„Unser Big Boss“Emotionales Viktoria-Spiel nach Tod von Mäzen Wernze – Rekord egalisiert

3. Liga: Aue gegen Viktoria köln: Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer Lübeck zeigt die Gelbe Karte.

Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer Lübeck zeigte am 29. April 2023 die Gelbe Karte für Paul-Philipp Besong (Aue) beim Spiel gegen Viktoria Köln, die nach dem Tod von Mäzen Franz-Josef Wernze mit Trauerflor spielte.

Es war kein Spiel wie jedes andere für Viktoria Köln in der 3. Liga am Samstagnachmittag. Einen Tag nach dem Tod von Mäzen Franz-Josef Wernze stand die Partie bei Erzgebirge Aue an.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Die Mannschaft von Viktoria Köln lief am Samstag (29. April 2023) beim Spiel in Aue mit Trauerflor auf. Einen Tag zuvor war Mäzen Franz-Josef Wernze nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben.

Das Team von Trainer Olaf Janßen (56) startete dann mutig und mit großer Laufbereitschaft in die Partie. Die ersten 30 Minuten waren überragend. Und Simon Handle (30, 4. Minute) belohnte Viktoria mit dem frühen 1:0. Doch im Verlauf fand auch der FC Erzgebirge ins Spiel, wurde immer griffiger. Der Lohn: Das 1:1 nach einem Foulelfmeter in der 82. Minute.

3. Liga: Erzgebirge Aue gegen Viktoria Köln 1:1

Kölns Niklas May (21) hatte Dimitrij Nazarov (33) im Strafraum gelegt, der Gefoulte verwandelte selber. Kurz vor Schluss hatte Mike Wunderlich (37) noch den Siegtreffer auf dem Fuß, doch der Ball klatschte nur gegen den Pfosten – Glück für Aue.

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Viktorias Torschütze Handle sagte bei MagentaSport: „Es waren viele gute Dinge dabei, aber die letzte Konsequenz hat gefehlt, daran müssen wir arbeiten. Das 1:1 bleibt eine Randerscheinung, damit müssen wir leben. Gestern ist unser Big Boss leider verstorben, es gibt also wichtigere Dinge im Leben.“ Der Tod von Wernze hat ihn hart getroffen: „Ja, definitiv.“

Bemerkenswert an diesem Drittliga-Spieltag: Viktoria Köln hat nach dem 34. Spieltag mit nunmehr 51 Punkten den eigenen Punkterekord in dieser Liga egalisiert. Jetzt bleiben noch vier Spiele Zeit, um eine neue Bestmarke aufzustellen. Am 7. Mai geht es daheim gegen Borussia Dortmund II weiter, dann geht es nach Bayreuth (13. Mai), am 20. Mai kommt Osnabrück und am letzten und 38. Spieltag geht es nach Saarbrücken (27. Mai).

Der Tod von Wernze hat den ganzen Klub schwer getroffen. „Tief bestürzt und fassungslos haben wir am frühen Freitagmorgen vom Tod unseres langjährigen Förderers Franz-Josef Wernze erfahren. Franz-Josef Wernze und sein Werk werden für immer Teil der Geschichte des FC Viktoria Köln sein. Er war ein Macher, aber vor allen Dingen war er ein herausragender Mensch, der stets den Blick über den reinen Profifußball hinaus für das Große Ganze hatte. Dass wir als Verein da stehen, wo wir stehen, verdanken wir nur ihm. Dieses Werk wollen wir in seinem Sinne pflegen und weiter daran schaffen. Doch ehe wir dies wieder mit voller Kraft tun können, trauern wir.“

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Bei Erzgebirge Aue gab es nach dem Spiel eine Trainer-Entscheidung. Mit dem Punkt baute Aue den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf zwölf Punkte aus. Coach Pavel Dotchev (57) sagte bei MagentaSport: „Zu Beginn waren wir wieder verunsichert und wir haben ein frühes Gegentor kassiert. Wir haben zu Hause keinen Mut und kein Selbstvertrauen. Aber wenn wir nichts mehr zu verlieren haben, dann fangen wir an, mutig zu spielen. Wie wir uns dann gesteigert haben, war super, da kann ich nur ein Kompliment an die Mannschaft geben.“

Zum Thema Klassenerhalt, Aue ist noch nicht rechnerisch gerettet, sagt er: „Man darf nie vergessen, wo wir herkommen. Und wenn wir vier Spieltage vor Schluss so gut wie durch sind, dann ist das schon besonders.“

Dann verkündete er: „Ich habe einen unbefristeten Vertrag hier und ich kann selber entscheiden, ob ich weitermache oder nicht. Und ich habe mich entschieden: Ich bleibe.“