Ellyes Skhiri hat sich das Jochbein gebrochen, will aber mit einer Spezialmaske schon bald wieder für den 1. FC Köln spielen. Auch die WM in Katar bleibt sein Ziel, doch die Pläne des Tunesiers könnten durchkreuzt werden.
WM in KatarVerpasst Skhiri trotz Masken-Plan das Turnier mit Tunesien?
Ellyes Skhiri (27) hat die WM-Teilnahme mit Tunesien fest eingeplant. Daran kann auch seine aktuelle Verletzung nichts ändern.
Der laufstarke Mittelfeldspieler des 1. FC Köln brach sich am Freitag (28. Oktober 2022) in der Conference League beim Auswärtsspiel gegen den FC Slovacko (1:0) in einem unglücklichen Zweikampf das Jochbein. Doch die Verletzung soll den Tunesier nicht lange ausbremsen.
Maskenmann Ellyes Skhiri hofft auf Blitz-Comeback gegen OGC Nizza
Wie der FC bekannt gab, plant Skhiri ein Blitz-Comeback im Training mit einer Spezialmaske! Das Bundesligaspiel am Sonntag (30. Oktober 2022) gegen Hoffenheim (1:1) verpasste er noch, der 27-Jährige nahm auf der Tribüne neben dem ebenfalls verletzten Jonas Hector (32) Platz. Doch schon am Donnerstag (21 Uhr) im „Europapokal-Endspiel“ gegen OGC Nizza könnte der Dauerläufer wieder auf dem Rasen stehen.
Und selbst wenn Skhiri für das Conference-League-Duell nicht rechtzeitig fit werden sollte, scheint der WM-Einsatz des 1,85 Meter großen Mittelfeldspielers nicht gefährdet zu sein.
Oder etwa doch? Sollte die WM ohne Skhiri stattfinden, hätte dies wohl nichts mit seiner aktuellen Verletzung zu tun. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag (30. Oktober 2022) meldete, könnte Tunesien von der Endrunde in Katar ausgeschlossen werden.
Was dahintersteckt? Der Weltverband FIFA soll den Verdacht hegen, dass der tunesische Fußballverband unter starkem Einfluss der Regierung des nordafrikanischen Staates steht. Da dies den Grundsatz der Unabhängigkeit ins Wanken bringen würde, steht eine Bestrafung im Raum. Dies könnte sogar den WM-Ausschluss für Tunesien bedeuten.
Für den Auslöser der Anschuldigungen sorgte kürzlich der tunesische Sport- und Jugendminister Kamel Deguiche, der dem einheimischen Verband drohte, Büros auflösen zu lassen. Die FIFA wurde daraufhin misstrauisch. Dass sich ein Politiker so sehr in die Angelegenheiten des Verbandes einmischen könnte, sieht der Weltverband extrem kritisch.
Für Skhiri soll die WM in Katar eigentlich zu einem Karriere-Highlight werden. Bereits 2018 nahm er mit seinem Heimatland an der Endrunde in Russland teil, kam dabei in allen drei Vorrundenspielen zum Einsatz. Gegen England (1:2), Belgien (2:5) und Panama (2:1) absolvierte er jeweils die vollen 90 Minuten.
Bei der WM in Katar trifft Außenseiter Tunesien in der Gruppe D auf Dänemark (22. November 2022, 14 Uhr), Australien (26. November 2022, 11 Uhr) und Frankreich (30. November 2022, 16 Uhr). Es sei denn, die FIFA verhängt noch die drakonische Strafe gegen die Afrikaner. Ein Ausschluss so kurz vor der WM käme allerdings überraschend. (can)