Frust-Rede vom Fortuna-KapitänHoffmann sauer: „Wir hätten was entfachen können“

Andre Hoffmann gibt auf dem Platz Anweisungen.

Andre Hoffmann und Fortuna Düsseldorf sind nach dem 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim enttäuscht. Hier dirigiert der Kapitän seine Kollegen am 12. Februar 2023 im Spiel gegen den SV Sandhausen.

Bei Fortuna Düsseldorf herrscht nach dem 1:1 im Top-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim große Ernüchterung. Kapitän Andre Hoffmann hielt nach dem Spiel eine Frust-Rede.

von Anton Kostudis  (kos)

Es sollte ein magischer Abend werden, doch nach dem 1:1 im Top-Spiel gegen Heidenheim machte sich bei Fortuna Düsseldorf am Samstagabend (11. März 2023) schnell Ernüchterung breit. Die große Gelegenheit, bis auf fünf Zähler an den Aufstiegs-Relegationsrang heranzurücken: Vertan! Nach der Partie sprach Düsseldorf-Kapitän Andre Hoffmann (30) Klartext.

„Ich bin sehr weit davon entfernt, mit dem Punkt zufrieden zu sein. Weil wir es nicht geschafft haben, vor eigenem Publikum eine Riesen-Chance zu nutzen, die Liga wieder so richtig spannend zu machen“, erklärte Hoffmann sichtlich gefrustet.

Fortuna Düsseldorf: Andre Hoffmann gefrustet nach Heidenheim-Remis

Der Kapitän weiter: „Ich ärgere mich als Verteidiger, dass wir hier nicht zu null gespielt haben. Gegen eine Mannschaft, die eigentlich nur den Punkt mitnehmen wollte. Wir haben ihnen das 1:0 geschenkt.“

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Fortuna hatte am Samstagabend zunächst den Rückstand durch Heidenheim-Knipser Tim Kleindienst (27) hinnehmen müssen (20. Minute), Emmanuel Iyoha (25) egalisierte kurz darauf (27.). Doch der erlösende Siegtreffer wollte schließlich nicht mehr fallen – trotz Düsseldorfer Überzahl in der Schlussphase. Der Knackpunkt laut Hoffmann: „Es war von uns schlussendlich zu wenig im letzten Drittel vorne. Die letzte Konsequenz im gegnerischen Strafraum hat mir ein Stück weit gefehlt.“

Die Konsequenz: Bis Rang drei klafft weiter eine acht Punkte große Lücke. Und das wurmte auch Fortuna-Anführer Hoffmann gewaltig. „Es fühlt sich gerade richtig schlecht an. Wir hätten heute emotional einen riesigen Schritt gehen können, mit den fünf Punkten und drei Siegen in Folge. Wir hätten etwas entfachen können. Die Enttäuschung ist daher sehr groß. Weil ich glaube, dass ein Tor heute gereicht hätte.“

Fortuna Düsseldorf

Die Noten zum Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim

Die Fans von Fortuna Düsseldorf schwenken ihre Fahnen vor Spielbeginn.

Fortuna Düsseldorf spielte am Samstagabend (11. März 2023) 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim. In dieser Galerie gibt es die EXPRESS.de-Noten für die Fortuna-Profis.

Florian Kastenmeier steht im Tor und rümpft die Nase.

Florian Kastenmeier: Fiel in den vergangenen Spielen durch jeweils einen Patzer auf. Diesmal war wieder alles beim Alten: Mit dem Ball gewohnt stark, beim Gegentor machtlos. Note: 3,5

Tim Kleindienst gewinnt das Kopfballduell gegen Matthias Zimmermann.

Matthias Zimmermann: Lief wieder in seinem gewohnten Revier als Rechtsverteidiger mit Felix Klaus vor der Brust auf. Beim Gegentor sah er jedoch nicht gut aus. Erst hob er das Abseits auf, dann ließ er Kleindienst zu viel Platz. Note: 3,5

Der Düsseldorfer Andre Hoffmann (r) und der Heidenheimer Florian Pick kämpfen um den Ball.

Andre Hoffmann: Strahlte als Kapitän defensiv die nötige Ruhe aus. Nach vorne konnte er jedoch nicht viel beitragen. Note: 3

Christoph Klarer führt den Ball.

Christoph Klarer: Gab mit „Hoffi“ die bewährte Innenverteidigung. Das sah größtenteils auch ordentlich aus. Beim Gegentreffer war jedoch zu wenig Ordnung drin. Note: 2,5

Jordy de Wijs applaudiert den Fans.

