Sechser-DebatteTV-Urgestein schießt gegen Bayern-Star: „Auch wenn er sich zu Höherem geboren fühlt“

Leon Goretzka und Joshua Kimmich (r.) in den neuen Bayern-Trikots für die Saison 2023/24.

Leon Goretzka und Joshua Kimmich (r.) bei der Team-Präsentation des FC Bayern München am 23. Juli 2023.

Die Sechser-Debatte beim FC Bayern geht in die nächste Runde. TV-Kommentator Béla Réthy hat sich nun zur Rolle von Joshua Kimmich beim Rekordmeister geäußert und den Mittelfeldmann schwer kritisiert.

von Felix Rasten  (fr)

Das Mittelfeld beim FC Bayern wirft aktuell viele Fragen auf. Wunschspieler Declan Rice (24/zum FC Arsenal gewechselt) konnte nicht verpflichtet werden, Leon Goretzka (28) wird immer wieder mit einem Abgang in Verbindung gebracht und Joshua Kimmich (28) scheint seiner Rolle als Sechser nicht gerecht zu werden.

Bezüglich der Kimmich-Debatte hat sich nun TV-Urgestein Béla Réthy (66) im Podcast „All you can Stream“ geäußert: „Ich würde Kimmich nach rechts hinten stellen.“ Diese Position hat der Nationalspieler zu Anfang seiner Profi-Karriere bekleidet.

TV-Kommentator Béla Réthy fordert Kimmich in der Verteidigung

Réthy sieht dort Kimmichs Qualitäten eher als im Mittelfeld. Er kritisierte zudem die Haltung des DFB-Stars: „Da soll er seine Giftigkeit, seine Schnelligkeit und sein Engagement einfach mal in den Dienst der Mannschaft stellen – auch wenn er sich zu Höherem geboren fühlt als Über-Sechser Europas. Das ist er nicht.“

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Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49) hatte Kimmichs Rolle als klassischen Sechser bereits hinterfragt, forderte daher einen neuen Spieler für diese Position: „Joshua ist der strategische Typ, der am liebsten alles machen würde und auch prinzipiell auch alles machen könnte. Er bringt viel Qualität ins Team rein, aber er hat immer noch nicht die DNA eines defensiven Sechsers.“

Bayern-Verteidiger Matthijs de Ligt (23) sieht das offenbar ähnlich, wie er gegenüber „Bild“ verriet: „Wir haben das jetzt nicht, das ist die Wahrheit. Wenn du eine Holding Six (defensiven Sechser, Anm. d. Red.) hast, ist das schön. Wenn du es nicht hast, musst du mit anderen Typen von Spielern agieren. Das ist auch gut.“

Joshua Kimmich: „Ich bin ein Sechser“

Kimmich selbst sieht seine Rolle in der Mannschaft des FC Bayern aber klar auf seiner gewohnten Position: „Ich bin ein Sechser“, sagte er nach dem 4:3-Testspielsieg gegen den FC Liverpool am Mittwoch (2. August 2023). Fraglich ist derzeit jedoch, wie Tuchel mit dem 28-Jährigen in der kommenden Saison planen will.

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Die Debatte um Kimmich ist nicht gerade neu. Experten und Fans fordern schon seit langem, dass der Bayern-Star wieder auf der Rechtsverteidiger-Position spielt. Im Mittelfeld überragen seine offensiven Qualitäten die defensiven, wodurch er immer wieder in Kritik geriet.

Zudem würde er damit auch beim DFB-Team eine langjährige Problemstelle füllen. Seit dem Abschied von Philipp Lahm (39) konnte kein passender Nachfolger mehr auf der Position gefunden werden. Benjamin Henrichs (26), Thilo Kehrer (26) oder Lukas Klostermann (27) konnten nie in die Fußstapfen des Weltmeisters von 2014 treten. (fr)