Die Zeit von Frank Kramer beim FC Schalke 04 ist abgelaufen. Nach dem Pokal-Aus bei der TSG Hoffenheim muss der Klub reagieren.
„Ein armer Hund“FC Schalke reagiert: Entscheidung über Trainer Frank Kramer ist gefallen
Jetzt ist seine Zeit abgelaufen! Frank Kramer wurde am Mittwoch (19. Oktober 2022) beim FC Schalke freigestellt. Die neuerliche 1:5-Niederlage im Pokal am Dienstag bei der TSG Hoffenheim hatte das Fass zum Überlaufen gebracht.
„Nach dem Aufstieg haben wir uns gemeinsam einem Ziel verschrieben: dem Klassenerhalt in der Bundesliga. Bis zuletzt waren wir der Überzeugung, dass wir die Trendwende in der bestehenden Konstellation schaffen können. Aus unserer Sicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem wir personelle Veränderungen vornehmen müssen“, so Sportdirektor Rouven Schröder am Mittwoch in einer Mitteilung. Hier auf Twitter sehen:
„In den letzten fünf Ligaspielen vor einer außergewöhnlich langen WM-Pause müssen wir punkten, um uns im Anschluss bestmöglich auf eine für unseren Verein wegweisende Rückrunde vorzubereiten“, meint Schröder weiter.
Doch auch in der Führungsriege hatten sie Mitleid mit dem 50-jährigen Trainer. „Frank Kramer ist ein armer Hund“, sagte Schröder nach dem desaströsen 1:5 in der 2. Runde des DFB-Pokals.
Frank Kramer war nach neuerlicher Niederlage beim FC Schalke entsetzt
Kramer sagte nach der Niederlage entsetzt: „Wir haben in keiner Weise das Gesicht gezeigt, das wir zeigen müssen. Deshalb sind wir sehr schnell in Rückstand geraten. Wir haben überhaupt keine Zweikämpfe geführt. Das macht mich fast sprachlos, wie wir dieses Spiel geführt haben. Wenn wir so spielen, dann wird man hergespielt.“ Nach fünf Minuten hieß es schon 0:1.
Seine Entlassung ahnte er wohl am späten Dienstagabend schon, als er sagte: „Man muss ganz schnell aufstehen und ein anderes Gesicht zeigen. Alles andere erspare ich mir jetzt.“
Die heftigste Pokalklatsche seit 17 Jahren war dann tatsächlich zu viel. Auf Schalke haben sie kein Vertrauen mehr in den Coach, der erst am 1. Juli 2022 beim FC Schalke seine Arbeit aufnahm.
Jetzt ist nach wenigen Monaten schon wieder Schluss. Kramers Vertrag lief eigentlich noch bis Ende Juni 2024. Peter Knäbel, Mitglied des Vorstands und verantwortlich für den Sport: „Die Art und Weise, wie wir insbesondere bei den Auswärtsspielen in Leverkusen und Hoffenheim aufgetreten sind, war des FC Schalke 04 nicht würdig. Unsere Analyse geht auch deshalb über die Einzelperson des Chef-Trainers hinaus. Wir werden uns in allen Bereichen signifikant verbessern müssen, um unser großes Ziel – den Klassenerhalt – erreichen zu können.“
Von Schalker Seite heißt es: „Wir bedanken uns bei Frank Kramer für seine professionelle und engagierte Arbeit. Für seine private wie auch berufliche Zukunft wünschen wir ihm alles Gute.“
In der Bundesliga-Tabelle liegt Schalke nach zuletzt vier Niederlagen in Serie mit sechs Pünktchen nach zehn Spieltagen auf dem 17. Tabellenplatz. Jetzt kam das Pokal-Aus oben drauf. Vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, ist den Bossen übel aufgestoßen.
Kramer spielte auf Bewährung, nachdem sich Schalke auch schon am 8. Oktober beim 0:4 in Leverkusen regelrecht abschlachten ließ. In der Liga gab es dann gegen Hoffenheim ein 0:3 und jetzt im Pokal ein 1:5. 12 Gegentore in drei Spielen.
„Es war unbestritten unsere schlechteste Saisonleistung. Schlechter geht es ja auch nicht“, gestand der Coach nach der Pokalpleite ein: „Die Wehrlosigkeit ist mir fast ein Rätsel. Wir haben alle den Verein im Stich gelassen.“ Schalke am Boden.
Doch wer richtet sie nun wieder auf? Für die Schalker steht am Sonntag die richtungsweisende Partie beim direkten Kontrahenten Hertha BSC auf dem Programm. Gehandelt werden Thomas Reis und Adi Hütter. (ubo)