Als Fußballer wurde Pierre Littbarski (64) 1990 Weltmeister. Der ehemalige Star des 1. FC Köln macht sich aktuell Sorgen um die Entwicklungen im deutschen Fußball.
Sofa-Spruch und Trainer-KritikLegende des 1. FC Köln mit Spitze gegen Baumgart
Pierre Littbarski (64) hat sich zuletzt schon intensiv mit dem 1. FC Köln beschäftigt. Seine Statements auf Instagram sollten als Anregung dienen, um nach dem Abstieg wieder in die Erfolgsspur zu gelangen.
Jetzt macht sich Litti große Sorgen um eine generelle Entwicklung im deutschen Fußball. Der ehemalige Weltklasse-Offensivspieler erklärt in seinem neuesten Instagram-Clip am 23. August 2024, dass er jahrelang das Training von Jugendmannschaften in Nachwuchs-Leistungszentren verfolgt hat, auch das Training von Profi-Mannschaften. Was er gesehen hat, macht ihm Sorgen.
Pierre Littbarski fordert Trainer zum Umdenken auf
„Wir sind auf dem falschen Weg mit unseren Trainings-Methoden. Ich möchte einfach nur guten und erfolgreichen Fußball sehen, mit tollen Spielern, die eine Siegermentalität haben. Vergesst den Quatsch mit Gewinnen abschaffen und alle sind gleich“, startet Litti. Dann folgt Kritik an einigen Trainern.
Littbarski sagt: „Ich habe ein paar Wünsche an die Trainer: Beschäftigt euch nicht zu sehr mit eurer Karriere. Sondern kümmert euch mehr um eure Spieler. Es geht nicht darum, in YouTube-Videos verrückt auf dem Sofa herumzuspringen, sondern es geht darum, Spieler besser zu machen.“
Oha, wen meint er denn da? Etwa Steffen Baumgart (52, Hamburger SV)? Dessen Video aus dem heimischen Wohnzimmer ging auf TikTok viral. Im Februar 2022 coachte Baumgart aus der Corona-Quarantäne heraus vor dem heimischen TV. Ein Fan kommentiert unter Littis Video: „Da höre ich eine kleine Spitze gegen Steffen Baumgart raus, oder irre ich mich?“ Am Freitagabend verlor Baumgart dann auch noch mit dem Hamburger SV in der 2. Liga bei Hannover 96 mit 0:1.
Littis Forderungen an die Trainer baut er seinem Statement weiter aus: „Beschäftigt nicht eure Spieler, sondern beschäftigt euch mit euren Spielern.“ Dabei sei auch Einzeltraining wertvoll, um individuelle Stärken herauszuarbeiten oder Schwächen auszumerzen. NBA-Stars wie Michael Jordan (61) oder Steve Curry (36) haben mit Individual-Training erst ihre komplette Leistungsfähigkeit abrufen können und Weltkarrieren hingelegt. „Das sind Ausnahmeathleten, die sich das erarbeitet haben“, weiß Litti.
Der Pokalsieger von 1983 mit dem 1. FC Köln weiter: „Es geht darum, Spieler besser zu machen. Nicht darum, noch komplexere Übungen zu erfinden oder riesige Bildschirme auf dem Trainingsplatz oder andere Gimmicks“, so Litti.
Jeder Spieler sei anders und müsse „dann auch individuell betreut werden.“ Der Weltmeister von 1990 fordert Trainer auch auf, den unbequemen Weg zu gehen: „Es muss auch mal unbequem sein. Ich mache das Training ja nicht, damit die Spieler Spaß haben.“
Litti fordert zudem von den Coaches, dass sie den Spielern Werte mitgeben: „Demut, Respekt, Disziplin – das gehört einfach mit dazu, um erfolgreich Fußball zu spielen.“
Hier siehst du das Video von Pierre Littbarski auf Instagram:
Als Vorbilder nennt Litti Trainernamen wie Jürgen Klopp, Pep Guardiola oder Carlo Ancelotti. „Es ist keine Schande, wenn man von denen lernt. Hört auf permanent, Daten zu sammeln und zu analysieren. Wir arbeiten mit Menschen, da muss man die nicht permanent mit Daten vollklatschen. Die Arbeit auf dem Platz muss wieder wichtiger werden als die Pressekonferenz oder der Social-Media-Auftritt.“
Littbarski nennt zum Schluss einige Trainer der jungen Generation, die es besser machen: Sebastian Hoeneß (42) und Xabi Alonso (42). „Jetzt ist Zeit etwas zu ändern, also entwickelt wieder Top-Talente“, sagt Litti.