„Ich verstehe das nicht“Hamann geht auf BVB-Profi los – und warnt Dortmunder Bosse

Didi Hamann, Sky Experte, nimmt in einem TV-Studio an einer Presseveranstaltung teil.

Didi Hamann, hier am 8. August 2024, kann Positions-Kritik von Marcel Sabitzer nicht nachvollziehen.

Obwohl der BVB bis zur derben 1:5-Klatsche in der laufenden Saison unbesiegt war, hat TV-Experte Didi Hamann viel am Pott-Klub zu kritisieren. Eine Äußerung von Marcel Sabitzer missfiel dem 51-Jährigen dabei besonders.

von Philipp Stegemann  (pst)

Als sich Marcel Sabitzer (30) nach dem gewonnenen Champions-League-Auftakt beim FC Brügge (3:0) am Mittwochabend (18. September 2024) den Fragen der Journalisten stellte, wurde auch die aktuelle Position des Österreichers thematisiert. In der laufenden Saison stellte der neue BVB-Coach Nuri Sahin (36) seine Nummer 20 hauptsächlich auf dem rechten Flügel auf, obwohl dieser in seiner Karriere eigentlich immer im Zentrum agierte.

Angesprochen auf seine neue Rolle sagte Sabitzer: „Es ist für mich anders als im Zentrum. Das hier ist nicht meine Idealposition.“ Im Rahmen der Sendung „Sky90 - die Fußballdebatte“ äußerte sich nun TV-Experte Didi Hamann (51) zum Kommentar des 30-Jährigen und machte nach der 1:5-Klatsche der Dortmunder in Stuttgart klar, was er von derlei Äußerungen hält. Nichts!

„Die Ergebnisse waren okay bis hierher, der Fußball nicht“

Bevor der Ex-Fußballer jedoch zu seiner Kritik an Sabitzer ansetzte, teilte er gegen Borussia Dortmund im Allgemeinen aus. Auf die Frage, wie ihm der BVB unter Sahin bisher gefalle, antwortete Hamann knapp mit: „Blass!“ Er gestand den Schwarz-Gelben zwar zu, dass man in der ersten Halbzeit gegen den 1, FC Heidenheim guten Fußball gezeigt habe, war mit der Gesamtleistung dennoch auch in diesem Spiel nicht vollends zufrieden.

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„Gegen Heidenheim darf man nicht vergessen, dass sie in der ersten Hälfte gut Fußball gespielt haben, aber das war bis zum Ende auch spannend. Sie haben dann glaube ich in der Nachspielzeit einen Elfmeter bekommen, da stand es 3:2 bis dahin“, erklärte der 51-Jährige.

Hamann fuhr fort: „Sie haben auch gegen Frankfurt gewonnen, aber wenn Chaibi (21) den Ball reinmacht, dann gewinnen sie das Spiel gegen die Frankfurter nicht. Das heißt, die Ergebnisse waren okay bis hierher, aber der Fußball war bis auf die eine Halbzeit gegen Heidenheim nicht gut.“

Angesichts der aktuellen fußballerischen Situation in Dortmund ist es daher für den TV-Experten unverständlich, wie sich Sabitzer so offen über seine Rolle beschweren könne. „So früh in der Saison so einen Kommentar abzugeben – ich verstehe das nicht“, empörte sich Hamann. Besonders verwundert den 51-Jährigen die Tatsache, dass Sabitzer in der österreichischen Nationalmannschaft schon öfter als Linksaußen eingesetzt wurde und diese Rolle auch „sehr gut interpretiert und gespielt hat“. Anders als beim BVB habe er sich darüber beim ÖFB-Team nicht beklagt.

Für den Ex-Profi geht das interne Problem beim BVB aber über die Sabitzer-Aussage hinaus. „Die Dortmunder hatten letztes Jahr eine Situation, wo die Spieler zu viel Macht hatten. (Edin) Terzic wurde ja durchs Dorf getrieben, ist ins Champions-League-Finale gekommen und musste dann doch gehen. Dann kommt (Mats) Hummels noch und sagt: Entweder ich oder er“, führte Hamann seine Gedanken aus.

Weiter erklärte er: „Als Verein musst du immer Entscheidungshoheit haben. Das war ein Kommentar nach einem Spiel, wo sie gerade mal gut gespielt haben, wo du sagst: Muss das jetzt sein? Da muss die sportliche Führung unheimlich vorsichtig sein, weil dann eins zum anderen kommt.“

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Sahin sah die Äußerung seines Spielers nicht so kritisch wie Hamann und sagte auf der Pressekonferenz nach dem Brügge-Spiel: „Mein Verhältnis zu ihm ist sehr gut und ich weiß, dass er lieber auf der Sechs spielt, weil er mir das schon zehntausend Mal gesagt hat.“ Der 36-Jährige stellte aber auch klar: „Es gibt Situationen, in denen wir ihn auf der jetzigen Position brauchen und im Moment spielt er da.“