Ab 87. Minute Jordy de Wijs: Ersetzte Klarer kurz vor Schluss. Hatte noch einen Abschluss. Note: -

Michal Karbownik und Florian Pick im Zweikampf.

Michal Karbownik: Leitete mit einem klasse Dribbling den Ausgleichstreffer ein. Gefühlt zum ersten Mal in seiner Fortuna-Zeit zog er nicht innen, sondern außen am Gegner vorbei und legte mustergültig auf. Nach hinten waren jedoch einige Patzer drin und so hatte er Glück, dass kurz vor der Halbzeit kein Elfmeter gegen ihn gepfiffen wurde. Note: 3

Sprintduell zwischen Marcel Sobottka und Jan Schoeppner.

Marcel Sobottka: Machte ein typisches Sobottka-Spiel: Unauffällig, aber souverän. 92% Passquote in der ersten Halbzeit sprechen für sich. Sah allerdings seine fünfte Gelbe und verpasst das Auswärtsspiel in Rostock. Note: 2,5

Ao Tanaka führt den Ball

Ab 80. Minute Ao Tanaka: Kam in der Schlussphase, um das Spiel vielleicht mit einem Geistesblitz noch zu entscheiden. Doch der blieb aus. Note: -

Blendi Idrizi im Zweikampf mit Jorrit Hendrix.

Jorrit Hendrix: Bekam nach zuletzt starken Partien wieder den Vorzug vor WM-Teilnehmer Tanaka. Im zentralen Mittelfeld sorgte er wieder für ein gutes Aufbauspiel und auch defensiv war der Sechser sehr aufmerksam. Note: 2,5

Felix Klaus geht ins Kopfballduell.

Felix Klaus: Durfte nach zwei Spielen auf der Bank wieder von Beginn an ran. Versuchte, das Vertrauen bestmöglich zurückzuzahlen. Aus seinen vielen Sprints wurden aber kaum nennenswerte Aktionen. Note: 3,5

Zweikampf zwischen Lennard Maloney und Shinta Appelkamp.

Shinta Appelkamp: Stand trotz seiner Trainingspause unter der Woche in der Startelf. Auf dem Platz war er aber unauffällig, wie in letzter Zeit leider viel zu oft. In der 39. Minute musste er dann angeschlagen raus. Note: 4

Daniel Ginczek versucht den Ball an Tim Siersleben vorbei zu legen.

Ab 39. Minute Daniel Ginczek: Kam noch vor der Halbzeit für Appelkamp in die Partie und versuchte sofort sich einzubringen. Note: 3,5

Benedikt Saller im Zweikampf mit Emmanuel Iyoha

Emmanuel Iyoha: War seit Langem mal wieder als Stürmer unterwegs. Besonders in der Anfangsphase war er sehr aktiv und belohnte sich mit dem starken Ausgleichstreffer. Durch Appelkamps Auswechslung wurde er dann wieder zum linken Mittelfeldmann. Auch dort quirlig. Note: 2

Rouwen Hennings steht auf dem Platz.

Ab 80. Minute Rouwen Hennings: Der Sturm-Routinier sollte in der Schlussphase noch einmal für offensive Gefahr sorgen. Schoss kurz vor Schluss knapp rechts vorbei. Das wär's gewesen! Note: -

Dawid Kownacki versucht an Norman Theuerkauf vorbei zukommen.

Dawid Kownacki: War überall auf dem Platz zu finden und holte sich viele Bälle im Mittelfeld ab. Vergab in der Anfangsphase eine Riesen-Chance per Kopf. Note: 3

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Am kommenden Sonntag (19. März, 13.30 Uhr) steht für Fortuna nun die schwere Auswärtsaufgabe beim FC Hansa Rostock auf dem Plan. Hoffmann dazu: „Klar werden wir nach Rostock fahren und versuchen, da zu gewinnen. Aber es war heute ein Alles-oder-nichts-Spiel. Mir fällt es gerade schwer, in die nächsten Wochen zu schauen. Weil die Chance heute einfach zu groß war.“ Frust pur!

Fakt ist daher: Fortuna-Coach Daniel Thioune (48) steht mit seiner Truppe eine schwierige Woche bevor. Der Trainer muss nicht nur das aktuelle Stimmungs-Tief vertreiben, sondern sein Team auch für einen Dreier an der Ostsee rüsten. Leicht wird das nicht.