Calmund schimpft über BVB-ProfisArbeitseinstellung der Dortmunder Profis passt ihm gar nicht

Reiner Calmund diskutiert mit Thomas Helmer.

Reiner Calmund redete sich am 16. Februar 2015 im Sport1-„Doppelpass“ in Rage.

Die peinliche Derby-Pleite des BVB in Dortmund gibt den Experten im Sport1-„Doppelpass“ Rätsel auf. Reiner Calmund schimpft über die Arbeitseinstellung der Dortmunder Profis.

von Antje Rehse  (are)

In der Champions League auf Achtelfinal-Kurs, in der Bundesliga nur noch Mittelmaß: Borussia Dortmund lässt den Liga-Alltag in dieser Saison gehörig schleifen.

Vier Tage nach dem 3:0-Sieg in der Königsklasse bei Sporting Lissabon kassierte der BVB eine 0:2-Pleite beim massiv abstiegsbedrohten VfL Bochum. Bereits in der Woche zuvor hatte Dortmund das erste Spiel unter dem neuen Trainer Niko Kovac (53) in der Liga verloren.

Calmund über Schlotterbeck: „Frisst dir die Eisenbahnschienen durch“

Die Diskrepanz stößt nicht nur den BVB-Fans übel auf, sondern auch Reiner Calmund (76). Im Sport1-„Doppelpass“ kritisierte er die Schwarz-Gelben massiv.

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„Ich habe sie international gut spielen sehen“, sagte Calli. „Du musst nur sagen: Pass op, nicht nur alle drei Wochen! Du willst ja auch volles Geld haben im Monat. Jeden Tag, jedes Spiel.“

Doch warum schafft es der BVB einfach nicht, Konstanz in die Leistungen zu bringen? Für Sport1-Experte Stefan Effenberg (56) mangelt es im Dortmunder Kader an Führungspersönlichkeiten. Das wäre auch nach der Pleite in Dortmund deutlich geworden, als keiner der BVB-Profis für Interviews nach dem Spiel bereitstand.

„Wer sind die Führungsspieler?“, wollte Moderator Thomas Helmer (59) wissen. Effenbergs klare Antwort: „Keiner. Das hat man ja gestern gesehen. Sonst wäre ja mal einer hingegangen und hätte sich gestellt und hätte mal auf den Tisch gehauen. Das wird ihnen anscheinend verboten. Und das zeigt eigentlich, wie die Mannschaft funktioniert. Nämlich ... ja eigentlich gar nicht.“

An der fehlenden Qualität des Kaders liegt es für den langjährigen Manager von Bayer Leverkusen nicht. „Mir soll keiner sagen, die können das nicht. Das ist eine Mentalitätsfrage“, so Calmund. „Man kann mal daneben liegen, aber die lagen zu oft daneben. Von der Einstellung, von der Disziplin ... Erzähl mir doch nichts: Der Mittelsturm, das ist doch eine Granate da vorne. Oder auch hinten Schlotterbeck. Der macht zwar Fehler, aber der frisst dir die Eisenbahnschienen durch.“

Der Trainer trage für ihn aber keine Schuld. „Niko Kovac ist ein absoluter Top-Trainer“, betonte der Rheinländer. „Es kann da nicht nur am Trainer liegen. Da müssen sie sagen: Wollt ihr alle 14 Tage einen neuen Trainer haben?“