Ex-Fortune Thomas Pledl wechselt vom SV Waldhof Mannheim zu Düsseldorfs Rivale MSV Duisburg und lässt mit einem euphorischen Statement aufhorchen.
Wie das wohl ankommt?Ex-Fortune unterschreibt bei ungeliebtem Nachbarn: „Ein geiler Verein“
Im Fußball gibt es wohl wenig, das Fans so sehr auf die Palme bringt, wie ein Spieler, der vom eigenen Verein zum benachbarten Rivalen wechselt. Genau das hat nun ein ehemaliger Fortuna-Profi getan – und setzt dem Ganzen mit einem überschwänglichen Statement die Krone auf.
Drei Jahre stand Thomas Pledl (29) bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag. Der quirlige Offensiv-Allrounder war 2019 ablösefrei vom FC Ingolstadt an den Rhein gewechselt. In seinem ersten Bundesliga-Jahr bei den Rot-Weißen kam Pledl lediglich fünfmal zum Einsatz, blieb ohne Torbeteiligung – und trat mit Fortuna am Ende den Weg in die zweite Liga an.
Fortuna Düsseldorf: Pledl-Verlängerung trotz Horror-Verletzung
Die zweite Saison in Düsseldorf verlief für den flinken Außenstürmer zunächst vielversprechend, nahm jedoch ein bitteres und abruptes Ende: Unter Ex-Coach Uwe Rösler (54) kam Pledl regelmäßig zum Einsatz, steuerte in 23 Liga-Partien sechs Assists und einen eigenen Treffer bei. Doch im März 2021 zog sich der Rechtsaußen eine Horror-Knieverletzung zu. Nicht nur das vordere Kreuzband war dahin, auch Meniskus und Außenbänder wurden beschädigt.
Obwohl klar war, dass Pledl monatelang pausieren muss, verlängerte Fortuna Düsseldorf den auslaufenden Vertrag mit dem Offensiv-Mann: Ex-Sportvorstand Uwe Klein (53) erklärte damals die Entscheidung wie folgt: „Fortunen halten zusammen – vor allem in schweren Zeiten. In dieser Zeit, die für ‚Toni‘ die vielleicht schwierigste in seiner Karriere ist, wollten wir ihm Planungssicherheit verschaffen, damit er sich voll und ganz auf seine Reha und seinen Weg zum Comeback konzentrieren kann.“
Das Comeback des Flügelflitzers folgte im Dezember 2021, doch mehr als ein paar weitere Kurzeinsätze waren in Düsseldorf nicht mehr drin. Nach der Saison 2021/22 und insgesamt 36 Pflichtspielen für Fortuna (zwei Treffer, sechs Vorlagen) trennten sich die Wege.
Pledl hielt sich anschließend kurzzeitig auf dem Trainingsgelände des MSV Duisburg fit. Die Fans der „Zebras“ und die Düsseldorfer Anhängerinnen und Anhänger pflegen – nett ausgedrückt – bekanntlich nicht unbedingt einen freundschaftlichen Umgang miteinander.
Auch Pledl zog alsbald weiter – und heuerte schließlich nach einem halben Jahr ohne Klub beim Duisburger Drittliga-Rivalen Waldhof Mannheim an. In Baden-Württemberg ging es für ihn wieder etwas bergauf: Pledl stand in der Rückrunde neunmal in der Startelf und erzielte neben drei Vorlagen auch zwei eigene Treffer. Und zwar pikanterweise jeweils einen im Hin- und Rückspiel gegen den MSV Duisburg.
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Bei den Meiderichern scheint Pledl mit seinen Toren einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, denn wie der MSV jüngst verkündete, nehmen die Düsseldorfer Rivalen den Spieler zur neuen Saison unter Vertrag. Pledl hat für zwei Jahre beim MSV unterschrieben, offiziell ist der Deal bereits seit dem 16. Juni.
„In seiner langen Karriere hat Thomas schon einiges erlebt und gezeigt. Uns wird er nun mit seinem Spielwitz und seiner Torgefahr, die wir zuletzt in den Spielen gegen Waldhof Mannheim erfahren mussten, mit Sicherheit weiterhelfen. Mit seinen 29 Jahren ist er noch total hungrig, mit uns erfolgreich zu sein“, meinte MSV-Coach Torsten Ziegner (45).
Und auch der Duisburger Neuzugang schwärmt regelrecht von seinem neuen Arbeitgeber: „Der MSV ist einfach ein geiler Verein, mit geilen Fans und einem geilen Umfeld. Für mich ist das der richtige Schritt, um in meiner Karriere voll anzugreifen. Die Vorfreude auf den Spielverein ist riesig.“ Klar ist aber auch: Obwohl Pledls Zeit in Düsseldorf nun schon etwas länger zurückliegt, dürfte so mancher Fortuna-Fan über dieses enthusiastische Statement wohl zumindest die Stirn runzeln.