Vier Spiele ohne SiegHradecky-Bock: Bayer Leverkusen nach Pokal-Blamage gegen KSC in der Krise

Leverkusens Torwart Lukas Hradecky kassiert das Tor zum 1:2.

Leverkusens Keeper Lukas Hradecky legte dem Karlsruher SC das Tor zum 2:1 am 27. Oktober auf und konnte dem Ball nur hinterher sehen.

Bayer Leverkusen scheidet sensationell in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Zweitligist Karlsruher SC aus. Die Werkself hat somit in den vergangenen vier Spielen keinen Sieg mehr gelandet.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Leverkusen. Das 1:5-Debakel gegen die Bayern, ein 1:1 bei Betis Sevilla, ein letztlich enttäuschendes 2:2 beim 1. FC Köln und jetzt auch noch das Pokal-Aus gegen Zweitligist Karlsruher SC. Bayer Leverkusen ist nach der 1:2-Niederlage am Mittwoch (27. Oktober 2021) endgültig in der Krise.

Ein Aussetzer von Keeper Hradecky besiegelte die Pleite. Erstmals seit fünf Jahren ist Bayer nicht mehr in der Runde der letzten 16 Teams. Welche hundertprozentigen Chancen die Werkself vor allem in der Schlussphase gegen den KSC liegen ließ, war nicht mehr zu fassen. Ausgerechnet der neueste Leverkusener Wunderbubi Iker Bravo, der mit 16 Jahren, 9 Monaten und 15 Tagen zum jüngsten Spieler wurde, der je für die Werkself im Einsatz war, vergab 64 Sekunden nach seiner Einwechslung die Riesen-Möglichkeit (78.).

Kurz zuvor hatte auch Adli freistehend den Ausgleich auf dem Schlappen, jagte den Ball aber über das Tor. Der KSC-Beton hielt, selbst der in der 67. Minute eingewechselte Florian Wirtz konnte mit seinen Ideen keine Lücke mehr finden. Der Tabellen-8. der Zweiten Liga durfte jubeln, für Bayer ist der Traum vom Titel mal wieder vorbei.

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Entschuldigend hob Lukas Hradecky die Arme vor der Nordkurve. Es flogen vereinzelt Bierbecher, aber es gab neben Pfiffen auch aufmunternden Applaus, als sich der Torhüter nach seinem dicken Patzer vor dem 1:2 stellte.

Lukas Hradecky von Bayer Leverkusen hebt entschuldigend die Hand.

Bayer Leverkusens Keeper Lukas Hradecky entschuldigte sich nach dem Spiel am 27. Oktober 2021 bei den Fans.

„Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Das ist schwierig zu verarbeiten“, sagte Bayer-Verteidiger Jonathan Tah: „Wir waren nicht effizient genug vorne.“ Hradecky wollte Tah ausdrücklich keine Vorwürfe machen: „Er hat in genug Spielen gezeigt, dass er ein enorm wichtiger Spieler für uns ist. Fehler darf jeder machen.“

Der KSC startete frech und konnte anschließend mit viel Leidenschaft verteidigen. Gleich der erste Gäste-Angriff führte zum Tor. Nach einer Flanke von Marvin Wanitzek köpfte Philipp Hofmann. Bayer-Keeper Lukas Hradecky klatsche den Ball nach vorne ab. Doch dann kam der frühere Kölner Lucas Cueto herangerauscht und staubte aus kurzer Distanz ab (4.).

Bayer Leverkusen mit großen Sorgen: Lucas Alario fiel auch noch aus

Leverkusen ging mit großen Personalsorgen in die Partie. Neben den ohnehin verletzten Patrik Schick und Karim Bellarabi fiel auch noch Lucas Alario wegen muskulärer Probleme aus. Für ihn rückte Paulinho in die Angriffsspitze. Insgesamt hatte Trainer Gerardo Seoane sechs Veränderungen im Vergleich zum Derby beim 1. FC Köln vorgenommen.

Und diese Truppe biss sich lange an den tapfer verteidigenden Karlsruhern die Zähne aus. Erst in der 54. Minute konnten die nur spärlich erschienenen Bayer-Fans (13.060 Zuschauer) jubeln. Rechtsverteidiger Jeremie Frimpong erzielte nach Doppelpass mit Amine Adli sein Premierentor im Leverkusen-Trikot zum 1:1.

Karlsruhes Philipp Hofmann (M) und Torschütze Lucas Cueto  (r) jubeln nach dem Tor zum 0:1.

Karlsruhes Lucas Cueto bejubelt den Führungstreffer gegen Bayer Leverkusen am 27. Oktober 2021.

Doch die Mannschaft des früheren Köln-Profis Christian Eichner schockte die Gastgeber erneut. Nach einem Frimpong-Rückpass leistete sich Hradecky einen Blackout. Er spielte den Ball genau in die Füße von Kyoung-Rok Choi, der zur erneuten 2:1-Führung traf (64.). Der Rest war Karlsruher Leidenschaft und Leverkusener Versagen.