein Angebot mehr reinflattert – geht man mit ihm durch die Saison oder könnte es sogar eine Vertragsauflösung geben? Keller untermauert: „Nein, also Marvin ist unser Spieler, wir haben keinerlei Anlass zur Kritik an ihm. Das hat nichts damit zu tun, dass er jetzt leider zweimal ausgefallen ist. Das hat auch nichts mit einer etwaigen Trainer-Entscheidung zu tun, am Sonntag vielleicht einen anderen Spieler im Kader zu sehen.“
Keller betont: „Schwäbe ist unser Spieler. Ich habe lieber einen guten Spieler mehr im Kader als einen weniger. Anderseits haben wir eine klare Absprache: Wenn es ein Angebot gibt, dass für ihn passt und für uns, dann werden wir zu einem Ergebnis kommen.“