„Völliger Schwachsinn“Heißes „Gerangel“ um Kimmich-Rot – Nationalspieler verteidigt sich

Joshua Kimmich (M.) und Thomas Müller beschweren sich bei Schiedsrichter Harm Osmers über den Platzverweis gegen den FC Bayern.

Joshua Kimmich (M.) und Thomas Müller beschweren sich am Sonntag (5. Februar 2023) bei Schiedsrichter Harm Osmers über den Platzverweis gegen den FC Bayern.

Das komplizierte Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg hat der FC Bayern durch den 4:2-Sieg erfolgreich hinter sich gebracht. Größer Wermutstropfen war dabei der Platzverweis für Joshua Kimmich.

Beinahe die komplette zweite Halbzeit musste der FC Bayern seinen Sieg beim VfL Wolfsburg in Unterzahl über die Zeit retten, das 4:2 brachten die Münchner am Sonntag (5. Februar 2023) aber auch ohne Joshua Kimmich (27) ins Ziel. Trotzdem wurde der Platzverweis gegen den DFB-Star nach dem Spiel heiß diskutiert.

In der Analyse bei DAZN gingen die Meinungen über die Entscheidung von Referee Harm Osmers (38) auseinander. Kimmich hatte für seinen ersten (!) Bundesliga-Platzverweis kein Verständnis, Nationalmannschafts-Kollege Maximilian Arnold (28) betrachtete die Szene vor der zweiten Gelben Karte mit klarer Haltung.

Joshua Kimmich sieht Platzverweis in Wolfsburg kritisch

Bei der ersten Verwarnung, einem Schubser gegen Mattias Svanberg (24) habe er sich „ein bisschen hinreißen“ und „provozieren“ lassen, äußerte Kimmich selbstkritisch. Für die zweite Gelbe in der 54. Minute nach einem Zweikampf mit Arnold fehlte dann aber das Verständnis: „Ich fand, es war schon sehr wenig.“

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Der Bayern-Star machte dem VfL-Kapitän zwar ausdrücklich „keinen Vorwurf“, unterstellte aber eine gewisse Cleverness. „Der Maxi weiß natürlich, dass ich schon Gelb habe und ihm hinterherlauf‘“, führte Kimmich weiter aus.

Arnold war im Laufduell nach einem leichten Kontakt am Arm zu Boden gegangen, Osmers ahndete ein taktisches Foul, mit dem der Konter gestoppt wurde.

Maximilian Arnold geht nach dem Kontakt mit Joshua Kimmich zu Boden.

Diese Szene erhitzte die Gemüter: Maximilian Arnold geht nach dem Kontakt mit Joshua Kimmich zu Boden.

Folgerichtig zückte er die zweite Karte, wie auch Expertin Almuth Schult (31) bemerkte. Moderator Alex Schlüter (37) schmunzelte anschließend über das inhaltliche „Gerangel“ zwischen ihr und Kimmich, die sich bei der Szene nicht auf eine Sichtweise einigen konnten.

Arnold verteidigt sich nach Kimmich-Platzverweis in Wolfsburg

Und der Gefoulte? Arnold wunderte sich selbst, sprach am DAZN-Mikro bei Betrachtung der Bilder von einem „normalen Zweikampf“ und versicherte, nicht aus Kalkül zu Boden gegangen zu sein. Gegen diese Unterstellung wehrte sich der Nationalspieler (drei DFB-Auftritte) sogar vehement.

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Deutschland ist eine der erfolgreichsten Fußballnationen der Welt. In dieser Galerie präsentieren wir Ihnen, welche Spieler die meisten Tore erzielt und damit die Türen zu großen Erfolgen aufgestoßen haben.

Michael Ballack jubelt mit offenen Armen und schreit den Jubel raus.

Platz 10: Michael Ballack bejubelt hier seinen Treffer gegen Tschechien bei der EM 2004. Er schoss 42 Tore in 98 Spielen.

Uwe Seeler rennt am französischen Verteidiger Douis vorbei.

Platz 9: Uwe Seeler, hier 1958 in seinem achten Länderspiel gegen Frankreich, netzte in 72 Partien 43 Mal.

Thomas Müller winkt mit konzentrierter Mine in die Kamera.

Platz 8: Thomas Müller, hier vor dem Nations-League-Vorrundenspiel gegen England 2022, schoss in 116 Länderspielen 44 Tore.

Rummenigge dribbelt als Kapitän mit Ball am Fuß.

Platz 7: Karl-Heinz Rummenigge, stark am Ball, wie auch in dieser Szene bei dem WM-Qualifikationsspiel 1985 gegen Portugal. Er erzielte 45 Tore in 95 Länderspielen.

Rudi Völler geht überlegend, über den Platz und schaut nach vorne.

Platz 5: Rudi Völler schoss in 90 Spielen 47 Tore. Das Bild stammt aus dem WM-Achtelfinale 1990 gegen die Niederlande.

Jürgen Klinsmann dribbelt vor einem bolivischen Verteidiger, der grätschend auf dem Boden liegt

Platz 5: Jürgen Klinsmann erzielte in 108 Länderspielen 47 Tore, hier entkam er gerade einer Grätsche im WM-Vorrundenspiel 1994 gegen Bolivien. Er sollte den Siegtreffer erzielen.

Podolski jubelt in Richtung, der deutschen Anhänger und zeigt auf sie.

Platz 4: Lukas Podolski, hier beim Torjubel in seinem Abschiedsspiel gegen England 2017. Er knipste 49 Mal in 130 Spielen für die deutsche Elf. Seinen linken Hammer wird man in Deutschland lange in Erinnerung halten.

Joachim Streich dribbelt mit Ball am Fuß.

Platz 3: Joachim Streich, hier 1972, schoss in 105 Spielen für die DDR 59 Tore.

Gerd Müller jubelt mit Bundestrainer Helmut Schön über den Sieg im WM-Finale.

Platz 2: Gerd Müller, hier 1974 beim WM-Sieg gegen die Niederlande in München, erzielte 68 Tore in 62 Spielen.

Klose bejubelt seinen Treffer gegen Brasilien mit ausgestreckten Armen.

Platz 1: Miro Klose, der Führende in der Rangliste der deutschen Rekord-Torjäger, schoss in 137 Spielen 71 Tore, sein letztes hier im WM-Halbfinale 2014 beim 7:1 gegen Brasilien. Besonders seine Kopfballstärke war herausragend.

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Arnold: „Um Gottes willen. Ich habe niemanden gewusst, wo ich sage: ,Jetzt hat der ’ne Gelbe Karte, ich laufe jetzt nur noch den an, damit der Gelb-Rot bekommt‘. Das ist absolut nicht meine Art, das ist völliger Schwachsinn.“ Seine Sicht der Dinge schilderte er anschließend wieder deutlich nüchterner: „Ich bin jetzt nicht der Schnellste, mir geht irgendwann das Tempo aus, deshalb brauche ich jeden Kontakt.“

Die Diskussionen um die Szene erklärte Arnold damit auch für beendet: „Es gibt wesentlich Schlimmeres auf der Welt.“ Da wollte auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35) nicht widersprechen, der lapidar kommentierte: „Es ist halt so, wie es ist. Es ist jetzt ehrlich gesagt egal.“ (bc)