Ein Stück Kölner Gastro-Geschichte ist vorbei – und die Zukunft des „Schmitze Lang“ nun endgültig klar.
Gastro-Knall nach 126 JahrenKölner Traditions-Kneipe wird zum Irish Pub – Fans irritiert: „Was soll das?“
Der Gastro-Knall um das „Schmitze Lang“ geht weiter – und viele Fans sind aufgrund der Neuigkeiten vom Freitag (20. September 2024) jetzt etwas irritiert.
Erst im Juli 2024 hatte Betreiber Jürgen Mertes die Schließung des Kult-Ladens auf der Severinstraße bekanntgegeben, dazu seinen eigenen Rückzug. Jetzt das: „Ab Dezember 2024 wird das „Schmitze Lang“ zum John Barleycorn Irish Pub“, gaben die neuen Betreiber auf der Facebook-Seite des „Schmitze Lang“ bekannt.
Seit 1898 gehörte das Schmitze Lang zum Kölner Severinsviertel
Am 11.11. öffne man noch einmal die Türen, aber „in der Zwischenzeit werden wir mit den Umbauarbeiten beginnen“, heißt es. Trotzdem werde vieles erhalten bleiben, was die Fans des Schmitze Lang kennen und lieben. „Die Kegelbahn und die gemütliche, urige Atmosphäre werden weiterhin Teil des neuen Pubs sein.“
Der Blick geht dennoch in Richtung Zukunft: Eine neue Zapfanlage mit zwölf Bieren vom Fass wird installiert, dazu werden auf großen Bildschirmen Spiele der Bundesliga, Champions League oder andere Sport-Events zu sehen sein. Auch Dartscheiben soll es geben.
Ein „John Barleycorn Irish Pub“ ist ebenfalls bereits in der Bonner Altstadt zu Hause, dahinter steht die in Köln ansässige KJ Gastronomiebetriebs GmbH.
Während einige Fans dem neuen Team viel Erfolg für die Zukunft wünschen, gibt es in den Kommentaren auf Facebook auch viele negative Stimmen. Hier ein Auszug:
- „Warum diese Umbenennung? Was soll denn das?“
- „Einfach nur traurig sowas !Hab da kein Verständnis für.“
- „Sehr traurig, ein kölsches Traditionshaus aus dem Severinsviertel verschwinden zu lassen.“
- „Irish Pub? Wer braucht das?“
Seit 1898 war das „Schmitze Lang“ ein wichtiger Teil des Lebens im Severinsviertel. Nach Höhen und Tiefen in den letzten Jahren gab es 2022 für das „Schmitze Lang“ einen Neustart: neuer Name (fortan lief das Lokal unter „Schmitze Lang mal anders“) und neue Besitzer.
Die Zukunft schien gesichert zu sein – doch Mertes musste im Sommer 2024 die Reißleine ziehen. Und das mit deutlichen Worten: „Alles wird teurer, die Gäste werden teilweise unverschämter, der ganze Druck über sieben Tage die Woche und Stress, der damit verbunden ist, wurde mir zu viel und aus diesem Grunde habe ich beschlossen, den Laden, schweren Herzens, abzugeben.“
Auch in Richtung Nachbarschaft gab es eine Spitze: „Ach ja, ich möchte mich noch recht herzlich bei den drei überaus netten Nachbarinnen bedanken, die uns regelmäßig die Polizei und das Ordnungsamt ins Haus geschickt haben“, hieß es. „Durch euch war ein normaler Betrieb nicht möglich und die 18 jetzt arbeitslosen Mitarbeiter sind auch sehr happy.“