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Millionen-Deal oder Premium-DuoWie geht es im FC-Tor mit Schwäbe und Urbig weiter?

1. FC Köln: Training mit Marvin Schwäbe

Torwart Marvin Schwäbe steht auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim (2. Janaur 2024).

Der 1. FC Köln hat so einige Probleme durch die Transfersperre, doch auf einer Position soll es bald ein Luxus-Problem geben.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Nicht erst seit Wochen ist Marvin Schwäbe (28) in Top-Form. In der Bundesligastatistik „Gehaltene Schüsse“ liegt er auf Rang sieben mit 70 Paraden. Hinter ihm rangieren Star-Torhüter wie der lange verletzte Manuel Neuer (28), Kevin Trapp (57) oder Gregor Kobel (68).

Der 1. FC Köln kann sich bei seinem Torhüter bedanken, ohne dessen starke Aktionen im Kasten stünde er noch schlechter da. Doch wie geht es weiter mit den Keepern beim 1. FC Köln? EXPRESS.de sprach mit Torhüter-Experte Dieter Gans (63) über die Thematik.

Marvin Schwäbe: Kaum Schwächen im FC-Tor

Gans spielte in seiner Torwart-Karriere hauptsächlich in der 2. Mannschaft des 1. FC Köln, saß auch in einigen Bundesligaspielen auf der Bank und wurde 1993 mit dem FC Deutscher Hallenmeister, weil Bodo Illgner (56) damals nie in der Halle spielte.

Alles zum Thema Marvin Schwäbe

Nach seiner aktiven Karriere trainierte Gans zeitweise die U21 des FC und war dann 18 Jahre lang Chef-Ausbilder der Nachwuchstorhüter bei Bayer Leverkusen. Er formte in dieser Zeit 18 Keeper, die es bis in eine der drei deutschen Profiligen schafften, unter anderen René Adler (39), Tim Wiese (42), Fabian Giefer (33) oder Tom Starke (42).

Die Schwäbe-Entwicklung beim FC hat Gans genau verfolgt: „Der Knackpunkt war der Wechsel von Timo Horn auf Schwäbe. Der FC taumelte damals Richtung Abstieg und Horn zeigte nicht seine beste Performance. Man hatte sich lange schwergetan, Timo Horn zu ersetzen, weil er ein so großes Standing hatte. Doch dann hat er sich verletzt und der damalige Trainer Steffen Baumgart setzte auf Schwäbe. Auch als Horn wieder fit war, zeigte Baumgart Mut und ließ Schwäbe im Kasten. Aus meiner Sicht hat sich Horn leider leistungsmäßig nicht weiterentwickelt.“

Das war bei Schwäbe anders. Gans urteilt: „Mit Schwäbe konnte damals der Abstieg verhindert werden. Er ist wirklich sehr zuverlässig, hat dem FC schon zahlreiche Punkte gerettet. Seine Entwicklung ist klasse. Für mich hat er kaum Schwächen: sehr gut im eins-gegen-eins, reaktionsschnell, starkes Stellungsspiel, variabel bei Fußabwehr und sicher im Aufbauspiel.“

Ex-Torwart Dieter Gans.

Ex-Keeper Dieter Gans, hier am 7. Februar 2024, bildete zahlreiche Torhüter aus, beim 1. FC Köln schwärmt er von Marvin Schwäbe.

Die einzige kleine Schwäche, an der Gans mit Schwäbe arbeiten würde, ist dessen Verhalten bei Flanken oder Eckbällen: „Da kommt er mir zu selten raus. Alles andere ist top! Den Status als Vize-Kapitän hat er sich erarbeitet und auch völlig verdient.“

Gans traut ihm sogar den nächsten Karriereschritt zu: „Ich denke schon, dass man im Zusammenhang mit Schwäbe auch über die Nationalmannschaft reden kann. Zuletzt wurde ja auch Leipzigs Janis Blaswich nominiert. Aber mit Neuer, ter Stegen, Trapp, Baumann oder Leno haben wir noch zahlreiche starke Torhüter, die eher gesetzt sind.“

Die Frage ist, wie geht es weiter mit Schwäbe beim FC? Er hat noch einen Vertrag bis 2027, der dem Vernehmen nach auch für die 2. Liga gültig ist. Im Sommer will der FC auch den an Fürth ausgeliehenen Torhüter Jonas Urbig (20, Vertrag bis 2026) zurückholen.

Für Gans wäre das eine Premium-Konstellation: „Konkurrenz belebt das Geschäft. Man hat lange bei Timo Horn gesehen, dass er von niemandem gefordert wurde. Urbig ist ein starker Nachwuchs-Keeper, der Schwäbe im Training herausfordern kann.“

Der FC könnte aber auch nur auf einen der beiden setzen. Gans: „Das wäre auch denkbar, wenn Köln Urbig zurückholt, könnten sie auch sagen, dass sie Schwäbe verkaufen und richtig Geld machen.“ Als Top-Torwart könnte Schwäbe so schnell zehn Millionen Euro und mehr in die Kölner Kassen spülen.