Es war unter der Woche der große Zoff live im TV: Dortmunds Trainer Marco Rose gegen Sky-Experte Didi Hamann. Rose monierte, dass Hamann nur gegen Borussia nageln würde.
Rose-Zoff mit Sky-ExperteHamann legt gegen BVB nach: „Sie spielen nicht gut Fußball“
Nächste Runde im Zoff zwischen Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose (45) und Sky-Experte Didi Hamann (48). Am Sonntag (19. Dezember 2021) saß Hamann in der Sendung „Sky 90“ und diskutierte mit Ewald Lienen (68), Patrick Owomoyela (42) und Moderator Patrick Wasserziehr (55) auch mal wieder über den schwächelnden BVB.
Unter der Woche hatte sich Rose nach dem 3:0-Arbeitssieg gegen Fürth bei Sky beklagt: „Seit Anfang dieser Saison nagelt Didi Hamann gegen uns.“ BVB-Markenbotschafter Owomoyela rückte das etwas zurecht: „Wenn man das Spiel gegen Hertha sieht, muss man das ja kritisch sehen. Was Didi sagt hat ja auch Hand und Fuß, mit vielem hat er ja auch Recht. Der BVB ist Hoffnungsträger als Bayern-Jäger, da wird man auch sehr kritisch beäugt. Damit muss man umgehen.“
Sky 90: Didi Hamann macht BVB konkrete Vorwürfe
Lienen sagte: „Dass Didi aggressiv ist, wissen wir ja. Das war er schon als Spieler. Ich kann aber die Reaktion von Rose verstehen, weil da eine angespannte Situation herrscht. Ich bin da bei Marco Rose. Sie haben sehr viele Verletzte gehabt. Das macht es nicht einfacher. Sie haben große Probleme als Mannschaft.“ Owomoyela pflichtete bei: „Wenn Witsel gegen Hertha in der Innverteidigung ran muss, dann macht es das nicht leichter. Das Team konnte sich gar nicht richtig finden bisher.“
In einem Einspieler wurde Rose nach der bitteren 2:3-Pleite bei Hertha BSC gehört: „Es geht um Haltung. Dass die Jungs wollen ist klar, aber Hertha hat sich den Sieg verdient und erkämpft.“
Was genau meinte Rose mit Haltung? Owomoyela: „Dass sie sich zu Beginn der zweiten Halbzeit die Butter vom Brot nehmen lassen. Gekämpft haben sie dann wieder, aber da lagen sie schon zurück.“
Dann legte Hamann nach. Nur die Verletzungen will er nicht als Ausrede gelten lassen: „Hinten sind sie einfach anfällig, es gab kaum Spiele zu null. Aber die Verletzungen haben einen Grund: Wenn du in allen Spielen bis zur 90 Minute ans Limit gehen musst, selbst gegen Fürth, kannst Du keinen Spieler schonen. Das ist ein Teufelskreis.“ Hamanns klarer Vorwurf an den BVB: „Alles auf die Verletzungssituation zu schieben ist mir zu einfach und zu billig. Sie spielen nicht gut Fußball, so dass man nach 60 Minuten auch mal Spiele gewinnt, um dann Spieler zu schonen.“
Aber Rose tut Hamann bei Borussia Dortmund auch leid: „An der Mannschaft haben sich schon andere die Zähne ausgebissen. Haltung ist für mich ein anderer Begriff wie Wille und Charakter. Für mich hat das auch was mit Führung zu tun. Aber dass sich Rose vor die Mannschaft stellt, ist klar.“ Rose bräuchte bei einigen Spielern aber auch die Unterstützung aus der Vereinsführung.
Sport1-Doppelpass: Effenberg sieht klare BVB-Probleme
Im Doppelpass bei Sport 1 war der BVB auch Thema: „Die Achse stimmt nicht. Wenn ein Hummels ausfällt, dass dann ein Witsel da in der Innenverteidigung spielen muss. Der zweite Anzug sitzt nicht“, sagt Michael Rummenigge (57), Pokalsieger 1989 mit dem BVB.
Experte Stefan Effenberg (53) fand auch deutliche Worte: „Mit einem langen Ball lässt sich die komplette Abwehr aushebeln. Wie Brandt da den Ball herzuschenken und nicht hinterherzugehen. Das ist schon eine Mentalitätsfrage. So kann man nicht Fußball spielen.“ Rummenigge weiter: „Witsel als Innenverteidiger kann auch nicht mithalten. Das ist auch eine Systemfrage und eine Aufstellungsfrage, denn Zagadou hat das die letzten Wochen gut gemacht." Journalist Thomas Wagner (RTL) meinte: „Unter Klopp war Dortmund auf Augenhöhe. Und vielleicht nochmal mit Thomas Tuchel. Aber wenn Bayern die Muskeln spielen lässt, kann der BVB nicht mithalten.“ Effe ergänzte: „Dortmund vertraut auf seine tolle Offensive. Haaland trifft immer, Reus macht sein Ding, Bellingham auch. Aber Meisterschaften gewinnst du mit einer tollen Defensive. Die hat der BVB nicht.“
Rummenigge glaubt jedenfalls nicht, dass der BVB mit den Bayern auf Sicht mithalten kann: „Jude Bellingham bringt mit seinen 18 Jahren die Mentalität mit, die so manch anderem fehlt. Unser Problem bei Borussia ist, dass wir die besten Spieler immer verkaufen müssen – im Gegensatz zum FC Bayern.“