Kuriose FaktenLeipzig, Tuchel & Co.: So war die Fußballwelt beim letzten BVB-Sieg in München

v.li., Bastian Schweinsteiger, Marco Reus und Philipp Lahm im Klassiker auf dem Spielfeld.

Der letzte Bundesliga-Sieg beim FC Bayern München datiert vom 12. April 2014. Marco Reus erzielte damals den zwischenzeitlichen Treffer zum 2:0.

Borussia Dortmund hat seit neun Jahren nicht mehr in der Bundesliga beim FC Bayern München gewonnen. Damals sah die deutsche Fußballwelt noch komplett anders aus, wie diese kuriosen Fakten zeigen.

von Maximilian Neumann  (mn)

Null-Neun Jahre, acht Spiele: So lange hat Borussia Dortmund nicht mehr beim FC Bayern in der Bundesliga gewonnen. Mit einem Auswärtssieg am Samstagabend (1. April 2023, 18.30 Uhr/Sky) könnte der BVB damit eine lange Negativ-Serie beenden.

Der letzte Sieg in München datiert vom 12. April 2014: Damals stand der Rekordmeister mit 20 Punkten Vorsprung schon vor Spielbeginn mit Trainer Pep Guardiola (52) als neuer Deutscher Meister fest und kassierte zu Hause eine 0:3-Niederlage gegen die Schwarz-Gelben.

Kuriose Fakten zum letzten BVB-Sieg in München: Kimmich, Tuchel & Co.

Wie lange die Dortmunder Leidenszeit in München anhält, beweist ein Blick auf ein paar kuriose Fakten rund um den letzten BVB-Auswärtssieg: Während sich der von Jürgen Klopp (55) trainierte BVB dank Toren von Henrikh Mkhitaryan (34), Marco Reus (33) und Jonas Hofmann (30) bei den Bayern einen Achtungserfolg sicherte, spielte RB Leipzig damals noch keine Rolle in der Fußball-Welt.

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Der von Getränke-Imperium Red Bull aufgebaute Klub führte währenddessen seinen Durchmarsch durch die Amateurligen Richtung Bundesliga fort und trat nur einen Tag nach dem letzten BVB-Sieg in München bei der Dortmunder U23 in der 3. Liga an.

Kurios: Im Stadion Rote Erde standen sich der damals 19-jährige Joshua Kimmich und der heutige Werder-Stürmer Marvin Ducksch gegenüber. Endergebnis: 3:3. Am Ende der Saison feierten Kimmich, Poulsen & Co. als Tabellenzweiter den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Dort thronte damals der 1. FC Köln an der Tabellenspitze und sollte am Ende der Saison 2013/14 die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Bundesliga feiern.

Klassiker-Historie

Die größten Duelle zwischen Bayern und Dortmund

Lothar Emmerich (BVB, hi.) gegen Franz Beckenbauer und Torwart Sepp Maier (beide Bayern).

Die Duelle zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund haben eine lange Tradition: Am 17. Dezember 1966 verlor der BVB mit 0:1 gegen Beckenbauer, Maier & Co. in München. Ein Jahr später erzielte BVB-Legende Lothar Emmerich beim Dortmunder 6:3-Erfolg im September 1967 den einzigen BVB-Dreierpack der Klassiker-Geschichte.

Uli Hoeness (FC Bayern München, 3. v.r.) gegen Werner Lorant und BVB-Torwart Jürgen Rynio.

Am 27. November 1971 fielen unglaubliche zwölf Tore zwischen Bayern und Dortmund – mehr als in jedem anderen Klassiker der Bundesliga-Geschichte. Die Bayern fertigten den BVB mit 11:1 ab. Gerd Müller traf dabei gleich viermal und erzielte damit den einzigen Viererpack der Klassiker-Historie.

Lothar Matthäus (li., FC Bayern München) und Andreas Möller (BVB) schreien sich gegenseitig an.

Auch in den 90ern ging es zwischen Bayern und dem BVB hoch her: Im Duell am 19. April 1997 bereitete Andreas Möller in der 2. Minute das 1:0 des BVB durch Karl-Heinz Riedle vor und in der 3. Minute glich Ruggiero Rizzitelli aus. Lothar Matthäus verhöhnte Andreas Möller als Heulsuse.

Leonardo Dédé (BVB, re.) gegen Hasan Salihamidzic (Bayern).

Das 1:1 am 7. April 2001 war das Duell mit den meisten Karten in einem Klassiker. Schiedsricher Hartmut Strampe zückte 13-mal eine Karte und stellte im Laufe des Spiels gleich drei Spieler vom Platz. Hier versucht es BVB-Legende Dédé mit einem Fallrückzieher gegen den späteren Bayern Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Jan Koller hält als Torwart einen Ball von Giovane Elber.

Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Keeper Jens Lehmann musste am 9. November 2002 im Olympiastadion BVB-Stürmer Jan Koller ins Tor, da Borussia Dortmund bereits drei Mal gewechselt hatte. Obwohl Koller seinen Kasten sauber hielt, verlor der BVB am Ende mit 1:2.

Jürgen Klopp (BVB Borussia Dortmund), li., jubelt nach einen Treffer mit seinen Spielern (v.li.) Nuri Sahin, Neven Subotic, Sven Bender und Lukasz Piszczek.

Am 26. Februar 2011 reiste der BVB mit 13 Punkten Vorsprung zum FC Bayern. Durch das 3:1 in München war Borussia Dortmund die erste Meisterschaft seit 2002 nicht mehr zu nehmen.

Kevin Großkreutz und Marcel Schmelzer feiern Torhüter Roman Weidenfeller nach dem gehaltenen Elfmeter gegen Arjen Robben.

Am 11. April 2012 hielt Roman Weidenfeller einen Elfmeter von Arjen Robben, der BVB gewann das Spiel am Ende mit 1:0. Durch den Sieg baute Dortmund seinen Vorsprung auf sechs Punkte aus. Am Ende der Saison 2011/12 krönte sich der BVB zum Double-Sieger, nachdem er den FC Bayern auch im Pokalfinale sensationell mit 5:2 besiegte.

Bayrische Jubeltraube nach dem Schlusspfiff neben dem enttäuschten Marco Reus.

Ein Jahr später trafen beide Klubs im Champions-League-Finale aufeinander. Am 25. Mai 2013 krönten sich die Bayern nach dem späten Siegtreffer von Arjen Robben zum Triple-Sieger.

Robert Lewandowski gegen Dortmunds Mats Hummels.

Am 4. Oktober 2015 ging der BVB mit dem damaligen Coach Thomas Tuchel mit 1:5 in München unter. Es war die erste Niederlage von Tuchel als BVB-Coach.

Robert Lewandowski trifft gegen Dortmunds Lukasz Piszczek zum 6:0.

Am 31. März 2018 ging der BVB in der Allianz Arena mit 0:6 baden. Es war die höchste Niederlage von Borussia Dortmund im Klassiker seit dem 1:11 im Jahr 1971. Robert Lewandowski gelang dabei ein Dreierpack gegen seinen Ex-Verein.

Endergebnis auf der Stadiontafel in Dortmund: 3:2 gegen Bayern München.

Am 10. November 2018 gewann der BVB in einem furiosen Spiel mit 3:2 und baute seine Führung auf den FC Bayern in der Bundesliga auf sieben Punkte aus. Marco Reus und Robert Lewandowski trafen im Spiel jeweils doppelt.

Der FC Bayern bejubelt einen Treffer gegen Borussia Dortmund.

Im Rückspiel der Saison 2018/19 reiste der BVB mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Bayern nach München und kassierte dort eine 0:5-Klatsche. Am Ende der Saison hielten erneut die Bayern die Meisterschale hoch.

Die Spieler des BVB jubeln auf dem Rasen.

Im Hinspiel am 8. Oktober 2022 sah der FC Bayern in Dortmund lange wie der sichere Sieger aus. Dann krönte sich Youssoufa Moukoko beim 1:2 in der 74. Minute zum jüngsten Klassiker-Torschützen der Geschichte. In der Nachspielzeit traf Joker Anthony Modeste schließlich noch zum umjubelten Ausgleich für den BVB.

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Während die Bayern sich vorzeitig zum zweiten Mal in Folge zum Deutschen Meister krönten, stritten sich der BVB und der FC Schalke 04 mit den damaligen Shooting-Stars Leon Goretzka (28) und Julian Draxler (29) um die Vizemeisterschaft.

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Doch was machte damals eigentlich der neue Bayern-Trainer Thomas Tuchel? Der 49-Jährige sicherte sich in der Saison 2013/14 mit dem FSV Mainz 05 die Europapokalteilnahme und löste anschließend den Vertrag bei den 05ern auf, um sich eine einjährige Auszeit zu nehmen – nur um ein Jahr später als Klopp-Nachfolger beim BVB anzuheuern.

Wenn Tuchel am Samstag (1. April) zum ersten Mal für den FC Bayern im Klassiker an der Seitenlinie steht, werden mit Thomas Müller (33), Marco Reus (33) und Mats Hummels (34) im Übrigen noch drei Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen, die beim letzten BVB-Sieg in München auf dem Platz gestanden haben. Bis heute unvergessen: Den größten Erfolg ihrer Karriere feierten Müller und Hummels drei Monate später gemeinsam, ohne den verletzten Reus, bei der Weltmeisterschft 2014 in Brasilien.