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„Manches kann man nicht erklären“Effenberg versucht Nagelsmann-Rätsel im „Doppelpass“ zu lösen

Julian Nagelsmann ist mit Rückenwind in seine Zeit als Bundestrainer gestartet. Ein erstes Rätsel gab es rund um die ersten Länderspiele, im „Doppelpass“ versuchte sich Stefan Effenberg an einer Lösung.

von Béla Csányi  (bc)

Das DFB-Debüt ist geglückt! Julian Nagelsmann (36) hat einen guten ersten Eindruck als neuer Bundestrainer hinterlassen und mit dem 3:1-Sieg gegen die USA einen erfolgreichen Start in die Mission Heim-EM hingelegt.

Während der Hoffnungsträger mit der Startaufstellung für sein erstes Länderspiel einen Nerv bei vielen Fans und Experten traf, hatte es in den Tagen zuvor zumindest Diskussionen um einzelne Nominierungen gegeben. Im „Doppelpass“ am Sonntag (15. Oktober 2023) versuchte Stefan Effenberg (55) das kleine Kader-Rätsel aufzulösen.

„Doppelpass“: Stefan Effenberg begründet Nagelsmann-Nominierungen

Nagelsmann hatte für seine Zeit als Bundestrainer unmissverständlich klargestellt, dass unter seiner Regie das Leistungsprinzip gelte. Mit Blick auf die vergangenen Bundesliga-Wochen sorgte das bei mehreren Personalien allerdings für Erklärungsbedarf.

Alles zum Thema Stefan Effenberg

Der zuletzt wieder stabilere Nico Schlotterbeck (23) etwa muss die beiden Länderspiele in den USA vom heimischen Sofa verfolgen. Dafür wurden mit dem in Leverkusen ins zweite Glied gerückten Robert Andrich (29) und Union Berlins formschwachem Stürmer Kevin Behrens (32) zwei Profis nominiert, die sich zumindest seit dem Flick-Aus nicht unbedingt für eine DFB-Berufung empfohlen hatten.

Effenberg versuchte sich an einer Erklärung, schob aber gleich zu Beginn seiner Analyse voran: „Manchmal kann man Dinge nicht wirklich erklären.“ Danach verdeutlichte er aber auch: Besonders am Namen Robert Andrich lasse sich der Hintergrund dann doch verdeutlichen.

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„Bei Andrich muss ich ganz ehrlich sagen: Die Überlegungen ihn zu berufen gab es ja schon vor einiger Zeit. Jetzt hat er eine schwierige Phase bei Leverkusen. Ich sage aber, dass er vom Spielertyp und vom Charakter einer ist, den du immer mitnehmen kannst oder sogar musst“, stellte der Ex-Nationalspieler klar.

Stefan Effenberg mit „Doppelpass“-Plädoyer für Robert Andrich beim DFB

Dass das Leistungsprinzip nicht nur das Auftreten auf dem Platz, sondern auch im Mannschaftskreis beim Training und zwischen den Spielen greift, machte „Effe“ am Andrich-Beispiel dann noch mal deutlicher: „Vielleicht kommt der Tag X, an dem du ihn aufstellen musst, aber dann kannst du dich zu 100 Prozent auf ihn verlassen.“ So sei letztlich auch das Leistungsprinzip unter Nagelsmann zu verstehen.

Robert Andrich im Training der deutschen Nationalmannschaft.

Robert Andrich mischt erstmals bei der deutschen Nationalmannschaft mit. Vorerst aber nur, wie hier am 13. Oktober 2023, im Training.

Andrich sei „ein Zweikämpfer, ein harter Junge, der eigentlich alles mitbringt“, neben sportlichen Qualitäten auch Leidenschaft und Siegeswillen. Daher schloss Effenberg: „Wenn du so einen hast als Back-up, würde ich gar kein Fass aufmachen. Auch für ihn gilt natürlich, sich den Platz wieder zurückzuholen, aber vom Charakter her ist es einer, den du blind mitnehmen musst eigentlich für die EM.“

Der Fußball müsse von anderen deutschen Nationalmannschaften, etwa Handball, Eishockey oder Basketball, lernen, die als eingeschworene Einheiten eine Turnier-Euphorie ausgelöst hatten, wie es der Volkssport Nummer eins schon länger nicht mehr schafft. Auch daran müsse ein Bundestrainer bei seiner Spielerwahl denken: „Das Allerwichtigste ist, dass sie sich als Team präsentieren.“