TV-Experten fassungslosEffenberg lobt Deutschland-Schiri: „Vielleicht beste Turnierleistung“

Von l. nach r. Jamal Musiala, Robert Andrich, Marc Cucurella, Anthony Taylor und Aymeric Laporte beim EM-Viertelfinale.

Schiedsrichter Anthony Taylor lässt nach diesem vermeintlichen Handspiel die Partie Deutschland gegen Spanien weiterlaufen.

Fußball-Legende Stefan Effenberg schlägt sich nach der umstrittenen Handspielentscheidung klar auf die Seite vom Unparteiischen Anthony Taylor und lobt seine außergewöhnliche Leistung beim EM-Viertelfinale.

Stefan Effenberg (55) hat den Unparteiischen Anthony Taylor (45) in der Handspiel-Diskussion verteidigt und dem Engländer die „vielleicht beste Schiedsrichterleistung im ganzen Turnier“ bescheinigt.

Der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim bitteren Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM gegen Spanien (1:2 n.V.) einen Strafstoß zu verweigern, sei richtig gewesen, schrieb Effenberg in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal „t-online“: „Die Aktion von Spaniens Marc Cucurella (25) war für mich kein Handspiel.“

TV-Experten fassungslos über Entscheidung vom Schiedsrichter

Cucurella hatte in der Verlängerung einen Schuss von Jamal Musiala (21) im eigenen Strafraum an die Hand bekommen. „Da gibt es keine Diskussion“, meinte Effenberg. „Cucurellas Hand bewegt sich nicht vom Körper weg, sondern zum Körper hin, er zieht den Arm weg. Das ist ein großer Unterschied, und das gibt für mich den Ausschlag, hier nicht auf Elfmeter zu entscheiden.“

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Taylors Entscheidung, weiterspielen zu lassen, „war absolut in Ordnung. Taylor hat mich ohnehin beeindruckt – denn er hat seine Entscheidungen auf dem Platz aus voller Überzeugung getroffen, ohne den VAR.“

Mit dieser Meinung steht Effenberg unter den deutschen Fußball-Experten relativ alleine dar.

Denn direkt im Nachgang des Spiels debattierten TV-Experten wie Michael Ballack (47) oder Shkodran Mustafi (32) über die strittige Szene. Auch bei Bastian Schweinsteiger (39), Thomas Hitzelsperger (42), Christoph Kramer (33) und Per Mertesacker (39) löste die Szene Fassungslosigkeit aus. Alle waren sich einig: Der Schiri hätte das Handspiel pfeifen müssen.

Effenberg hingegen betonte, die DFB-Elf habe sogar „Glück“ gehabt: „Toni Kroos (34) hätte für sein Foul gegen Pedri (21) schon nach vier Minuten die Gelbe Karte sehen müssen. Kurz danach kam er gegen Lamine Yamal (16) erneut zu spät, hielt nochmals den Fuß drauf. Das wäre Gelb-Rot gewesen.“ Am „vermeintlichen Handspiel“ von Cucurella habe das Aus „nicht gelegen“.

Allerdings hielt auch der 55-Jährige fest, der spanische Sieg sei „nicht verdient“ gewesen. Eine einzige „Unachtsamkeit“ habe „den Ausschlag gegeben. Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere.“ Dennoch habe die DFB-Auswahl die Herzen der Fans „zurückgewonnen. Und das wird bleiben.“ (sid/vis)