Davie Selke traf bei der 1:6-Niederlage in Dortmund erstmals für den 1. FC Köln. Sein Debüt-Tor war dem Winter-Transfer angesichts der heftigen Niederlage aber herzlich egal.
„Geht mir auf den Sack“Selke-Frust nach Tor-Premiere – aber Lob von FC-Boss Keller
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Davie Selke nach seinem ersten Tor für den 1. FC Köln, Samstagabend (18. März 2023) im Signal-Iduna-Park in Dortmund
Er war der einzige Hoffnungsschimmer an einem desolaten FC-Abend: Davie Selke (28) erzielte gegen Borussia Dortmund (am Samstag, 18. März 2023) seinen ersten Köln-Treffer, beendete damit die Torlos-Serie der Baumgart-Stürmer. Für den Winter-Zugang nur „ein ganz schwacher Trost“.
Selke war nach der 1:6-Klatsche beim BVB nämlich genauso gefrustet wie der Rest des Teams – obwohl er nach 133 Tagen und viel Verletzungspech endlich mal wieder über ein Bundesliga-Tor jubeln durfte.
Davie Selke: „Für mich persönlich war das Tor irrelevant“
Im Klartext: „Für mich persönlich war das Tor irrelevant. Ich bin Stürmer und ich will treffen, aber ganz ehrlich: Diese Stürmer-Minuten-Zahl geht mir auf den Sack. Es geht eher darum, dass wir als Mannschaft wieder Spiele gewinnen.“
Nach 42 Minuten und Pass von Benno Schmitz (28) war Selke frei vor BVB-Keeper Alexander Meyer (31) aufgetaucht, zunächst aus spitzem Winkel gescheitert, um dann im Nachschuss zum 1:4 zu treffen. Da waren seit dem letzten Angreifer-Tor der Kölner (Steffen Tigges gegen Bremen) genau 831 Minuten vergangen. Das komplette Team hatte 406 Minuten nicht mehr getroffen.
Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (37) meint: „Das wird Davie persönlich guttun. Er hatte sich mit dem Wechsel zu uns viel vorgenommen und wurde von Verletzungen gebremst. Im Rahmen der Möglichkeiten war er wieder sehr intensiv unterwegs, ist vorne viel gelaufen und hat sich mit einem Tor belohnt. Aber das wird ihm ziemlich egal sein.“
Stimmt! Selke schulterzuckend: „Wenn Dejo das 1:0 gemacht hätte und wir gewonnen hätten, wäre es für mich besser gewesen. Ich kann mir für das Tor gar nichts kaufen.“
FC-Sportboss Christian Keller: Davie Selke steigert sich kontinuierlich
Immerhin gab’s für den Ex-Herthaner Lob von FC-Sportboss Christian Keller (44): „Ich fand Davie schon gegen Bochum gut. Natürlich hatte er nicht immer zwingend das Glück im Abschluss, das man braucht. Ich finde aber, dass er sich kontinuierlich gesteigert hat in den letzten Wochen. Die Zahlen waren bis zu seiner Auswechslung wirklich ordentlich.“Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!
1. FC Köln in der Einzelkritik
Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund am 18. März 2023: Die Noten der FC-Profis
Copyright: Marvin Schwäbe spielt für den 1. FC Köln
Marvin Schwäbe: Vor dem 3:0 und 5:1 jeweils mit Paraden, doch der Ball schlug direkt danach trotzdem ein. Das 4:0 muss ein Keeper seiner Qualität halten, sah auch beim 6:1 unglücklich aus. Note: 5
Copyright: Benno Schmitz spielt für den 1. FC Köln.
Benno Schmitz: Hatte rechts hinten deutlich weniger als Linksverteidiger Hector zu tun, da der BVB vornehmlich über dessen Seite kam. Vorarbeit zum Selke-Tor. Note: 4
Copyright: Timo Hübers spielt für den 1. FC Köln.
