„Hat ein Geschmäckle“DFB-Legenden verabschiedet – doch wo war Toni Kroos?

Beim Abschied der vier zurückgetretenen DFB-Legenden fehlte Toni Kroos. Bundestrainer Julian Nagelsmann nannte das „schade“.

von Antje Rehse  (are)

Abschied von vier DFB-Legenden: Vor dem 1:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft in der Nations League am Montag (14. Oktober 2024) gegen die Niederlande wurden die Weltmeister Manuel Neuer (38), Thomas Müller (35) und Toni Kroos (34) sowie Ex-Kapitän Ilkay Gündogan (33) offiziell in den DFB-Ruhestand verabschiedet.

Die Bayern-Profis Müller und Neuer waren beim Abschied in ihrem Heimstadion in München selbstverständlich vor Ort, Gündogan war extra aus England angereist. Doch Kroos fehlte an diesem Abend.

Nagelsmann über Fehlen von Toni Kroos: „Schade“

Der langjährige Mittelfeldregisseur von Real Madrid, der anders als seine drei Kollegen seine Profi-Karriere im Sommer komplett beendet hat, hatte andere Verpflichtungen.

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„Auch Kroos wäre gerne persönlich in München dabei, steht aber am Montag im Rahmen des Trainings in seiner Nachwuchsakademie selbst mit Kindern auf dem Fußballplatz“, hatte der DFB im Vorfeld erklärt.

Damit verpasste Kroos die Ehrung mitsamt Fan-Choreo – und eine Feier nach dem Spiel, zu der unter anderem auch Weltmeister-Coach Joachim Löw (64) geladen war. Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) nannte das „schade, aber das ändert an seinem Status als einer der größten deutschen Spieler nichts“. Kroos sei „Gott sei Dank“ für das EM-Heimturnier noch einmal in die Nationalmannschaft zurückgekommen.

Der ehemalige Nationalspieler Stefan Effenberg (56) hatte am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ gesagt: „Das hat ein Geschmäckle. Aber wenn er sagt: ‚Das sind meine Prioritäten und das ist mir wichtiger‘, dann hat man auch das zu akzeptieren.“ Der DFB erwägt eine persönliche Kroos-Verabschiedung bei einem anderen Länderspiel.

Müller hatte vor dem Spiel im ZDF-Interview betont, dass kein Platz für Sentimentalitäten sei. Als sein Weltmeister-Kollege Christoph Kramer (33), beim Spiel als TV-Experte im Einsatz, seine Traurigkeit über den Abschied der DFB-Legenden zum Ausdruck bringen wollte, unterbrach Müller ihn mitten im Satz: „Jetzt jammer nicht rum! Die Next Generation steht doch vor der Tür.“

Über die anschließende Feier mit 300 Gästen sagte Müller: „Party, ich weiß jetzt nicht genau, ob das eine Party wird oder ein Zusammenkommen alter Granden. Wir haben ja auch am Dienstag alle an die Arbeit zu gehen.“ (mit sid/dpa)