Nach Blamage in HeidenheimBezeichnender Bayern-Moment: Diese Szene beschreibt das ganze Elend

Die Stars des FC Bayern beim Abgang aus der Voith-Arena in Heidenheim.

Die Stars des FC Bayern am Samstag (6. April 2024) beim Abgang aus der Voith-Arena in Heidenheim.

Der FC Bayern erlebt beim 1. FC Heidenheim eine weitere große Enttäuschung, viele Fans haben längst die Geduld verloren. Die Stimmung konnten sie allerdings nur kurz an die Mannschaft herantragen.

von Béla Csányi  (bc)

Es ist und bleibt eine Saison der Tiefpunkte für den FC Bayern. Die Münchner haben in einer noch immer nicht komplett absolvierten Spielzeit bereits etliche Enttäuschungen erlebt – und doch werden die Fans regelmäßig aufs Neue böse überrascht.

Auch das erste Gastspiel der Klub-Geschichte bei Bundesliga-Neuling 1. FC Heidenheim war da keine Ausnahme. Am Samstag (6. April 2024) verspielte der womöglich schon am kommenden Spieltag entthronte Meister eine 2:0-Führung, unterlag am Ende sogar 2:3. Doch nicht nur die Leistung während der 90 Minuten stieß vielen, die es mit den Bayern halten, übel auf.

Bayern-Stars marschieren in Heidenheim schnell in die Kabine

Den obligatorischen Besuch bei den knapp 2000 mitgereisten Fans im Gäste-Bereich spulten die Bayern-Stars ebenso lustlos ab wie die zweiten 45 Minuten in der Voith-Arena. Rund 20 Sekunden klatschten die Profis mit vielen Metern Abstand pflichtbewusst in die Hände, ließen die Pfiffe über sich ergehen. Dann ging es schnurstracks in die Kabine.

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Den deutlich sichtbaren Gesprächsbedarf des verärgerten Anhangs ließen die Münchner abblitzen. Ein Austausch – logischerweise mit erwartbaren kritischen Worten – fand nach der zweiten Pleite in Folge nicht statt.

Nur vereinzelte Spieler zeigten ihr Bemühen, Alphonso Davies (23), Mathys Tel (18), Bryan Zaragoza (22) und mit Abstrichen Dayot Upamecano (25) blieben etwas länger an Ort der Stelle, schienen den Kollegen sogar gestenreiche Vorhaltungen wegen des schnellen Abgangs zu machen.

Die Stars des FC Bayern stehen nach der Niederlage in Heidenheim frustriert vor dem Gästeblock.

Nur mit reichlich Abstand und für einen kurzen Moment näherten sich die Stars des FC Bayern am Samstag (6. April 2024) dem Gästeblock.

Die Teflon-Bayern bestätigten mit ihrer Kabinen-Flucht besonders all jene Kritikerinnen und Kritiker, die schon länger beklagen: An diesen Stars perlt in dieser Saison alles ab!

Egal ob Impulse und Kritik des zunehmend ratlosen Thomas Tuchel (50) oder flammende öffentliche Appelle der Führungsfiguren Thomas Müller (34) und Joshua Kimmich (29) – Wirkung zeigt keine der bislang angewandten Krisen-Therapien. Auch der frühzeitig verkündete Abschied des Trainers ließ nicht den erhofften Ruck durch die Mannschaft gehen.

Bayern-Fans enttäuscht nach Pleite – London-Reise trotz Strafe?

Dass die kalte Schulter für die eigenen Fans in dieser Saison nicht zum ersten Mal vorkommt, nach dem peinlichen Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal in Saarbrücken sogar am Sky-Mikrofon von Thomas Müller gescholten wurde, konnte eine Wiederholung in Heidenheim fünf Monate später nicht verhindern.

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Fortschritte, Lerneffekte oder auch nur der erkennbare Wille zum Schritt aus der Krise wirken bei vielen Stars nur äußert mäßig ausgeprägt, was den Unmut der Fans nur weiter steigert. Bei Social Media wurde der auffallend kurze Gang zum Gästeblock entsprechend heiß diskutiert, mehrfach wurde den Profis dabei fehlender Charakter vorgeworfen.

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Beinahe schon Glück im Unglück für die Krisen-Bayern: Zu ähnlichen Szenen wird es am Dienstag nach dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal nicht kommen. Infolge einer Uefa-Strafe müssen die Münchner das Spiel in London ohne Gäste-Fans bestreiten.

Die Bayern selbst appellierten öffentlich an alle, der Stadt aus Sicherheitsgründen fernzubleiben. Ein Banner in Heidenheim kündigte aber bereits die Reise-Pläne vieler Fans an, die „trotzdem nach London“ pilgern wollten und ihr Plakat mit beleidigenden Grüßen an die Europäische Fußball-Union versahen.

Auch ohne Stadion-Besuch dürfte der Reiseverlauf letztlich aber entscheidend davon abhängen, ob die Münchner zumindest in der Champions League doch noch mal ein anderes Gesicht zeigen können.