Stefan Effenberg hat kein gutes Haar am DFB-Auftritt gegen die Türkei gelassen. Im „Doppelpass“ übte der Sport1-Experte scharfe Kritik.
Nationalelf-Schelte im „Doppelpass“Effenberg watscht DFB-Elf ab und fällt bedenkliches Urteil
von Béla Csányi (bc)
Die DFB-Pleite gegen die Türkei in der „Doppelpass“-Aufbereitung. Die Talk-Runde bei Sport1 warf am Sonntagvormittag (19. November 2023) einen kritischen Blick auf die 2:3-Pleite der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei.
208 Tage vor dem Start der Heim-EM schrillen beim DFB damit auch unter Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) die Alarmglocken. Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg (55) legte den Finger in die Wunde und zog ein alarmierendes Fazit. „Das ist eine große Baustelle“, urteilte er über den Gesamtzustand der deutschen Auswahl.
Stefan Effenberg mit ernüchterndem Blick auf DFB-Auswahl
Im Detail beklagte Effenberg vor allem die fehlenden Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, was am Samstag bei der 2:3-Pleite immer wieder eiskalt von den dynamischen Gästen ausgenutzt wurde. So auch beim ersten Gegentor, als sich Torschütze Ferdi Kadioglu (24) im Rücken einer nicht geschlossen verteidigenden deutschen Mannschaft entscheidend abgesetzt hatte.
Dass sich die Probleme beim DFB unabhängig von der Besetzung auf der Trainerbank oder dem Spielfeld seit langer Zeit nicht abstellen lassen, verleitete den Sport1-Experten zu einem bedenklichen Urteil. „Vielleicht ist es aber auch so, dass eine gewisse Qualität dann fehlt“, unkte Effenberg über die Nationalmannschaft, die bei der Heim-EM eigentlich auf der Titel-Mission unterwegs sein soll.
Ähnlich sah es auch Reiner Calmund (74). Auf Nachfrage von Florian König (56), ob bei der vermeidbaren Pleite im Hexenkessel Olympiastadion vornehmlich die von Nagelsmann beklagte Emotionalität oder am Ende Qualität gefehlt habe, legte Calli sich ohne zu zögern fest: „Beides!“
Von einer Euphorie rund um die Nationalmannschaft, die nach den ersten beiden Spielen unter Nagelsmann zumindest einen Positiv-Trend hatte erkennen lassen, wollte Effenberg daher schon nicht mehr sprechen. „Ich habe gestern das Spiel gesehen. Danach habe ich den Fernseher ausgemacht und bin direkt eingeschlafen. Früher hat mich das mehr beschäftigt“, gab der frühere Bayern-Star zu bedenken.
Die von Nagelsmann ganz sicher nicht eingeplante Niederlage gegen die im internationalen Vergleich allenfalls durchschnittliche Türkei habe ihn jedenfalls nicht mehr unvorbereitet getroffen, gestand Effenberg und verpasste der DFB-Auswahl eine saftige Watschn: „Ich sehe das nicht als Rückschlag, ich habe nicht mehr erwartet.“