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Kommentar nach Misserfolgen in SerieDFB-Stars völlig entrückt: Fans haben uns im Stich gelassen

Die Nationalspieler Kai Havertz (l) und Julian Brandt sitzen bei der Pressekonferenz.

Kai Havertz (l.) und Julian Brandt beklagten bei Pressekonferenz am Donnerstag (9. September 2023) die fehlende Fan-Unterstützung.

Die Nationalmannschaft hofft, in den kommenden Länderspielen endlich wieder ein Erfolgserlebnis landen zu können. Die Kritik am DFB-Team können die Spieler nicht verstehen. Ein Kommentar zur Lage.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Sie haben drei Turniere in Serie in den Sand gesetzt, nur vier von den letzten 16 Spielen gewonnen und teilweise üblen Fußball gezeigt. Dennoch fühlt sich der Nationalmannschafts-Kosmos ungerecht behandelt.

Die Pressekonferenz der DFB-Elf am Donnerstag (7. September 2023) in Wolfsburg war wieder einmal symptomatisch für die verstörende Innensicht bei Deutschlands Elite-Kickern. „Hansi Flick hat in den letzten Wochen und Monaten eine Menge auf die Schnauze bekommen. Ich finde, er macht es sensationell“, klagte Julian Brandt (27).

Julian Brandt: „Hansi Flick hat eine Menge auf die Schnauze bekommen“

Noch entrückter äußerte sich Kai Havertz (24). Die Kritik der vergangenen Monate sei „oftmals nicht zurecht“ ausgesprochen worden. Zudem beklagte er den fehlenden Rückhalt der Fans mit Blick auf die missratene WM in Katar. „Wir hatten keine Unterstützung. Fußballerisch war kein Support vorhanden“, sagte der Arsenal-Profi: „Da waren wir auf uns allein gestellt.“

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Ohne Rückenwind seien Erfolge schwierig zu erreichen. „Das ist wichtig, weil das auch Kraft verleiht“, sagte Havertz. „Welchen Support andere Mannschaften da hatten – das hat bei uns ein bisschen gefehlt. Man sagt immer, die Fans seien der zwölfte Mann. Das haben wir nicht immer hundertprozentig gespürt.“

Die Nationalspieler leben weiterhin in ihrer Blase, werden komplett abgeschirmt. In Wolfsburg gibt es wieder nur eine Pseudo-Aktion, wenn die Fans beim Auslaufen am Tag nach der Japan-Partie zuschauen dürfen. Auch die Journalisten wurden am Donnerstag beim Training ausgesperrt. In dieser isolierten Welt verlieren viele offenbar den Blick für die Realität.

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Die just erscheinende Dokumentation offenbart zahlreiche Risse, die während der WM zutage traten. Sie zeigen einen hilflosen Bundestrainer, der seine Spieler anblafft: „Vielleicht rede ich auch irgendwie anders oder habe eine andere Sprache“, klagt er da. Flick kommt durch die Kabinenszenen als dünnhäutiger, teils ratloser Coach rüber.

Dass die Fans nach zahlreichen Misserfolgen und taktischen Rohrkrepierern dem Team nicht begeistert zujubeln, scheint bei den Profis nicht auf Verständnis zu stoßen. Dass sich Rückhalt erst verdient werden muss, wissen sie offenbar nicht.

Flicks Maßnahme, nun seinen Leader Joshua Kimmich (28) ins Rechtsverteidiger-Vakuum zu verschieben, zeigt auch seine Verzweiflung.

Die Job-Endspiele gegen Japan und Frankreich werden zeigen, wo der Weg hingeht. Das sollten auch die Spieler wissen, statt über fehlende Fan-Unterstützung zu jammern.