Timo Hübers: Zunächst bei den Gegentoren weniger in der Verlosung als seine Nebenmänner. Doch auch er kam zu selten in die Zweikämpfe, wie beim 6:1. Verursachte zudem den Freistoß vor dem 5:1. Note: 5
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Jeff Chabot: Einfach überfordert! Ließ sich vor dem 1:0 von Malen vernaschen, beim 2:0 dann auf verlorenem Posten, beim 4:0 zu zaghaft. Wird von Malen träumen. Note: 5,5
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ab 58. Eric Martel: Zahlte vor dem 6:1 viel Lehrgeld gegen Haller. Und auch generell. Kam nicht in der Partie an. Note: 5
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Jonas Hector: Verhinderte die erste BVB-Chance noch per Hacke. Dann ging es ein ums andere Mal viel zu schnell für den FC-Kapitän. Ohne Chance gegen Malen. Note: 5
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Ellyes Skhiri: Hätte wie einst bei seinem Doppelpack erneut in Dortmund treffen können, mit zwei guten Chancen. Spielte in Halbzeit eins keinen einzigen Fehlpass, doch die Überlegenheit der Dortmunder ließ ihn kaum ins Spiel kommen. In Halbzeit zwei Innenverteidiger. Note: 4,5
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Dejan Ljubicic: Gute Vorarbeit auf Adamyan bei dessen Pfosten-Chance, danach kam nichts mehr. Sucht weiterhin seine Form vom Saisonstart. Note: 5
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ab 83. Kingsley Schindler: Brachte den Ball aus einem Meter nicht im Tor unter – ohne Worte! Keine Note
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Mathias Olesen: Nominell Zehner, aber ohne Offensivaktion. Defensiv mehrfach in bester Zuschauerrolle. Leistete Bellingham vor dem 2:0 nur Geleitschutz, beim 3:0 dann viel zu weit von Reus weg. Note: 5,5
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Florian Kainz: Ließ erst mal BVB-Star Bellingham stehen, aber es wurde erneut nicht sein Spiel. Kaum zu sehen, Standards mal ausgenommen. Scheint seit Wochen mit den eigenen Leistungen zu hadern. Note: 5
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ab 58. Denis Huseinbasic: Das Spiel war zum Zeitpunkt seiner Einwechslung längst verloren. Konnte größeren Schaden nicht verhindern, blieb unauffällig. Note: 4,5
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Sargis Adamyan: Hatte die erste FC-Chance, die BVB-Keeper Meyer an den Pfosten lenkte. Leitete den Selke-Treffer ein. Note: 4,5
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ab 58. Linton Maina: Kam für mehr Tempo. Dass er am Spiel teilnahm, war allerdings nur zu sehen, wenn er sich den Ball für Standards zurechtlegte. Immerhin noch ein Schuss in der Nachspielzeit. Note: 5
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Davie Selke: Beendete Kölns Stürmer-Krise, sein erster Bundesliga-Treffer seit Anfang November (noch für die Hertha). An ihm lag's gewiss nicht. Note: 3
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ab 70. Steffen Tigges: Zumindest ein Joker-Einsatz an alter Wirkungsstätte. Keine Note
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Vier der insgesamt elf FC-Torschüsse gingen auf Selkes Konto, dazu zwei Torschussvorlagen. Er war ohne Zweifel der beste Kölner im Signal-Iduna-Park (EXPRESS.de-Note 3), bleibt trotz fünf Sieglos-Spielen selbstbewusst: „Wir haben schon eindrucksvoll gezeigt, was möglich ist, wenn wir ans Leistungslimit kommen. Das müssen wir wieder rausholen und auf den Platz bringen.“
Nach der Länderspielpause gegen Borussia Mönchengladbach (2. April, 15.30 Uhr). Mit seinem nächsten Treffer kann Selke also zum Derby-Held werden – und so richtig jubeln!