Dr. Müller-Wohlfahrt ist eine echte Bayern-Legende. Den Klub kritisiert er heute aber scharf. Ein Ex-Trainer der Münchner hat ihn zudem mit einer Aktion „tief getroffen“.
War 40 Jahre im AmtEx-Bayern-Arzt mit Generalkritik am Klub – andere Sache hat ihn „tief getroffen“
Mehr als 40 Jahre lang hat er sich um das Wohl der Stars des FC Bayern gekümmert. Mittlerweile kümmert sich Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (82) nur noch um die Patientinnen und Patienten seiner eigenen Praxis.
Trotzdem verfolgt er seinen Ex-Klub natürlich weiter – und ist mit der Entwicklung, die die Münchner genommen haben, überhaupt nicht zufrieden!
Dr. Müller-Wohlfahrt: „Mir fehlt die Identifikation mit dem Verein“
„Wenn ich mir die Mannschaft heute ansehe, fehlt mir die Identifikation zahlreicher Spieler mit dem Verein. Es ist ein Gefühl! Der FC Bayern war eine Familie, heute ist er aber mehr und mehr zu einem Großunternehmen geworden. Die Spieler rangieren auf einer Werteskala je nach Ablösesumme“, sagte Dr. Müller-Wohlfahrt im „Münchner Merkur“.
Diese Entwicklung missfalle dem 82-Jährigen, heutzutage sehe er sich nur noch als stiller Beobachter: „Wiederholt hätte ich gerne eingegriffen, um bei medizinischen Problemen zu helfen. Das waren so meine Gedankenspiele.“
Unter anderem zu Ex- und Ehrenpräsident des FC Bayern Uli Hoeneß (73) habe Müller-Wohlfahrt bis heute noch ein freundschaftliches Verhältnis.
2015 hatte sich der 82-Jährige ordentlich mit dem damaligen Trainer Pep Guardiola (54) in den Haaren, der Doc hörte deshalb sogar kurzzeitig bei den Bayern auf. Nach einer 1:3-Niederlage in der Champions League in Porto hatte der Spanier den Deutschen vor versammelter Mannschaft zusammengefaltet. Müller-Wohlfahrt: „Der fürchterliche Eklat in Porto hat mich tief getroffen. Von der anwesenden Vereinsführung hätte ich mir aufgrund meiner Verdienste Rückendeckung erwartet.“
Bereits rund sieben Jahre zuvor hatte er überlegt hinzuschmeißen, als Jürgen Klinsmann (60) Bayern-Trainer war: „Da hat Uli Hoeneß gesagt: Kommt gar nicht infrage! Halt dich vorübergehend etwas zurück, aber du bleibst bei uns.“
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2020 hörte Müller-Wohlfahrt (der von 1996 bis 2018 auch Teamarzt der deutschen Nationalmannschaft war) endgültig und aus freien Stücken als Bayern-Arzt auf: „Ich habe von mir aus die Vereinsarzttätigkeit beendet. Der Verein war lange Jahrzehnte Teil meines Lebens. Ich habe mich mit dem Verein identifiziert und das Mia san Mia verinnerlicht. Durch mein Tun fühle ich mich als Teil der Geschichte, des Aufbaus und des Erfolgs des FC Bayern. Die Geschichte ist geschrieben.“