Falsche Taktik und nicht titelreifEffenberg zerlegt BVB öffentlich: „So wird das nichts“

Ex-Profi Stefan Effenberg: Er hatte viel Kritik für den BVB übrig. Unser Foto wurde 2016 gemacht.

Ex-Profi Stefan Effenberg: Er hatte viel Kritik für den BVB übrig. Unser Foto wurde 2016 gemacht.

Bitterböse Niederlage für Borussia Dortmund am Samstagabend gegen RB Leipzig. An der Tabellenspitze zieht der FC Bayern auf und davon.

von Uwe Bödeker  (ubo)

München/Dortmund. In der Tabelle eilt Spitzenreiter Bayern München davon und liegt nun vier Punkte vor Borussia Dortmund (24 Zähler). Und beim BVB heißt es Wunden lecken nach der bitterbösen 1:2-Niederlage bei RB Leipzig.

Am Sonntag (7. November 2021) zerlegte Ex-Profi Stefan Effenberg (53) den BVB beim Doppelpass in Sport 1: „Sie haben taktische Fehler gemacht mit der Fünferkette hinten. Das wurde dann korrigiert und umgestellt auf Viererkette. Sie waren einfach nicht drin im Spiel und haben unfassbare Fehler gemacht im Spielaufbau. Einfache Fehler, die nicht passieren dürfen in so einem Spiel!“

Effenberg: Ohne Haaland hat BVB keine Titelchance

Nach dem Spiel machte schon Marco Reus deutlich, wie es in den Köpfen der BVB-Spieler nach diesem Rückschlag aussieht. Er schimpfte bei Sky, dass ihm sein zwischenzeitliches Tor zum 1:1 „scheißegal“ sei. „Mich juckt das gar nicht jetzt. Mich regt es einfach viel mehr auf, dass wir das Spiel verloren haben. Wir wussten vorher, dass Leipzig noch aggressiver ist als unter ihrem Ex-Trainer. Und wir haben es gar nicht angenommen. Das ärgert mich am meisten.“ Kollege Julian Brandt sagte: „Wir waren einfach mit dem Ball schlecht! Das war einfach zu wenig.“ Reus weiter: Die erste Hälfte könne man „komplett vergessen.“

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Experte Stefan Effenberg im Doppelpass.

Stefan Effenberg am 6. November 2021 im Sport1-Doppelpass.

Effenberg stimmte Reus am Sonntag zu: „Was er sagt, trifft es.“ Effenberg macht sich Sorgen um den BVB: „Ich war schon überrascht, denn sie waren zuletzt sehr stabil, aber sie haben nicht das abgerufen, was sie können.“ Über Titel bräuchte man beim BVB derzeit gar nicht reden. „Natürlich können wir jetzt immer Haaland anbringen. Für mich ist klar: Ohne Haaland hat Dortmund nicht die Chance, um den Titel mitzuspielen. Wenn die so spielen, wie gegen Leipzig, wird das nichts, man kann nur hoffen, dass die Langzeitverletzten wiederkommen“, macht Effenberg klar.

Er weiß aber auch: „RB Leipzig hat für mich das beste Spiel gemacht, da können die Dortmunder dann auch mal verlieren.“

Dortmunds Trainer Marco Rose (45) hofft nun auf die anstehende Länderspielpause. „Ich glaube, dass die Pause uns gut tut. Ich weiß, an was wir gemessen werden.“ Neun Spieler fehlen dem BVB. Deshalb habe Rose auch mit der Abwehrformation experimentiert, dies aber schnell wieder korrigiert.

Mit vier Verteidigern spielte der BVB dann besser. Reus sagte: „Mit einer Fünferkette haben wir einen Mann weniger im Zentrum, der mit uns pressen kann. Damit kommen wir gar nicht klar, das muss man klar sagen.“ BVB-Trainer Marco Rose verteidigte sich nach dem Spiel noch: „Es ist keine Frage des Systems. Wir haben auch mit Dreierkette schon Punkte geholt.“