Dänemark-Wut nach EM-AusHandy-Szene sorgt für Aufsehen – Trainer schimpft: „Lächerlich“

Dänen-Wut nach dem EM-Aus gegen Deutschland! Das turbulente Duell gegen den Gastgeber wühlte die Skandinavier nach Abpfiff sichtlich auf. Trainer Kasper Hjulmand übte scharfe Kritik.

Nach dem turbulenten Achtelfinal-Aus gegen Deutschland platzte es aus Dänemark-Trainer Kasper Hjulmand (52) heraus. Der sonst so ruhige frühere Bundesliga-Coach (Mainz 05) machte seinem Ärger über die letztlich spielentscheidende Szene Luft.

Hjulmand kritisierte die Handspielregel und den Einsatz des Videoschiedsrichters beim verlorenen EM-Duell gegen die DFB-Auswahl mit scharfen Worten. „Ich habe echt genug von dieser lächerlichen Handregel“, sagte er: „Wir können nicht erwarten, dass unsere Verteidiger mit den Händen auf dem Rücken laufen. Er ist normal gelaufen.“

Dänemark sauer über Handelfmeter – Nagelsmann hat Verständnis

Eine Flanke von Deutschlands Außenverteidiger David Raum hatte die Hand des Dänen Joachim Andersen im Strafraum gestreift. Nach Ansicht der Videobilder entschied der englische Schiedsrichter Michael Oliver auf Elfmeter, den Kai Havertz in der 53. Minute zum 1:0 verwandelte.

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Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte zu der Szene: „Ich kann verstehen, dass die Dänen sich aufregen. Aber die Regel ist so. Der Arm ist abgespreizt.“ In Michael Ballack und Dietmar Hamann übten auch zwei deutsche TV-Experten scharfe Kritik.

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Die Nationalmannschaft in der Einzelkritik

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Kurz vor dem Elfmeter-Pfiff war ein Treffer Andersens wegen einer sehr knappen Abseitspostion von Mitspieler Thomas Delaney aberkannt worden.

„Es ging um einen Zentimeter. Ich habe das Foto hier auf meinem Handy“, echauffierte sich Hjulmand – und sorgte dann für Aufsehen, als er auf der Pressekonferenz tatsächlich ein Bild der Szene auf seinem Smartphone zeigte. „Mir wurde gesagt, was die Statistik angeht, macht das keinen Sinn. So sollten wir nicht den Videoschiedsrichter benutzen. Es geht um einen Zentimeter.“

Kasper Hjulmand auf der Pressekonferenz nach dem Achtelfinale zwischen Dänemark und Deutschland bei der EM 2024.

Kasper Hjulmand auf der Pressekonferenz nach dem Achtelfinale zwischen Dänemark und Deutschland bei der EM 2024.

Eine Abschaffung des VAR forderte Hjulmand aber nicht. „Nein, ich mag den VAR. Die Technologie ist gut für den Sport“, sagte er. „Meiner Meinung nach, wenn eine Entscheidung gut ist, sollte man das vom Mond aus sehen können und es sollte nicht um ein paar Zentimeter gehen. Wenn es nur um ein paar Zentimeter geht, ist es etwas fraglich.“ Hjulmand ergänzte: „Ich denke auch, dass es schneller gehen sollte. Es muss einen Weg geben, das zu verbessern.“

Er wünsche Deutschland für den weiteren Turnierverlauf alles Gute. Mit Blick auf die Schiedsrichterentscheidungen beim 2:0-Sieg der DFB-Elf am Samstagabend sagte er aber auch: „Meiner Meinung nach ist das nicht, wie Fußball sein sollte.“ (dpa/bc)