Der 1. FC Köln war einst Vorreiter in der Bundesliga – dank großer Visionen des ersten Präsidenten Franz Kremer. Nach jahrelangem Stillstand hat der Klub nun wieder Großes vor.
Große Zukunftsvisionen beim FCStadionausbau wird ein Thema – so geht es am Geißbockheim weiter

Copyright: Tim Hupe/1. FC Köln
So soll das neue Leistungszentrum des 1. FC Köln neben dem Franz-Kremer-Stadion aussehen.
Die sportliche Entwicklung des 1. FC Köln steht und fällt mit den kommenden acht Spielen im Saisonfinale der 2. Liga. Im besten Fall ist der FC dann Ende Mai 2025 wieder erstklassig.
Doch unabhängig vom sportlichen Erfolg hat man im Klub große Zukunftsvisionen. Nach jahrelangem Stillstand wird das marode Geißbockheim, das bei der Errichtung 1953 das modernste Klubhaus im deutschen Fußball war, ausgebaut und modernisiert.
1. FC Köln hat Fahrplan: Erst Geißbockheim- dann Stadion-Ausbau
Beim FC wurden in den vergangenen Jahren die wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen, dass man finanziell gesund und handlungsfähig ist, um größere Investitionen stemmen zu können.
Doch es gibt ein noch größeres Thema: Stadionausbau. Das Rhein-Energie-Stadion zählt zu den absoluten Zuschauermagneten in Europa, ist mit knapp 50.000 Fans regelmäßig ausverkauft. Wenn der FC künftig wirtschaftlich weiter wachsen will, wäre ein größeres Stadion sinnvoll. Auch einen Fußball-Tempel mit über 70.000 Plätzen könnte der FC locker regelmäßig füllen.
FC-Geschäftsführer Christian Keller (46) bestätigte im Gespräch mit EXPRESS.de, dass entsprechende Zukunftspläne bald ein Thema werden sollen: „Es gibt diesen Gedanken, der weit vor meiner Zeit gefasst wurde. Aktuell gilt unsere volle Konzentration in Sachen Infrastrukturplanung dem Geißbockheim.“
Keller denkt also erstmal Schritt für Schritt. Erst das Geißbockheim modernisieren, dann das Stadion-Thema vorantreiben: „Wir wollen den Bestand modernisieren, sodass er zeitgemäß ist. Der nächste Schritt ist im besten Fall der Ausbau. Wenn wir alles so umgesetzt haben, wie wir uns das vorstellen, dann können wir uns wieder dem Stadionausbau widmen.“
Es soll nun deutlich mehr Tempo in die Sache kommen als zuletzt. Über zehn Jahre dauern die Diskussionen um einen Ausbau jetzt schon. Beim Geißbockheim-Ausbau gibt es aktuell weitere positive Tendenzen, wie Geschäftsführer Philipp Türoff (48) gegenüber EXPRESS.de bestätigt.
Nachdem eine Baugenehmigung für das neue Leistungszentrum erteilt wurde, gibt es keine Klagen. Entsprechende Fristen, bis wann man gegen einen Bau hätte vorgehen können, sind abgelaufen. Ausbau-Gegner wie die Bürgerinitiative „Grüngürtel für alle“ sind diesmal nicht aktiv geworden.
Vielleicht rollen ja tatsächlich bald die Bagger, um mit dem rund 50 Millionen Euro teuren Bau zu beginnen. Am 28. März stehen Gespräche zwischen dem FC und der Stadt an, dabei geht es um mögliche Flächen für neue Plätze. Der FC will das neue Leistungszentrum auf dem Kunstrasenplatz neben dem Franz-Kremer-Stadion erst bauen, wenn für den wegfallenden Trainingsplatz Alternativen gefunden wurden.
Die ursprünglichen Planungen des FC müssen beim Bau dann allerdings nochmal angepasst werden. Zunächst war angedacht, die wichtigsten Inneneinrichtungen wie Kraftraum, Rehabereich oder Umkleiden doppelt zu errichten. Es sollte eine strikte Trennung zwischen Profis und Jugend erfolgen.
Das sehen die nun handelnden Personen anders, man wünscht sich im Verein eine Kultur, in der alles vernetzt ist, Männer-, sowie Frauen-Teams und Nachwuchsmannschaften sollen sich begegnen – dies soll natürlich im neuen Komplex auch umgesetzt und gelebte Realität werden. In den ursprünglichen Planungen, die bereits vor einigen Jahren entworfen wurden, sind Frauen noch gar nicht berücksichtigt worden.