Serhou Guirassy ließ die BVB-Fans zwischenzeitlich an die Aufholjagd gegen den FC Barcelona glauben, versetzt den Anhang jetzt aber auch schon wieder in Sorge: Eine Ausstiegsklausel schürt Wechsel-Angst.
Trauriger BVB-HeldGuirassy im Sommer schon wieder weg? Diese Klausel bereitet Dortmund jetzt Sorgen
von Béla Csányi (bc)
Stolz und Wehmut waren Serhou Guirassy (29) am Dienstag (15. April 2025) gleichermaßen anzusehen. Mit dem fast perfekten Spiel und drei Treffern seines Top-Torjägers hatte Borussia Dortmund das Stadion tatsächlich noch einmal „angezündet“ – und doch reichte es am Ende nicht.
Der BVB verabschiedete sich nach dem 3:1 (1:0) im begeisternden Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona für womöglich lange Zeit aus der Champions League. Ob der Stürmer nach seiner Gala-Saison auf internationaler Ebene auf weitere Einsätze in der Königsklasse warten muss, ist allerdings völlig offen.
Serhou Guirassy überragend in der Champions League
„Ich bin stolz auf uns, wir haben bis zum Ende gekämpft und gezeigt, was wir können“, sagte Guirassy, mit überragenden 13 Toren bester Schütze der Saison in der Königsklasse. „Ich schieße gerne Tore, aber es ist schade, dass unser Weg heute zu Ende ist.“ Bei der Annahme seiner Trophäe als „Spieler des Spiels“ machte er ein entsprechend trauriges Gesicht.
Nach dem überzeugenden Nachweis des Potenzials für große Fußball-Nächte dürfte der Name Guirassy auf dem Wunschzettel diverser Klubs noch einmal mit Nachdruck unterstrichen worden sein. Und es gibt einem Bericht der „Sport Bild“ zufolge durchaus die Möglichkeit, den Stürmer nach nur einem Jahr schon wieder aus Dortmund loszueisen.
Eine Ausstiegsklausel machte vergangenen Sommer erst den extrem günstigen Wechsel vom VfB Stuttgart zum BVB möglich. Gerade mal 18 Millionen Euro zahlten die Dortmunder für den Torjäger, der die Schwaben mit sagenhaften 28 Toren in 28 Ligaspielen in die Königsklasse geballert hatte. Doch Schwarz-Gelb zahlte dafür offenbar auch einen zusätzlichen Preis.
Demnach entschieden die Verantwortlichen den Guirassy-Poker auch deshalb für sich, weil sie ihm die erneute Wechsel-Perspektive mit einer Ausstiegsklausel zugestanden. Die bereitet mit Blick auf den anstehenden Transfer-Sommer jetzt natürlich gewaltige Sorgen.
Für ausgewählte Klubs besteht demnach die Möglichkeit, für eine Ablöse von rund 70 Millionen Euro auch ohne Verhandlungen mit dem BVB zuzuschlagen.
Einer dieser Vereine, die von Seiten des Spielers konkret ausgewählt worden sein sollen, ist dem Bericht zufolge der FC Chelsea. Die Premier League gelte demnach als das große Traumziel des Spätstarters, der bislang nur in Frankreich und Deutschland spielte.
In England sitzt das Geld bekanntlich auch locker genug, um für einen 29-Jährigen tief in die Taschen zu greifen – gerade mit Blick auf die jüngsten Referenzen. In den vergangenen zwei Jahren trafen in den europäischen Top-Ligen nur wenige Stürmer derart zuverlässig wie Guirassy, der beim 1. FC Köln einst noch als Transfer-Flop abgestempelt worden war.
Dortmund würde der Abgang der offensiven Lebensversicherung (37 Scorerpunkte in 40 Pflichtspielen) entsprechend hart treffen. Ohne die Champions League fehlen dem Klub aber entscheidende Argumente, um Guirassy vom Verbleib zu überzeugen. Die satte Ablöse wäre immerhin ein stattliches Schmerzensgeld und würde bei der Nachfolger-Suche einiges möglich machen. (mit sid)