Dürfen sich Fußballfans in ferner Zukunft auf eine kleine Erleichterung im Abo-Wahnsinn freuen? Angeblich will die DFL die Bundesliga wieder mit mehr Spielen einem Millionenpublikum im Free-TV präsentieren.
Bundesliga im Free-TVNeue Fernseh-Pläne: Mehr Spiele für alle? DFL arbeitet an Kurswandel
Der Fußball steckt in der Abo-Krise – zumindest fühlt es sich für die große Mehrheit der Fans so an: Wer alle nationalen und internationalen Top-Spiele sehen will, muss bei diversen Anbietern ein kostenpflichtiges Abo besitzen.
Doch mit der Zahl der TV- und Streaming-Dienste stiegen zuletzt auch noch bei mehreren Anbietern die Preise. Und immer weniger Fans sehen ein, für Sky, DAZN, Amazon Prime Video, RTL+ und MagentaSport Monat für Monat ein kleines Vermögen auszugeben. Diese Erkenntnis ist jetzt angeblich auch in der Chefetage der DFL angekommen.
Bundesliga im Free-TV? Liga hält sich mehr Live-Spiele offen
Laut einem Bericht der „Sport Bild“ vom Mittwoch (4. Mai 2022) will die Deutsche Fußball-Liga unter Federführung ihrer neuen Chefin Donata Hopfen (46) darüber beratschlagen, die Liga in Zukunft wieder verstärkt ins frei empfangbare Fernsehen zu holen. Sehen Zuschauerinnen und Zuschauer ab 2025 mehr als die aktuell drei Saisonspiele inklusive Supercup und Relegation im Free-TV?
Was dafür sprechen würde: Für die Vereine und ihre Sponsoren ist Reichweite ein wichtiger Faktor. Die Spiele hinter der Bezahlschranke kommen für gewöhnlich auf deutlich geringere Quoten und damit eine erheblich reduzierte Reichweite im Vergleich zu den seltenen Spielen im Free-TV.
In der 2. Bundesliga gibt es seit der aktuellen Saison jeden Samstagabend (20.30 Uhr) wieder ein Spiel pro Woche live im TV. Sport1 sicherte sich die Rechte, nachdem der Sender in der Vergangenheit bereits jahrelang das inzwischen abgeschaffte Montagsspiel live übertragen hatte. Bei der internationalen Vermarktung, wo die Bundesliga-Erlöse deutlich geringer ausfallen als im Inland, ist der Schritt zu mehr frei empfangbaren Spielen laut „Sport Bild“ bereits fest eingeplant.
Bundesliga arbeitet TV-Plan für die Zukunft aus
„Als Bundesliga und 2. Bundesliga haben wir aktuell mit einer ganzen Reihe an Herausforderungen zu kämpfen“, hieß es in einer DFL-Stellungnahme. Deshalb sei es wichtig, den deutschen Profifußball jetzt aus einer Position der Stärke heraus, entlang seiner Werte und Traditionen, weiterzuentwickeln und zukunftssicher zu machen.
Weil die Rechte noch für die kommenden drei Spielzeiten 2022/2023, 2023/2024 und 2024/2025 vergeben sind, ist ein kurzfristiger Kurswandel nicht möglich. Auch in den kommenden drei Saisons wird es bei den drei Ligaspielen (am 1., 17. und 18. Spieltag) bleiben, die Sat.1 pro Saison übertragen darf. Ob danach mehr Spiele im Free-TV ausgeschrieben werden und wer sich die Partien sichern könnte, dürfte sich also erst übernächstes Jahr entscheiden.
Für die Zeit bis dahin habe die Liga einen „mehrstufigen Prozess gestartet“, teilte die DFL mit: „In diesem werden Zukunftsszenarien für die Liga ausgearbeitet.“ Komplett ergebnisoffen sei die Ausarbeitung allerdings nicht. Nicht alles, was machbar sei, könne und wolle die Liga auch umsetzen, hieß es weiter. (bc)