DFB-Pokal-KracherTicket-Wahnsinn: Viktoria Köln vor Rekord-Kulisse gegen FC Bayern

Die Vertreter von Viktoria Köln nach der Pokal-Auslosung.

Nach der Auslosung zur ersten Pokal-Runde strahlte die Delegation von Viktoria Köln am 29. Mai 2022 im Deutschen Fußballmuseum.

Viktoria Köln hat im DFB-Pokal das Kracher-Los Bayern München gezogen. Der Karten-Vorverkauf hat die Erwartungen des Drittligisten übertroffen.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Der Heimspiel-Start in der 3. Liga gegen Wehen-Wiesbaden (Samstag, 14 Uhr) bestimmt derzeit bei Viktoria Köln das Geschehen. Aber natürlich haben viele auch schon den DFB-Pokal-Kracher gegen Bayern München am 31. August im Hinterkopf.

Lange haben die Verantwortlichen mit sich gerungen, hätten die Star-Truppe von Julian Nagelsmann (35) gerne im Sportpark Höhenberg begrüßt. Aber alleine die Anforderungen der Medien – mit der ARD und Sky übertragen zwei Sender live – wären nicht zu erfüllen gewesen. Die enorme Ticket-Nachfrage gibt der Viktoria nun Recht, dass der Schritt, ins Rhein-Energie-Stadion zu wechseln, richtig war.

Viktoria Köln arbeitet eng mit dem FC Bayern München zusammen

„So ein Spiel gegen die Bayern ist im Grunde unbezahlbar. Ganz abgesehen davon, dass die Umsetzung dieses Events im Sportpark Höhenberg aufgrund der begrenzten Infrastruktur schwierig bis unmöglich gewesen wäre“, sagt Geschäftsführer Axel Freisewinkel (43). „Wir reden hier schon von Einnahmen, die wir als Viktoria Köln mit keinem anderen Spiel generieren könnten. Wir haben bereits über 49.000 Tickets verkauft und gehen davon aus, dass wir die 50.000 vollmachen.“

Alles zum Thema Viktoria Köln

Sein Geschäftsführer-Kollege Eric Bock (55) ergänzt: „Was wir sagen können, ist, dass der FC Bayern sich uns gegenüber überragend verhält und uns in vielerlei Hinsicht mit seiner Erfahrung und seinem Know-how hervorragend unterstützt. Die Zusammenarbeit im Vorfeld des Spiels macht wirklich großen Spaß.“

Auch wenn das Pokal-Spiel für die Kölner eher wie ein Auswärtsspiel werden wird, hoffen sie auf einen positiven Effekt. „Am 31. August werden sehr viele Bayern-Fans im Stadion sein, da müssen wir uns ja nichts vormachen. Aber wir hoffen schon, dass wir möglichst viele Kölner und auch die FC-Fans gegen die Bayern auf unsere Seite ziehen können und einen Abend mit echter Pokalstimmung erleben werden. Sollte die Mannschaft dann auch noch ein starkes Spiel hinlegen, was nicht heißen muss, dass sie es gewinnt, würden wir uns natürlich auch freuen, den ein oder anderen anschließend mal bei unseren Heimspielen in Höhenberg begrüßen zu dürfen“, sagt Freisewinkel.

Dass sich ein Besuch in der 3. Liga durchaus lohnt, liegt auch an einigen Neuerungen in dieser Saison. „Die neuen Sitzschalen auf der Haupttribüne strahlen nun dank der Unterstützung durch die Kölner Sportstätten in Viktoria-Rot“, sagt Freisewinkel.

„Natürlich hoffen wir, dass unsere Fans dann auch hin und wieder strahlen. Jedenfalls haben wir es trotz der Belastungen durch die Pandemie in den letzten zwei Jahren geschafft, die Ticketpreise stabil zu halten, und das aus voller Überzeugung. Wir bieten im deutschen Profifußball den günstigsten Sitzplatz in der Top-Kategorie auf der Haupttribüne.“

Viktoria Köln stolz auf neue Sitzschalen und VIP-Zelt

Eric Bock ist stolz auf das neue VIP-Zelt. „Unser in die Jahre gekommenes Zelt haben wir durch ein zeitgemäßes, modernes ersetzt, das nicht nur von außen schöner wirkt, sondern auch unseren Partnern und Gästen ein noch angenehmeres Fußballerlebnis bietet.“

Zudem will die Viktoria auch abseits des Platzes weiter vorbildlich agieren. „Wir wollen der nachhaltigste Klub Deutschlands werden. Dafür müssen wir in der heutigen Zeit alle Dinge auf den Prüfstand stellen, was übrigens auch für den DFB und die TV-Partner gilt“, sagt Bock.

„Wenn überall die Energiekosten explodieren und wir auf Versorgungsengpässe zulaufen, sollten wir genau überlegen, wann das Flutlicht wirklich brennen muss und wann eben nicht. Genauso ist es mit der Rasenheizung: Wir werden sie sicherlich auch mal auslassen, wenn der Betrieb gesellschaftspolitisch nicht mehr zu rechtfertigen ist.“