Niederlage für die Hamburger Staatsanwaltschaft: Das Amtsgericht Hamburg hat mangels Beweisen die Eröffnung eines Verfahrens gegen HSV-Profi Bakery Jatta abgelehnt.
Freispruch für Bakery JattaGericht lehnt Anklage ab: Kein Verfahren gegen HSV-Profi

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Bakery Jatta am Samstag (5. März 2022) im Trikot des Hamburger SV beim Zweitliga-Spiel gegen den 1. FC Nürnberg.
Die Kampagne gegen HSV-Profi Bakery Jatta (23) dürfte nun endgültig ein Ende haben: Seit zwei Jahren ermittelte die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen den Spieler des Hamburger SV, der Vorwurf: Ein Vergehen gegen das Aufenthaltsgesetz, weil er unter einer falschen Identität eingereist sein und damit gegenüber den Behörden gelogen haben soll.
Doch nun lehnte das Amtsgericht Hamburg die Eröffnung eines Verfahrens ab. Die offizielle Begründung: „Das Ermittlungsergebnis trägt im vorliegenden Fall die Tatvorwürfe nicht. Die Anordnung von Nachermittlungen ist nicht veranlasst.“
Staatsanwaltschaft glaubte: Bakery Jatta heißt Bakary Daffeh
Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Jatta erhoben. Nach Auffassung der Behörde hatte der Gambier bei seiner Einreise nach Deutschland einen falschen Namen und ein falsches Geburtsdatum angegeben. Laut Anklage handle es sich bei Jatta um Bakary Daffeh, geboren am 6. November 1995.
Für diesen Vorwurf liefert die Staatsanwaltschaft jedoch nicht genügend Beweise, schreibt das „Hamburger Abendblatt“ und zitiert das gerichtliche Schreiben: „Weitere Beweismittel, die eine Überführung des Angeschuldigten ermöglichen könnten, liegen nicht vor. Nach dem Ermittlungsergebnis muss hinreichend sicher davon ausgegangen werden, dass der Angeschuldigte Bakery Jatta heißt und am 6. Juni 1998 geboren wurde.“
Solidarität mit HSV-Profi Bakery Jatta
Der Hamburger SV und viele Fans hatten sich nach Aufkommen der Vorwürfe mit Bakery Jatta solidarisiert. Selbst auf die Gefahr eines gegnerischen Protests wegen erschlichener Spielerlaubnis hatte der HSV den Spieler weiter eingesetzt. Seit 2016 spielt Jatta für die Rothosen und erzielte in 134 Pflichtspielen 17 Tore, dazukommen 16 Assists.
Nun kann sich der 23-Jährige wieder unbeschwert seinem Job als Fußballer widmen und versuchen, den HSV zurück in die Bundesliga zu schießen. Allerdings wird das nach der jüngsten 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg schwer genug, Stadtrivale FC St. Pauli hat als Tabellendritter bereits sechs Punkte Vorsprung. (ach)