„Okay, aber auch nicht mehr“Nach zwei Testspiel-Toren: Struber bleibt bei Problem-Profi verhalten

Luca Waldschmidt (1. FC Köln) verwandelt einen Elfmeter.

Benefiz-Turnier am 5. September 2024 in Bonn: Luca Waldschmidt (1. FC Köln) trifft im Finale per Strafstoß zum 1:0-Sieg gegen Viktoria Köln.

Luca Waldschmidt dürfte mit seinen Auftritten beim Test-Turnier in Bonn Selbstvertrauen getankt haben, doch von Trainer Gerhard Struber gab es kein Lob.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Zwei Tore, ein Pfostenknaller nach sehenswertem Solo – Luca Waldschmidt (28) konnte beim Blitz-Turnier in Bonn am Donnerstagabend (5. September 2024) was für seine Gefühlslage tun.

Seine Treffer gegen Fortuna Köln (Regionalliga West) und Viktoria Köln (3. Liga) ebneten dem 1. FC Köln den Sieg beim Turnier im Sportpark Nord beim Bonner SC. Trainer Gerhard Struber (47) analysierte trocken: „Wir haben uns in vielerlei Hinsicht nicht leicht getan. Wir haben schon gemerkt, dass wir einiges zu tun hatten mit den Mannschaften hier. Das war ein Stück harte Arbeit.“

Gerhard Struber will mehr von Waldschmidt sehen

Den Turniersieg wollte er auf gar keinen Fall abfeiern: „Dass wir das am Ende für uns entschieden haben, sollte so auch sein, weil wir doch der FC sind.“

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Für Waldschmidt reichte es auch nicht für ein Extra-Lob von Struber. Der Coach äußerte sich zurückhaltend über seinen Profi, der eigentlich das Zeug hat, im Angriff voranzugehen, zuletzt aber nur von der Bank kam.

„Natürlich gibt das Selbstvertrauen und die Tore tun ihm gut, gleichzeitig soll das aber auch unser Anspruch sein. Bei allem Respekt für die Gegner, dass wir hier performen und ins Toreschießen kommen, sollte jetzt nicht irgendwie überbewertet werden, sondern als normal angesehen werden. Deshalb war das okay, aber auch nicht mehr“, meinte Struber ohne eine Miene zu verziehen.

Klare Sache: der Trainer der Kölner will künftig von Waldschmidt deutlich mehr sehen als Tore gegen Drittligisten oder Regionalligisten. Doch wie kommt Waldschmidt aus dem Formtief? Beim 3:1 auf Schalke durfte er zuletzt nur eine Minute mitspielen, davor waren es 24 Minuten gegen Eintracht Braunschweig (5:0) und 19 Minuten gegen Elversberg (2:2). Zu wenig für einen Profi wie Waldschmidt.

Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) sagt: „Spielpraxis ist unabdingbar. Deshalb war ja das Test-Turnier wichtig. Spieler, die nicht so viel Einsatzzeiten bekommen, probieren wir immer wieder über Testspiele in Wettbewerbsformate zu bekommen.“

In den nächsten Tagen kann Waldschmidt nur jede Trainingseinheit nutzen, um sich für mehr zu empfehlen. Nach der Länderspielpause geht es für den 1. FC Köln am Samstag, 14. September, um 20.30 Uhr weiter mit dem Heimspiel gegen Magdeburg (Sport 1 und Liveticker auf EXPRESS.de).