Ein guter Tag für die Schalker Seele: Auf dem Fanfriedhof wurde Stan Libuda 25 Jahre nach seinem Tod zum zweiten Mal beigesetzt. Viele Schalke-Legenden erwiesen ihm die letzte Ehre.
Zweite Beerdigung für Schalke-IkoneS04-Legenden begleiten Stan Libuda auf Fan-Feld
Der ehemalige Schalker Stürmer Reinhard „Stan“ Libuda ist am Samstag (15. Januar 2022) zum zweiten Mal beerdigt worden. Der Verein „Schalker Markt“ hatte sich für die Umbettung des 1996 verstorbenen Sportlers auf das Fan-Feld des Clubs eingesetzt. Das bisherige Grab der Fußball-Ikone auf dem Gelsenkirchener Ostfriedhof wurde nach Ablauf der Liegezeit eingeebnet.
Im Rahmen der Trauerfeier wurde Libudas Sarg zum Schalker Fan-Feld auf dem Friedhof Gelsenkirchen Beckhausen-Sutum gebracht. „Es war ein würdevoller, schöner und emotionaler Tag für die Schalker Seele“, berichtete der Sprecher der Initiative „Schalker Markt“. Die neue Grabstätte trägt die Nummer 7 - Libudas ehemalige Trikotnummer bei Schalke 04. „Hier können sich die Fans jetzt weiter an Libuda erinnern“, sagte der Sprecher. „Egal ob mit einem Blümchen oder bei einer Dose Bier, jeder wie er möchte.“
Bei der Umbettung ruhte die Rivalität zwischen Dortmund und Schalke
Zu der Bestattung waren unter anderem Libudas Sohn, die Vorstandsmitglieder des Vereins und ehemalige Weggefährten des Fußball-Nationalspielers erschienen. Auch Reinhard Rauball (75), Präsident des Bundesligisten Borussia Dortmund, hielt eine Rede während der Trauerfeier. „Da wurde die Rivalität heute mal sein gelassen“, erklärte der Sprecher.
Es habe während der Andacht keine traurige Stimmung geherrscht, „sondern eher eine der dankbaren Erinnerung und der Wertschätzung.“ Die Schalke-Legenden Klaus Fischer, Helmut Kremers, Rüdiger Abramczik und Olaf Thon erwiesen Stan Libuda die Ehre.
Zuvor hatte die Satzung der Stadt Gelsenkirchen ein Ehrengrab auf dem Ostfriedhof verhindert, da Libuda vorbestraft war. Der Sportler war Anfang der 70er-Jahre in den Bundesligaskandal verwickelt und leistete einen Meineid. Damals war Libuda seinerzeit im September 1972 zunächst auf Lebenszeit gesperrt, aber im Januar 1974 begnadigt worden. Im Alter von 52 Jahren starb der beliebte Fußballer nach einem Schlaganfall.
Libuda war für Schalke und den BVB aktiv
Libuda stammte aus der Schalker Jugend und spielte zwischen 1962 und 1971 ganze 255 Pflichtspiele (35 Tore, 32 Assists) in Königsblau – und wurde von den Fans als trickreicher und eleganter Rechtsaußen vergöttert.
Ab 1965 lief er zwischenzeitlich drei Jahre für Schalkes Erzrivale Borussia Dortmund auf (85 Partien – zehn Tore, 24 Vorlagen). Mit dem BVB holte er 1966 den Europapokal der Pokalsieger, 1972 gewann er mit Schalke noch den DFB-Pokal. 1976 beendete er dann seine aktive Karriere auf Schalke. (ach)