Es ist das Diskussions-Thema des Bundesliga-Wochenendes: Trainer Oliver Glasner ist nach der Niederlage mit Eintracht Frankfurt in Hoffenheim ausgerastet.
Blut-im-Urin-RedeFrankfurt-Zoff um Glasner – „Let’s-Dance“-Ikone Llambi im Doppelpass verwundert
Riesiger Knatsch rund um Eintracht Frankfurt nach der Wutrede von Trainer Oliver Glasner im Anschluss an das 1:3 am Samstag, 6. Mai 2023, in Hoffenheim. Glasner hatte einen Journalisten nach einer Frage angebrüllt: „Hört mir auf mit diesem Müll.“ Jetzt gab es den Rüffel von Eintracht Vorstand Axel Hellmann.
Der Vorstandssprecher hat mit klarer Kritik auf die Wutrede von Cheftrainer Glasner reagiert.
Eintracht Frankfurt: Oliver Glasner spricht über Blut im Urin
„Es ist spürbar, dass er natürlich enttäuscht ist über die sportlichen Ergebnisse. Was ich auf keinen Fall verstehen kann, ist, dass man diese Enttäuschung an einem Journalisten auslässt, der seine Arbeit macht. Ich habe mitbekommen, dass Oliver Glasner sich dafür auch entschuldigt hat“, sagte Hellmann am Sonntag (7. Mai) beim TV-Sender „Bild“. Es sei „weder gut noch richtig“ gewesen, nach der Niederlage am Samstag so zu reagieren.
Glasner hatte einen Journalisten verbal harsch attackiert, nachdem dieser gefragt hatte, ob die Eintracht die tabellarische Chance nach Niederlagen der Konkurrenz nicht realisiert habe. „Hör mir mit diesem Müll auf. Ich weiß, was die Jungs hier leisten“, sagte Glasner unter anderem in einem hochemotionalen Monolog. Die Eintracht ist aktuell nur Neunter der Tabelle, die internationalen Plätze sind weit entfernt.
Hellmann sah Glasners denkwürdige Wutrede durchweg kritisch. „Ich kann da ehrlicherweise nicht viel Positives dran erkennen“, sagte der Funktionär. Die Aussage, der 39 Jahre alte Routinier Makoto Hasebe habe wegen der großen Belastungen „teilweise Blut im Urin“, rügte Hellmann explizit: „Das gehört nicht in die Öffentlichkeit, so eine Aussage. So ein Thema gehört nicht in die Öffentlichkeit.“
Auch im Doppelpass am Sonntagmorgen (7. Mai) war die Wutrede natürlich Thema. Sport1-Experte Stefan Effenberg sagte über Glasner: „Absolut angespannt, aber ab und zu müssen die Emotionen auch mal raus. Er hat sich entschuldigt. Er ist nicht zufrieden mit der Situation, aber Frankfurt steht im Pokalfinale. Von daher würde ich für Frankfurt eher applaudieren, was sie in den letzten zwei Jahren geleistet haben.“
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Joachim Llambi („Let’s Dance“) war auch zu Gast, sagte: „Ich wohne ja in der Stadt und erlebe die Stimmung. Die Fans fahren überall hin, der Support ist da. Aber dann kommt aus dem Klub soviel Unruhe, das kann die Mannschaft nicht immer ausblenden. Der Trainer ist dann als Bindeglied dazwischen. Er ist angefasst, darf seine Stimmung auch mal kundtun. Man ist es nur nicht von Glasner gewohnt, er ist ja ein in sich ruhender Mensch. Irgendwas muss passiert sein, dass er so trapattonimäßig explodiert.“
Union Berlins Oliver Ruhnert fand Glasners Auftritt trotz aller Probleme rund um Frankfurt nicht souverän: „Ich glaube, dass es in Frankfurt deshalb eine so große Nervosität gibt, weil sie international spielen müssen, es ist eine große Frage des Geldes. Die Bundesliga ist der tägliche Job. Ich muss schon sagen, es wirkte unsouverän, das kannst Du anders beantworten.“ (dpa, ubo)