In Fußball-Deutschland herrscht Krisen-Stimmung. Nach den teils miserablen Leistungen des DFB-Teams fällt Jan Aage Fjörtoft ein vernichtendes Urteil.
„Weltmeister der Ausreden“Ehemaliger Bundesliga-Profi fällt Knallhart-Urteil über Deutschland
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Jan Aage Fjörtoft (r.) und Steffen Freund am 16. Februar 2022 im Einsatz als Experten für Servus TV. Fjörtoft hat nun über die Krise der deutschen Nationalmannschaft gesprochen.
Die deutsche Nationalmannschaft steckt ein Jahr vor der Heim-EM 2024 tief in der Krise. Statt Euphorie herrscht Ernüchterung, an ein neues Sommermärchen glauben aktuell wohl nur unverbesserliche Optimisten.
Bundestrainer Hansi Flick (58) steht offiziell nicht zur Diskussion, aber heftig in der Kritik. TV-Experte Jan Aage Fjörtoft (u.a. Sky und Servus TV) fällt nach den drei desolaten Auftritten gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien ein vernichtendes Urteil über den deutschen Fußball.
Rangnick als Bundestrainer? „Er ist ja nicht dumm!“
„Was mich am meisten überrascht, ist, dass die Deutschen überrascht sind“, sagte der Norweger in einem Interview mit der österreichischen Zeitung „Der Standard“. „Deutschland steckt schon länger in der Krise, auch wenn man das selbst nicht wahrhaben will. Wir haben nur eine schlechte Halbzeit gehabt in Katar, heißt es dann. Aber das sind Ausreden.“
Vielmehr seien schon die Ergebnisse bei der EM 2021 und der WM 2018 enttäuschend gewesen. „Da war keine Begeisterung, kein Elan. Das ist kein Vergleich zu früher, als man das DFB-Team als Turniermannschaft immer auf der Rechnung haben musste“, so Fjörtoft (56), der ein knallhartes Fazit zieht: „Deutschland ist der Weltmeister der Ausreden.“
Flick trage nicht die Hauptschuld an der Misere, findet der ehemalige Profi von Eintracht Frankfurt, der zu seiner aktiven Zeit auch bei Rapid Wien in Österreich kickte. „Diesen Fußball spielt Deutschland schon seit fünf Jahren, da war Flick noch nicht in der Hauptverantwortung“, so Fjörtoft.
Seiner Meinung nach werden einige Spieler im DFB-Team überschätzt. „Nicht einmal die Bayern performen international. Der Europacup ist aber Messlatte und Alarmsignal“, findet der frühere Stürmer.
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Während Deutschland tief in der Krise steckt, ist Österreich in der EM-Qualifikation mit drei Siegen und einem Unentschieden voll im Soll. Eine mögliche Angst der Österreicher, der DFB könnte versuchen, den durchaus erfolgreichen (und deutschen) ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick (64) abzuwerben, hält Fjörtoft für unbegründet: „Rangnick ist ja nicht dumm. Er ist mit Österreich auf einem guten Weg zur EM. Er würde nicht eine Aufgabe übernehmen, wo er nur verlieren kann.“
Dass sich Deutschland in Sachen Fußball beim Nachbarland Österreich etwas abgucken muss, so weit möchte Fjörtoft aber nicht gehen. „Das wäre zu viel der Häme.“ (are)