Tragödie um Ex-Bayern-TalentFamilie will „die Wahrheit“ wissen: 18-Jähriger erleidet Hirntod im Testspiel

Der Bayern-Campus, an dem die zahlreichen Jugendmannschaften des FC Bayern trainieren.

Der Bayern-Campus, an dem die zahlreichen Jugendmannschaften des FC Bayern trainieren. (Foto: 25. Dezember 2024)

Der tragische Schicksalsschlag für das frühere Bayern-Talent Guo Jiaxuan beschäftigt dessen Familie noch immer. Nach dem Hirntod des jungen Fußballers fordern dessen Angehörige jetzt „die Wahrheit“.

Die Familie eines ehemaligen Bayern-Talents aus China, das nach einer schweren Verletzung in Spanien für hirntot erklärt wurde, hat schwere Vorwürfe gegen den Pekinger Fußballverband erhoben.

„Die Familie will einfach nur die Wahrheit wissen. Warum ist das so schwer?“, sagte der Bruder des 18 Jahre alten Guo Jiaxuan in einem Video, das auch von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlicht wurde.

Guo Jiaxuan verletzte sich im Spanien-Trainingslager

Guo war am 6. Februar nach einem Unfall während eines Trainingsspiels zwischen einer U20-Mannschaft aus Peking und dem spanischen Klub RC Alcobendas ins Koma gefallen.

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Der Verteidiger hatte im Jahr 2023 dem FC Bayern World Squad angehört, einer aus internationalen Talenten zusammengestellten Mannschaft des deutschen Rekordmeisters.

Die Familie verlangt nun Videoaufnahmen des Spiels und Details zur medizinischen Behandlung Guos in der Zeit bis zur Ankunft im Krankenhaus. Die Behörden hätten die Weitergabe dieser Informationen „immer wieder verzögert“.

Er habe seit Tagen niemanden vom Verband gesehen, sagte der Bruder und veröffentlichte Screenshots, die seine vergeblichen Bemühungen beweisen sollen.

Laut spanischen Medien hatte ein Kniestoß gegen den Kopf zu einer Hirnblutung und schließlich zum Hirntod geführt. Der Pekinger Fußballverband hatte keine Einzelheiten veröffentlicht und nur erklärt, dass „medizinisches Personal beider Teams auf das Spielfeld“ geeilt sei, um erste Hilfe zu leisten.

Später sei er stundenlang intensivmedizinisch im Krankenhaus behandelt worden, ehe die behandelnden Ärzte in Spanien den Hirntod festgestellt hatten, berichtete der Pekinger Fußballverband BFA. In Spanien stehe es den Ärzten nach geltendem Recht frei, die Behandlung an diesem Punkt zu beenden, auf eindringliche Bitten aus China habe sich das medizinische Personal allerdings dagegen entschieden.

So war Guo vergangene Woche zur weiteren Behandlung nach China gebracht worden. Sein Zustand zeige aber „keine Besserung“, sagte sein Bruder: „Wir akzeptieren allmählich die Realität.“ (sid/bc)