Im ARD-InterviewAufgefallen? Spannender Füllkrug-Satz nach Deutschland-Krimi

Niclas Füllkrug war der gefeierte Held beim Gruppen-Finale zwischen Deutschland und der Schweiz. Nach seinem Joker-Tor blickte der DFB-Stürmer schon mal Richtung Achtelfinale.

von Béla Csányi  (bc)

Sein Tor brachte am Ende mehr als nur einen Punkt im dritten Vorrundenspiel: Niclas Füllkrug (31) machte Deutschland als Joker zum Gruppensieger, rettete durch den Punktgewinn gegen die Schweiz am Sonntag auch das vermeintlich leichtere Achtelfinal-Los.

Weil die DFB-Auswahl jetzt gegen den Zweiten aus Gruppe C ranmuss, ergeben sicher vier Optionen. England, Dänemark, Slowenien oder Serbien. Wer das Rennen macht, entscheidet sich im dortigen Gruppen-Finale am Dienstag (25. Juni 2024, 21 Uhr). Niclas Füllkrug blickte im ARD-Interview jedenfalls schon einmal voraus.

Niclas Füllkrug hat keine Wünsche für Deutschland-Gegner

„Im Normalfall sollte man den vermeintlich einfacheren Gegner kriegen. Jetzt schauen wir mal, wer es am Ende wird. Wenn man Europameister werden will, dann muss man sowieso auch die ganz Guten schlagen“, sagte der Stürmer von Borussia Dortmund im Gespräch mit ARD-Reporterin Lea Wagner (29).

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Kurz darauf ließ Füllkrug nach Auflistung der vier Möglichkeiten aber auch mit einem Satz aufhorchen, sagte beim Blick auf Gruppe C: „Jede Mannschaft hat ihre Qualität, jede Mannschaft, gegen die wir spielen könnten, hat vor allen Dingen auch diesen Zusammenhalt – besonders Serbien, Dänemark und Slowenien können immer wieder über sich hinauswachsen.“

Wer im Jubel-Rausch vor dem Fernseher noch genau hingehört hatte, dürfte sich gefragt haben: „Und England?“ Schließlich gelten die „Three Lions“ als Gruppen-Favorit, liegen nach zwei Spielen auch mit vier Punkten an der Tabellenspitze. Das Abrutschen auf Rang zwei ist nach den überschaubaren ersten beiden EM-Auftritten aber durchaus noch möglich.

Und so ließ sich Füllkrugs Aussage gleich in zweierlei Richtungen interpretieren. Wohlwollend als Anerkennung für die drei Außenseiter, denen in einzelnen Spielen gerade bei großen Turnieren deutliche Leistungssteigerungen zuzutrauen sind.

Oder gar als leichte Spitze gegen England, das unter Trainer Gareth Southgate (53) schon seit Jahren für alles andere als heroische Auftritte steht und gerade spielerisch trotz eines Weltklasse-Kaders immer wieder weit unter seinen Möglichkeiten bleibt – besonders drastisch bislang bei dieser EM.

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In den entscheidenden Momenten war England unter Southgate dann auch nicht über sich hinausgewachsen: 2018 beim Aus im WM-Halbfinale gegen Kroatien. 2021 bei der Pleite im EM-Endspiel zu Hause gegen Italien. Und 2022 beim verlorenen WM-Viertelfinale gegen Frankreich.

So würde Deutschland beim möglichen Aufeinandertreffen zwar der mit Abstand am stärksten besetzte Gegner erwarten. Als unlösbare Aufgabe präsentierte sich der Weltmeister von 1966 in seinen bisherigen 180 EM-Minuten allerdings noch nicht. Und dennoch: Auf dem Weg zum Titel-Traum hätte Deutschland in England auf dem Papier den ersten „ganz Guten“ vor der Brust.